TIPPS
Imposant – aber ein Fake von chinesischen Kriminellen: Der angebliche Firmen- sitz eines Online-Händ - lers entpuppte sich als das moderne Gebäude der chinesischen Natio- nalbibliothek in Peking, wie Internet-Recher- chen ergaben.
AUSLANDS- GESCHÄFT
CHINA Augen auf vor Betrügern F ür deutsche Unterneh-
turen als öffentliche Behörden aus und versuchen das Unter- nehmen unter Zeitdruck zu set- zen – in der Hoffnung auf eine voreilige Reaktion des Unter- nehmens. Den Agenturen geht es dabei um Einnahmen – wird ein Auftrag erteilt, entstehen meist hohe Hosting-Kosten. Durch Hackerangriffe werden per E-Mail gestellte Zahlungs- anforderungen des Lieferanten abgefangen, diese dann ab- geändert und mit gefälschten Kontoinformationen an den Käufer weitergeleitet. Über- prüfen Sie am besten persön- lich durch einen kurzen Anruf, wenn Änderungen von verein- barten Zahlungsmodalitäten angemeldet werden. Geänderte Kontoinformationen Die Überweisung kleinerer Euro- Beträge versuchen Betrüger mit angeblichen Verwaltungskosten zu rechtfertigen, beispielsweise mit einer scheinbaren Notar- pflicht oder vermeintlichen Bankgebühren. Doch eine solche Pflicht gibt es nicht. Verweise auf Verwaltungskosten
Angebot von gefälschten Markenwaren Das Angebot wird sehr schnell und ohne nennenswerte Nach- verhandlungen oder Forde- rungen nach Preisnachlass akzeptiert. Besonders achtsam sollte man vorgehen, wenn der Anbieter als „Universalunternehmen“ auftritt oder in vielerlei Hin- sicht vage bleibt, was es eigent- lich treibt: • Sehr breit gefasster Unter- nehmenszweck (von Anlagen bis zu Konsumartikel sämt- licher Branchen) • Fragwürdiger Internet- auftritt (zum Beispiel eine Präsentation nur auf freier B2B-Website. Keine eigene oder ausschließlich eine englische Webseite. Keine Firmeninformationen wie Firmenadresse, nur Mobil- telefonnummern) • Unspezifischer Unter- nehmensname wie „XXX Material Co., Ltd.“ oder „XXX Import & Export Co., Ltd.“ oder ähnliches Unpräziser, dubioser Auftritt • Kaum Informationen vorhan- den, da das Unternehmen erst ganz neu bei den chinesischen Behörden registriert ist
men ist China wichtigstes Absatzland in Asien und bedeutendster Beschaffungs- markt. Aus keinem Land beziehen sie mehr Waren als aus der Volksrepublik, teils bestehen kritische einseitige Abhängigkeiten. Doch nicht alle Geschäfte verlaufen reibungs- los. Seit Jahren kommt es regelmäßig zu Betrügereien und konkreten Schadensfällen. Der Großteil geschäftlicher Anfragen aus China ist zwar seriös, doch versuchen immer wieder bandenmäßig agierende Gruppen, ausländische Firmen über den Tisch zu ziehen oder um ihr Geld zu prellen. Opfer sind nicht nur Gelegenheitskäu- fer von vermeintlich günstigen Waren aus China, sondern auch Unternehmen mit langjährigen Geschäftserfahrungen in und mit China. Die Betrugsmaschen variieren stark; es gibt nicht den „einen“ Trick. Bei bestimmten Anzeichen sollten Unterneh- men jedoch hellhörig werden:
ANSPRECH- PARTNERIN Stella Metzger 0621 1709-134 stella.metzger@ rhein-neckar. ihk24.de
Anfragen zur Domain- Registrierung in China
Unseriöse Registrierungs- agenturen versuchen deutsche Firmen zur Registrierung ihrer Webseite in China zu bewegen. Oftmals geben sich diese Agen-
Schnelles, extrem günstiges Angebot oder
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IHK Magazin Rhein-Neckar 08 | 2022
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