03-2015 D

ERTRÄGE−

Bessere

ERNÄHRUNG

ausgewogene

Pro AGRO Die Ernährung ist für die Bevölkerung in Guinea ein sehr viel grösseres Problem als für uns in Eu- ropa. Ein wesentlicher Teil des Einkommens muss für Nahrung ausgegeben werden. Dabei ist das tägliche Menu sehr einfach: Es besteht aus Reis mit Blättersauce. Gegessen wird ein- bis zweimal pro Tag, je nach den aktuellen Vorräten oder Ein- künften. Die mangelhafte Nahrungsversorgung hat viele Gründe, allen voran die schlechten Erträge auf den Feldern. Es fehlt an Mitteln für die Produktion und an Fachwissen. Zusätzlich führen traditionel- le Produktionsmethoden wie Wanderfeldbau und Brandrodung zu einer Verarmung der Böden. ProAGRO setzt sich ein für bessere Erträge Mit den ProAGRO-Kursen in den Dörfern wird der Bevölkerung aufgezeigt, wie die Bodenfruchtbarkeit verbessert und die Erträge gesteigert werden kön- nen. Die Kurse werden begleitet von praktischen Anleitungen auf Demonstrationsfeldern. Dass gute Erträge auch in Guinea möglich sind, wurde inzwi- schen mehrfach bewiesen und bestätigt. Im Rahmen eines Wettbewerbes erreichten die Teilnehmenden Spitzenerträge. Diese werden von der Bevölkerung bestaunt und sie regen zur Nachahmung an.

ProAGRO gründet Getreidebanken Die Erträge steigern ist eine Sache, die Nahrungsmittel klug zu verwalten eine andere. Die ganze Verwandt- schaft möchte, dass der mit einem guten Ertrag geseg- nete Neffe oder Cousin teilt. So kommt es, dass dieser selber bereits zwei Monate vor der Ernte keinen Reis mehr vorrätig hat und seine Familie Mangel leiden muss. Hier setzen wir an und gründen Getreidebanken. Das heisst, eine Gruppe von Kleinbauern schliesst sich zusammen, um gemeinsam einen Teil ihrer Ernte zu la- gern und zu verwalten. ProAGROhilft bei der Gründung der Getreidebanken und begleitet diesen Prozess. ProAGRO bekämpft Fehlernährung Frauen und Kinder sind in Guinea oft einseitig ernährt. Es fehlen vor allem Proteine in der Nahrung, die für das Wachstum und die Gesundheit wichtig sind. Im Rah- men des Grundkurses wird erklärt, wie die Nahrung aufgewertet werden kann. Die Gruppen werden dazu animiert, proteinreiche Pflanzen anzubauen. ProAGRO verteilt dazu auch kleine Portionen von Saatgut, im Speziellen Moringa und Soja. ProAGRO funktioniert seit 2014 unter guineischer Leitung. Über 20 einheimische Mitarbeitende sind im Einsatz.

Daniel BERGER: Berater von ProAGRO

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