03-2015 D

MedizinischeArbeit und Prävention...

Guinea ist eines der unterentwickeltsten Länder der Welt. Auf dem UNO-Entwicklungsindex war Guinea im Jahr 2014 auf Rang 179 von 187 Ländern (zum Vergleich: die Schweiz befindet sich auf Rang 3). Die Lebenserwartung beträgt nur gerade 56 Jahre (Schweiz: 83 Jahre). Die häufigsten Todesursachen sind typisch für arme Länder: Malaria, Atemwegsin- fekte, Durchfallerkrankungen (diese drei vor allem bei Kindern), HIV/AIDS und Tuberkulose – alsomehr- heitlich Krankheiten, welche vorbeugbar und be- handelbar wären. Ungenügendes Gesundheitswesen Ein wichtiger Faktor ist das völlig ungenügende Gesund- heitswesen. Auffällig ist, dass dies nicht nur die Basis be- trifft – auch eher privilegierte Personen leiden darunter. Im Januar 2013 erkrankte die Chefin der regionalen Tu- berkulose/Lepra-Arbeit, eine Ärztin, die schon lange mit der SAM zusammenarbeitete und sehr geschätzt wurde. Sie war keine arme Frau, trotzdem verzögerte sich die Behandlung und sie verstarb kurz darauf ohne Diagno- se. Die Ebola-Epidemie, welche Guinea seit Anfang 2014 heimsucht, ist ein weiteres Beispiel für die strukturelle Schwäche des Gesundheitswesens – die Menschen ge- hen lieber zu traditionellen Heilern als in weit entfernte, oft schlecht ausgerüstete Spitäler mit unmotiviertem Personal. Was tut die SAM? Als SAM engagieren wir uns langfristig für eine besse- re Gesundheitsversorgung auf verschiedenen komple- mentären Ebenen. Wir bieten selber Abklärungen und Behandlungen an, vorwiegend im Centre Médical in Macenta; wir arbeiten mit den Gesundheitsbehörden zusammen als Beitrag zur Stärkung des Gesundheits- systems; und wir sind sowohl in der Prävention (Vorbeu- gung) als auch in der Rehabilitation (Nach-Behandlung) aktiv. Dabei fokussieren wir uns auf Krankheiten, wel- che besonders stigmatisierend sind sowie langwierig und komplex in der Behandlung, hauptsächlich Lepra, Tuberkulose und HIV/AIDS. Es ist ein Privileg, diesen an den Rand der Gesellschaft Gedrängten die Liebe Gottes praktisch zeigen und ihnen dienen zu können. GESUNDHEIT ist kostbar

Dr. David LEUENBERGER: Mitarbeiter im ProESPOIR, Macenta

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