02-2018 D

KAMERUN In der Region «Extrême Nord» (Ho- her Norden), in welcher SAM glo- bal in Kamerun tätig ist, herrscht seit 2014 Ausnahmezustand: die gesamte Grenzregion zu Nigeria wird von der Islamistenorganisa- tion Boko Haram terrorisiert. Über- all, wo Menschen sich versammeln – beispielsweise auf Märkten, in Kir- chen oder in Schulen – muss stets mit Selbstmordattentaten gerech- net werden. Es werden auch immer wieder junge Männer und Frauen aus abgelegenen Dörfern entführt.

2017: Fortschritt bei grossen Projekten Die Arbeit von SAM global in Kamerun begann 1953. Vor knapp 50 Jahren konnte dann der Evangelische Gemeindebund UEEC gegründet werden. Dieser hat sich seither stark entwi- ckelt und ist heute auch in den Bereichen theologische Bildung, Grund- und Berufsbildung, medizinische Arbeit und Nothilfe tätig. Dank der guten partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der UEEC konnte sich SAM global nach der Evakuierung der europäischen Mitarbeitenden im Sommer 2014 weiterhin in Kamerun engagieren. Die Projekte laufen unter dem Namen «ProSALAAM» (für den Frieden). 2017: Zwei grössere Projekte haben uns im vergangenen Jahr besonders beschäftigt: Sekundarschule Colproma: Leider musste die Eröffnung der Sekundarschule Colproma in Maroua im Herbst 2016 aufgrund fehlender Papiere um ein Jahr verschoben werden. Die Projektleitenden nutzten die Wartezeit, um das Gebäude für die Administration fertigzustellen. Zudem fragten sie regelmässig beim zu- ständigen Amt nach, ob die Papiere nun bereit seien –mit Erfolg: Die benötigte Bewilligung wur- de zwei Wochen vor dem offiziellen Schuljahresstart unterzeichnet und am 2. September 2017 konnte das Colproma mit 6 Lehrkräften und 77 Schülerinnen und Schülern den Schulbetrieb aufnehmen. Gesundheitszentrum Touboro: Das Jahr 2017 stand für das medizinische Werk der UEEC, das Oeuvre Médicale (OM), ganz im Zeichen des Fundraising: Für den Bau eines Gesundheitszentrums in der Flüchtlingsregion Tou- boro mussten mindestens 50 % der benötigten Mittel, rund 150‘000 Euro, mobilisiert werden. Da rechtzeitig genügend Zusagen für Spenden eingetroffen sind, konnte Anfang November der Spatenstich erfolgen. Eine schreckliche Entführung–undeinewundersame Flucht In einer Nacht im August schleicht eine kleine Gruppe von Boko Haram-Kämpfern durch das kamerunische Dorf Moskata. Sie dringen in das Haus von Adam und Sara ein, ermorden den Familienvater und kidnappen die sechs Kinder. Sara fleht die Männer an, sie mit den Kindern mitgehen zu lassen – sonst wolle sie lieber auch sterben. «Kümmere dich umdie Beerdigung deines Mannes», lautet die harsche Antwort. Für die Kinder geht es zu Fuss über die Grenze ins nigerianische Rebellencamp. Hier sollen sie möglichst rasch islamisiert und zu Kindersoldaten und Suizidattentätern ausgebildet wer- den. Durch Fasten und Beten können sie der Gehirnwäsche aber widerstehen. Als ihreWäch- terin eines Nachts einschläft, gelingt den sechs Kindern auf wundersameWeise die Flucht. Zusammen mit ihrer Mutter leben sie heute bei einem Verantwortlichen der Kirchenleitung in einer kleinen Stadt. Hier werden sie seelsorgerlich begleitet und auf der Suche nach einem neuen Zuhause unterstützt. (Hamadina Salomon, Präsident UEEC)

Pro SALAAM

PRO

KAMERUN SALAAM

11 228 3 089 140 338 633 56

Berufsschüler/Lehrlinge in Ausbildung

Konsultationen / Reha-Besuche Medizinisches Personal in Aus- und Weiterbildung Begünstigte von kirchlichen Angeboten Sensibilisierte in Kursen Studierende/Leitende in Ausbildung Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Gecoachte Personen in Leitungsfunktion

Pro SALAAM

189 311 100

Made with FlippingBook flipbook maker