03-2017 D

Neuorientierung: Wie packe ich das an?

Als Mensch, der unterwegs ist, ist es wichtig, seinen Standort und sein Ziel fortlaufend zu überprüfen, denn: «Wer das Ziel nicht weiss, kann den Weg nicht haben» (Christian Morgenstern) – und wer den Weg nicht geht, kommt nicht ans Ziel. Manchmal ist dabei eine Neuorientierung angesagt. Das ist vor allem in zwei Situati- onen der Fall: Situation 1: Wenn ich ein Ziel erreicht habe und mir neue Ziele stecken muss oder darf. Situation 2: Wenn ich mich unterwegs verlaufen habe und nicht sicher bin, ob ich auf diesemWeg ans Ziel komme. Im Lauf unseres Lebens orientieren wir uns mehrmals neu. Mit 50+ merken wir bei ei- ner Neuorientierung, dass wir uns «Leerläu- fe» nicht mehr leisten können und wollen. Diese Feststellung kann Resignation und Lethargie auslösen – oder eine neue Tie- fe und Leidenschaftlichkeit in unser Sein und Handeln bringen und zu Freude, Ent- schlossenheit und Mut führen. Viele mei- ner Freunde haben in dieser Lebensphase neue Aufgaben angepackt und sind zu neuen Abenteuern aufgebrochen. Fragen stellen Aber wie packe ich eine Neuorientierung an? Folgende Fragen können weiterhelfen: Zu Situation 1 : Was habe ich im Leben schon erreicht und wofür bin ich dankbar? Was will ich in meinem Leben noch errei- chen?Wo sehe ich Hindernisse und Schwie- rigkeiten? Wer oder was könnte mir helfen, diese zu überwinden? Was sagen meine wichtigsten Bezugspersonen zu meinen Plänen? Bin ich mit mir, meinem Leben und meiner Umgebung versöhnt? Was möch- te ich aus meinem reichen Erfahrungs- und Gabenschatz weitergeben? Wer oder was unterstützt mich dabei, neue Ziele zu setzen und neue Wege zu gehen?

Zu Situation 2 : Wo habe ich das Ziel aus den Augen verloren oder eine falsche Ab- zweigung genommen? Kann ich wieder zu diesem Punkt zurück? War mir das Ziel klar und wie kam ich auf dieses Ziel? Bin ich den bisherigen Weg gerne gegangen und habe ich die Wegweiser auf demWeg beachtet? Leben in ganzer Fülle Es ist wichtig, dass wir dabei sowohl uns selber als auch Gott und einander Fragen stellen. Echte Fragen bringen Antworten, welche uns wiederum weiterbringen. Das hat auch Hiob erkannt – als er in Gott ein lebendiges Gegenüber entdeckte, machte er folgende Aussage (42,4): «Höre nun, ich will reden, ich will dich fragen, und du lehre mich!» Machen Sie sich in diesem Prozess der Neuorientierung Notizen. Schreiben Sie Ihre Fragen auf und notieren Sie, welche Antworten sich herauskristallisieren. Tau- schen Sie sich regelmässig mit Gott, Ihrem Partner, guten Freunden und anderen Ver- trauenspersonen aus. Gehen Sie geduldig, entschlossen und freudig in diesen Prozess. Denn Jesus sagt (Johannes 10,10b): «Ich bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken.» Das gilt auch heute und das gilt auch für uns! Dadurch müssen wir uns vor einer Neuorientierung nicht fürch- ten, sondern können uns bewusst auf diese erlebbare Verheissung einlassen. «Du sollst ein Segen sein» Was möchten Sie in 10, 15, 20 Jahren er- reicht haben? Gott sagt (1. Mose 12,2): «Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein!» Womit segnet er Sie und womit kön- nen Sie andere segnen? Ich segne Sie mit Mut für diesen Prozess.

Ram BHALLA, Pastor, Coach und Projektleiter www.vserve.ch / www.salem-life.ch

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