IHK-Magazin Ausgabe 03/2022

AUS DER IHK

U nsere Gedanken sind bei allen reichend. „Nach einer Phase der Zusammen- arbeit drohen wir international wieder in eine Phase der Konfrontation zurückzufallen“, so Schnabel weiter. Auch würden die Auswirkun- gen die dringend benötigte wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie deutlich erschweren. „Die Verwerfungen an den Ener- gie- und Rohstoffmärkten sind gewaltig. Die Folgen treffen viele Unternehmen der Region ins Mark“, erklärte Schnabel. Der IHK-Prä- sident warnte davor, dass sich aufgrund der steigenden Energiepreise die Inflation verfesti- ge und es dadurch zu einer Lohn-Preis-Spirale komme. Zudem wirkten sich gestörte Liefer- ketten gravierend aus. In der Diskussion zu den möglichen Auswir- kungen des Krieges auf die Wirtschaft unserer Region warnten zahlreiche Vollversammlungs- mitglieder vor längerfristigen Folgen. So dro- hen bereits jetzt in der Logistik aufgrund der massiv gestiegenen Dieselpreise Insolvenzen. „Die Regale im Handel sollen für die Verbrau- cher voll sein, aber die Politik handelt nicht!“, brachte es ein Spediteur auf den Punkt. Im produzierenden Gewerbe müssen Preissteige- rungen an Kunden weitergeben werden, deren eigene Kalkulationen dadurch ins Wanken geraten. Aus den Reihen der Vollversammlung kam es zur Forderung an die Politik, geeignete Schritte zur Entschärfung weiterer Preissteige- rungen zu unternehmen. Opfern und allen Menschen, deren Leib und Leben bedroht sind”, sagte IHK-Präsident Manfred Schnabel. Die Folgen des Konflikts seien weit- Die Vollversammlung beschloss zudem neue verkehrspolitische Positionen. Diese betonen ausdrücklich die Bedeutung von Nachhaltig- keit sowie Umwelt- und Klimaschutz. Auch der Verkehrssektor wird mit emissionsarmen bzw. emissionsfreien Fahrzeugen seinen Beitrag zur Schadstoffreduktion und Effizienzverbes- serung leisten. Die Positionen formulieren vor diesem Hintergrund, was nötig ist, um eine schnelle, flexible, zuverlässige und kosten- günstige Mobilität von Personen und Gütern zu gewährleisten. „Das ist Voraussetzung für eine positive Wirtschaftsentwicklung und sichert Arbeitsplätze in der Region“, sagte Schnabel. Die einzelnen Forderungen sind überschrieben mit „Verkehrsinfrastruktur erhalten, ausbauen, optimieren und effizient nutzen“, „Finanzierung verstärken und verste- tigen“, „Rahmenbedingungen für den Verkehr verbessern“ sowie „Stadtverkehr wirtschafts-

RUND 70 PROZENT

der Unternehmen im IHK-Bezirk Rhein- Neckar sind laut IHK-Umfrage direkt oder indirekt vom Russland-Ukraine-Krieg oder den verhängten Sanktionen betroffen. (Stand: Mitte März)

freundlich gestalten“. Zudem unterbreitet das Papier konkrete Vorschläge für den Ausbau der Infrastruktur in der Region. Auch zur geplanten CO 2 -Grenzausgleichsabga- be fasste das Parlament der Wirtschaft einen Beschluss. Die Vollversammlung erkennt darin ausdrücklich an, dass die Politik mit solch einem Instrument „Carbon Leakage“, also ein Abwandern von Produktion zum Vermeiden von Kosten für CO 2 -Emissionen, vermeiden will. Dabei müsse die Politik jedoch sicher- stellen, dass negative Folgen einer Abgabe wie Handelskonflikte, der Verlust von Zu- gängen zu Auslandsmärkten und der Verlust gleicher Wettbewerbsbedingungen in der EU vermieden sowie Informations-, Dokumenta- tions- und anderer Umsetzungskosten auf ein Minimum reduziert werden müssten. Lesen Sie mehr zu den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges für das Auslands- geschäft auf Seite 51. Die politischen Positionen sind abrufbar unter rhein-neckar.ihk24.de/politische-positionen

Zahlreiche Unternehmen unserer Region setzen sich für die Opfer des Russ- land-Ukraine-Krieges ein. Im Bild: Ein Mitarbeiter von Gelita stellt Medizinpro - dukte zusammen, die in die Ukraine gebracht werden.

IHK-VOLLVERSAMMLUNG Solidarität mit den

Hilfe für die Ukraine Um Hilfe für die Ukraine bedarfs- gerecht zu bündeln, haben sich die Verbände DIHK, BDI, BDA und ZDH zur Initiative #Wirt- schaftHilft zusammengeschlos- sen: wirtschafthilft.info In der Rhein-Neckar-Region koordiniert unter anderem die Deutsch-Ukrainische Gesell- schaft zahlreiche Aktivitäten: dug-rhein-neckar.de

IHK-Resolution verabschiedet

Menschen in der Ukraine Die IHK-Vollversammlung am 16. März stand im Zeichen des Russland- Ukraine-Krieges. In der Aussprache zur aktuellen Lage betonten die Voll- versammlungsmitglieder ihr völliges Unverständnis über die russische Aggression und das dadurch ausgelöste menschliche Leid in der Ukraine.

Die 79 Industrie- und Handels- kammern haben in der DIHK- Vollversammlung eine Resolution verabschiedet. Darin enthalten sind zehn Maßnahmen, um Unternehmen dauerhaft zu ent- lasten, die Energieversorgung zu sichern und denWirtschafts- standort Deutschland wettbe- werbsfähig zu halten: dihk.de

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