IHK-Magazin Ausgabe 03/2022

AUS DEN UNTERNEHMEN

FRENVI Mit Hightech gegen den Abfall G leich bei mehreren The- men lagen die indischen Ingenieure Abhinav

ihrem Produktionsverfahren, das unter dem Namen „Conti- nuous-Compression-Thermo- Forming“ inzwischen paten- tiert wurde, legten die Gründer zusätzlich die Grundlage für eine Fertigung im großen Stil. Im nächsten Frühjahr soll in Mannheim die vollauto- matische Fertigung mit rund 50 Mitarbeitern an den Start gehen. Das erste für die Her- stellung auf dieser Anlage geplante Produkt: Der Tasty Maxi, ein essbarer Löffel in verschiedenen Geschmacks- richtungen, von dem jeden Tag drei Millionen Stück vom Band laufen sollen. Getestet wird das Verfahren seit Oktober 2021 im indischen Bangalore, wo die EATlery-Linie mit dem Tasty Maxi, dem Spork, einer Kombination zwischen Löffel und Gabel, einer Pommesgabel (Chip Fork) und einem Kaffee- rührer auf einer halbauto- matischen Anlage gefertigt wird. Von dort wird noch der deutsche Markt beliefert. Die Anlage in Indien mit derzeit

Ramachandran und Phanin- dra Gopala Krishna auf einer Wellenlänge, als sie sich bei einem Masterstudiengang in Heidelberg trafen. „Wir teilen eine große Begeisterung für Technik, aber auch Natur und Nachhaltigkeit haben für uns einen hohen Stellenwert. Und wir wollten beide den Sprung in die Selbstständigkeit wagen und auf diese Weise unse- re Visionen verwirklichen“ erzählt Ramachandran. Ende 2019 machten die beiden ihren Traum wahr und gründeten mit Frenvi, ein Kunstwort aus „Friendly Environment“, also „freundliche Umwelt“. Das Greentech-Start-up vereinigt ihre Ziele unter einem Hut: Das von ihnen entwickelte essbare Besteck hilft Abfall zu vermeiden. Gleichzeitig wer- den Reststoffe aus der Lebens- mittel- und Getränkeindustrie beispielsweise zu Bechern, Tellern oder Kosmetikbehäl- tern wiederverwertet. Mit

Blick in die Rixius-Zentrale in Mannheim.

Wurden 2021 mit demMannheimer Existenzgründungspreis ausgezeich - net: Phanindra Gopala Krishna (links) undAbhinavRamachandran

RIXIUS Verpackungsexperten wollen expandieren

unternehmenseigenen Web- Shop jeder Kunde den Behälter konfigurieren, der genau zum Bedarf passt. Durch die unter- schiedlichen Kombinationen von Art, Form oder Material ent- stehen so über 2.500 verschie- dene Artikel: vom 1.000-Liter- Tank zum Beispiel für AdBlue an der Tankstelle, den Wasservorrat im Schrebergarten oder Katas- trophengebiet bis zum 5-Milli- liter-Fläschchen für wertvolles Vanillearoma. Ähnliches gilt für die weitere unternehmenseigene Marke flakado, die ebenfalls mit eige- nemWeb-Shop amMarkt aktiv ist. Während die Marke Rixius für das klassische, technisch orientierte B2B-Geschäft steht, werden mit flakado jüngere, moderne Zielgruppen mit oft konsumorientiertem Geschäft angesprochen. Hier werden etwa für Nahrungsergänzungsmittel oft nur kleinere Stückzahlen benötigt. „Wir können auch Los- größe 1, also auch für Start-ups produzieren“, betont Luckhardt. Wie es bei Rixius weiter geht? „Etwa zehn Prozent unseres Umsatzes entstehen außerhalb Deutschlands. Den Export wollen wir in den kommenden Jahren auf ganz Europa erweitern“, blickt CFO Uwe Maischatz nach vorne. Auch gezielte Zukäufe von Firmen seien denkbar. Bei Rixius gehen also auch nach fast 145 Jahren Firmengeschichte die Ideen nicht aus.

35 Beschäftigten soll in Zu- kunft weiterhin als zweites Standbein in Betrieb blei- ben und unter anderem den australischen Markt versor- gen. Bereits in Deutschland gefertigt wird der „Tasty Mini“: ein flacher, essbarer Eislöffel aus Keksteig, der in deutschen Großbäckereien hergestellt wird und schon in zahlreichen Eisdielen zum Einsatz kommt. Bei der Herstellung von ess- barem Besteck soll es nicht bleiben. Das gleiche Verfahren lasse sich für ein Upcycling von Abfall wie Bier- oder Teetreber aus verschiedenen Industrien einsetzen.

O b Rund-, Vierkant-, Labor- oder Sprühflasche, ob Kanister, Dose oder Eimer, Glas oder Kunststoff: Bei der Rixius AG gibt es den richtigen Behälter mit dem richtigen Verschluss für fast jedes Füll- gut, ob flüssig, pulverförmig oder Granulat. Die Kunden des Verpackungshändlers kommen aus ebenso unterschiedlichen Bereichen. Pharma (Apotheken und Kliniken), Chemie (Industrie wie zum Beispiel Automotive und Reinigung) sowie Life & Balance (Lifestyle, Food, Gastro und Kosmetik). Da versteht es sich von selbst, dass die Behälter nicht nur gut aussehen sollen, sondern auch ebenso gut funktionieren und besonders im Fall von Gefahr- stoffen höchste Sicherheits- standards erfüllen müssen. Die Beratung sei bei so vielen unterschiedlichen Produkten entsprechend wichtig, wie CEO Wolfgang Luckhardt erläutert: „Wer sich nicht sicher ist, was für sein Produkt eine erlaubte, sichere und sinnvolle Verpa- ckung ist, der bekommt bei uns die persönliche Beratung durch erfahrene Experten.“ Beispiels- weise werden laut Luckhardt

biobasierte Verpackungen wie Bambus oder Stroh immer stärker nachgefragt. Sie seien jedoch derzeit nicht nur deutlich teurer, sondern könnten auch nicht für jeden Zweck eingesetzt werden. „Hier spielen Aspekte wie Dichtigkeit, Viskosität oder Säuregehalt des Füllguts eine gewichtige Rolle.“ Generell sei ein Trend zu nachhaltigen Ver- packungen zu beobachten. Beim Material setzten sich Recyklate und Glas immer mehr durch. Daher hat Rixius auch die Kreis- laufwirtschaft in den Fokus ge- nommen. „Wir wollen zwar nicht mit dem Dualen System konkur- rieren, aber können uns durch- aus vorstellen, künftig nicht nur unsere eigenen Kunststoffe zurückzunehmen, zu recyceln beziehungsweise zu Granulat zu verarbeiten, sondern gezielt auch PE- und PP-Kunststoff- abfälle anderer Firmen“, sagt Luckhardt. Der Rixius-CEO freut sich darauf, mit daran interes- sierten Unternehmen aus der Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen. Ein weiteres Zukunftsthema bei Rixius ist Digitalisierung. Beispielsweise kann sich im

ZAHLEN + FAKTEN 1879 durch Peter Rixius in Ludwigshafen gegründet 1895 Eröffnung der Niederlassung in Mannheim Seit 1968 Unternehmenssitz in Mannheim Über 40 Millionen Euro Umsatz

350.000 TONNEN Abfall an Einweggeschirr und To-Go-Ver- packungen gab es 2017 in Deutschland. QUELLE: NABU DEUTSCHLAND

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