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neben der Kultur auch Hotelle- rie, Gastronomie und Handel“, so Strahonja. Eine Unterstützung, die der von Pandemie, Inflation, Verkehrssituation und On- line-Shopping gebeutelte Einzelhandel in Mannheim gut gebrauchen kann. „Die Bun- desgartenschau hat Mannheim bundesweit viel Aufmerksam- keit gebracht und ich bin sehr optimistisch, dass eine große Anzahl der Besucher auch in Zukunft immer wieder gern nach Mannheim zurückkehren wird“, so Andreas Hilgenstock, geschäftsführender Gesell- schafter des Modehauses engelhorn. Er freut sich, dass rund ein Viertel der BUGA-Be- sucher angab, einen Abstecher in die Innenstadt machen zu wollen. „Auch die drei großen City-Erlebniswochenenden im April, Juni und September warfen ein ausgesprochen positives Bild auf unsere Ein- kaufsstadt.“ Doch der Mehr- wert der BUGA 23 wurde in ei- nem Meinungsbild des Forums Innenstadtwirtschaft durchaus zwiespältig beurteilt. Grund-
Diesen Effekt will Strahonja nutzen – mit einem „ganzheit- lichen Tourismuskonzept“, das Mannheim zu einer attraktiven nationalen Destinationsmarke entwickelt. Das Thema Kultur steht dabei in den kommenden Jahren im Fokus. „Unser erstes Projekt ist die ‚Neue Sachlich- keit‘, die führende Kunstrich- tung der Weimarer Republik, die ihren Namen einer Ausstel- lung in der Kunsthalle aus dem Jahr 1925 verdankt“, berichtet sie. „Um dieses von der Kunst- halle initiierte Thema stricken eine Vielzahl von Mannhei- mer Kulturinstitutionen für 2024 ein Programm über die 1920er-Jahre.“ Die neu entwickelte Kultur- Marke Mannheim soll regel- mäßig mit einem neuen Event bespielt werden. „Wir werden so die während der Bundes- gartenschau geknüpften Kooperationen und Kontakte weiterführen. Das Interesse ist bereits jetzt groß. Auf diese Weise nutzen wir die Erfah- rungen der BUGA 23, bringen Mannheim als Kulturdestina- tion voran – und unterstützen
sätzlich werde die BUGA 23 zwar als Erfolg für Stadt und Region gesehen, doch wenn es um die konkrete Steigerung der eigenen Umsätze ging, waren die Rückmeldungen von Unternehmen in der Innen- stadt eher zurückhaltend. Doch was bleibt vom Mannhei- mer Sommerevent des Jahres 2023 für die Stadt? Zunächst die große Frischluftschneise Spinelli, die kühlere Luft vom Odenwald in die Mannheimer Innenstadt durchleiten soll, ebenso wie die fünf Spielplätze auf dem Konversionsareal Spi- nelli. Wichtig für die Wirtschaft: Die U-Halle wird nur zu Teilen zurückgebaut und von Vereinen genutzt werden – und von der Gastronomie. Der Heilbronner Gastronom Marcel Küffner und sein Geschäftspartner Ergjan Terzici führen Spinelli Kitchen mit 400 Plätzen als Event Location weiter. Auch das Restaurant Apero wird Küffner im April 2024 wieder eröffnen. Das nächste Sommermärchen im Mannheimer Norden kann also kommen. Ulla Cramer
2,2 MILLIONEN MENSCHEN besuchten die BUGA 23. Erwartet wurden 2,1 Millionen. QUELLE: BUGA 23 71% DER BUGA- BESUCHER möchten in den kommenden zwei bis drei Jahren erneut nach Mann- heim reisen. QUELLE: BUGA 23
IHK: BUGA Taktgeberin für städtische Entwicklung
„Viele Forderungen, die die IHK in ihrem Eckpunktepapier zur Bundesgartenschau vom September 2013 aufgeführt hatte, sind erfüllt worden“, so Petra Hörmann, IHK-Be- reichsleiterin für das Dienstleistungsgewerbe. So konnte Mannheim sein Image als klimafreundliche nachhaltige Stadt verbessern, das Verkehrskonzept mit der Einbezie- hung des ÖPNV und Shuttle-Bussen hat funktioniert, und auch die Hotellerie hat profitiert. Für die Realisierung des ersten Bauabschnitts des neuen Wohnquartiers Spinelli, welches die städtische Entwick- lungsgesellschaft MWSP verantwortet, war die BUGA 23 ebenfalls Taktgeberin. Nach Fertigstellung aller Bau- abschnitte werden voraussichtlich bis 2029 rund 1.800 Wohneinheiten für etwa 4.000 Bewohner entstehen.
Die rund 500 Wohneinheiten des ersten Bauabschnitts sind bereits weitgehend fertiggestellt und bezogen. Auch Reihenhäuser wurden errichtet. Rund 200 Wohneinheiten wird zudem die städtische Wohnungsgesellschaft GBG im Süden Spinellis errichten und so das bereits bestehende Wohnquartier am Adolf-Damaschke-Ring in Feudenheim weiterentwickeln. Neuer Wohnraum, der in Mannheim dringend benötigt wird. INFO: Am 21. Februar lädt die IHK gemeinsam mit der Tourismus Stadt Mannheim GmbH, dem Verband Region Rhein-Neckar und der Bundesgartenschau GmbH zu der Veranstaltung „Der BUGA-Effekt – Was war, was bleibt?“ ein. Anmeldung erforderlich unter ihk.de/rhein-neckar/buga
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IHK Magazin Rhein-Neckar 01 | 2024
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