03-2015 D

Grund - und Berufsbildung...

HANDWERKER ausbilden Action VIVRE Télimélé Schon seit der Gründung des SAM-Teams in Télimélé hatten wir den Traum, das bestehende, theoretisch ausgerichtete Studienzentrum durch ein Aus- bildungsangebot im praktischen Bereich zu ergänzen. Nach gründlicher Vorbereitung und der Bewältigung einiger bürokratischer Turbulenzen wurden wir zu stolzen Besitzern eines ansehnlichen Grundstücks im Zent- rum der Stadt. Viele Stunden Arbeit, manchen Schweisstropfen und einige Spendenfranken später stehen wir glücklich und dankbar vor zwei gut ein- gerichteten Werkstätten und einer elfköpfigen, vielversprechenden Lehr- lingsschar. Lokale Begebenheiten nutzen Unser Konzept ist eine dreijährige Ausbildung von jugendlichen Schulabgän- gern. Davon sind zwei Jahre Grundausbildung in allen gängigen Bauberufen, die bei uns gelernt werden können. Ein weiteres Jahr, das der Spezialisierung in einem vom Lehrling gewählten Metier dient, wird bei einem lokalen Lehrmeister absolviert. Nun beendete die erste Gruppe das erste Lehrjahr und wir schauen zurück auf eine sehr spannende und bereichernde Zeit. Die Lehrlinge machen in allen Bereichen gute Fortschritte. Unser Arbeitsalltag sieht vor, von Montag bis Donnerstag praktisch zu arbeiten. Natürlich streben wir eine wirtschaftlich relevante Ausbildung an. Deshalb be- mühen wir uns nicht nur um handwerklich herausfordernde, sondern auch fi- nanziell interessante Aufträge aus der Bevölkerung. So dürfen wir momentan für den Präfekten die gesamte Möblierung seines neuen Hauses herstellen.

Lebenskompetenzen und Versöhnung An jedem Freitag gibt es Theorieunter- richt. Zwei Stunden Fachkunde oder Mathematik und zwei Stunden soge- nannte „Compétences de vie“ (Lebens- kompetenzen). Dabei vermitteln wir grundlegende Themen wie Hygiene, Konfliktbewältigung, Lebensgestal- tung, erste Hilfe und anderes. Gerade diese Stunden sind wertvoll für das Erreichen eines unserer Hauptziele, nämlich den Menschen zu helfen, in versöhnten Verhältnissen mit sich sel- ber, zueinander und zu Gott leben zu können. So entstehen immer wieder gute Diskussionen im Arbeitsalltag, Fragen über Gott und die Welt, welche die Lehrlinge beschäftigen und die wir dann jeweils freitags ansprechen kön- nen.

Philippe TOGGENBURGER: Verantwortlicher Hand- werkerschule Télimélé

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