03-2017 D

Ein Blick in die Homebase

Jedes Jahr werden in der SAM global-Homebase rund 500 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet – ein Dienst von un- schätzbarem Wert. Einer der Freiwilligen ist Werner Hediger, der seit 52 Jahren mit SAM global unterwegs ist. Langsam öffnet sich die Eingangstüre – und schon da ist klar, wer gleich lächelnd an unserer Bürotür erscheinen wird: «Hallo, mitei- nander» – «Hallo Werner!» Werner ist 81 Jahre alt – und spaziert regelmässig in die SAM glo- bal-Homebase. Er ist ein gern gesehener Gast, wird überall herz- lich begrüsst, wechselt mit jedem ein paar Worte. Wobei Gast das falsche Wort ist: Werner packt beinahe jede Woche massenweise Rundbriefe und News für den Versand ein, übersetzt Formulare, bringt Pakete zur Post, repariert Stühle, entsorgt den Karton und nimmt sämtliches Altpapier mit, als wäre es das Selbstverständ- lichste der Welt. In der Pause gesellt er sich zu uns und trinkt sei- nen Kaffee. Den Kaffee hatWerner in Brasilien lieben gelernt – dort hat er zusammen mit seiner Frau fast vier Jahrzehnte lang gelebt. Mit 18 Jahren lernt Werner Jesus kennen und hört bald darauf ei- nen ehemaligen SAM global-Mitarbeiter über seine Arbeit in An- gola berichten. «Er las aus Jesaja 6,8: Dann hörte ich, wie der Herr sagte: ‹Wen soll ich senden? Wer ist bereit, unser Bote zu sein?› Ich antwortete: ‹Ich bin bereit, sende mich!› », erzählt Werner. «Ich spür- te, dass dieser Vers mir galt.» So ging es dann schon bald mit den Vorbereitungen los – theolo- gisches Seminar, Bewerbung für einen Einsatz in Angola, Sprach- aufenthalt in Portugal. Doch wegen den Unruhen in Angola war an eine Ausreise auf einmal nicht mehr zu denken. Dafür öffnete sich eine andere Tür: Brasilien! «Ein grosses Land, in dem zu die- sem Zeitpunkt erst wenige Menschen von Jesus gehört hatten, vor allem im Norden», erzählt Werner. «Die Sprache war ebenfalls Portugiesisch und ausserdem wurden dort dringend Mitarbeiten- de gesucht. Das passte!» 1962 heiratete Werner seine Frau Emmi, ein Jahr später ging die einmonatige Reise mit dem Schiff los. 38 Jahre habenWerner und Emmi danach in Brasilien verbracht. «Damals war ein Einsatz in Übersee grundsätzlich ‹für immer› – und so war klar, dass wir bis zu unserer Pensionierung bleibenwürden», sagtWerner. Durch Haus- besuche und Evangelisationen haben sie in Brasilien Gemeinden aufgebaut, sie waren als Heimeltern tätig, haben unter Indianern gearbeitet, sich ins Gesundheitssystem investiert, Mitarbeitende ausgebildet und christliche Organisationen geleitet. «Besondere Höhepunkte waren die Besuche in den Inlandgemeinden – zuerst zu Fuss oder mit Eseln, später mit dem Jeep», sagt Werner. «Auch die Arbeit mit den Indianern oder unsere Aufgabe als Hauseltern Einsatz war «für immer» «Ich spürte, dass dieser Vers mir galt»

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