MEET – JOIN – CONNECT!

HERAUSFORDERUNGEN

CHANCEN

Zusätzliche Kommunikationskanäle Durch bestimmte Online-Funktionen können Kommunikationsprozesse jedoch auch vereinfacht werden. So erlauben Dolmetschfunktionen auf Videokonferenzplattformen simultane Überset- zung in verschiedene Sprachen sowie Schriftdol- metschen für höreingeschränkte Teilnehmende. Gleichzeitig können Jugendliche während eines Projekts Übersetzungsdienste nutzen. Messenger- Dienste ermöglichen es, dass Jugendliche zu Beginn eines Projekts, zwischen zwei Projektpha- sen oder über das Projekt hinaus miteinander in Kontakt bleiben. Hier sind jedoch datenschutz- rechtliche Aspekte zu beachten, wenn kommerzi- elle Anbieter wie WhatsApp genutzt werden. Erwerb von Medienkompetenz Digitale Projekte eröffnen die Chance, dass sich Jugendliche Kompetenzen im Umgang mit Online-Tools aneignen. So erwerben Jugendliche Technikwissen, wenn sie neue Geräte und Tools kennenlernen und sie bei digitalen Projekten selbständig einsetzen. Zudem können digita- le Projekte Anknüpfungspunkte bieten, um gemeinsam mit den Jugendlichen das eigene mediale Handeln zu reflektieren, Medienstruk- turen zu hinterfragen oder um gemeinsame Medienprodukte zu erstellen. Zusätzliche Partizipationsmöglichkeiten Online-Tools eröffnen gleichzeitig neue Partizi- pationsmöglichkeiten für Jugendliche. So können sie sich mithilfe digitaler Elemente im Vorfeld an der Organisation von Maßnahmen beteiligen. Dies kann z. B. in digitalen Vorbereitungstreffen geschehen, in denen die Struktur des Projekts sowie einzelne Programmpunkte zusammen mit den Teilnehmenden vorbereitet werden. Bei diesen Treffen können auch die Online-Tools, die im Projekt eingesetzt werden sollen, festge- legt werden. Übernehmen Jugendliche mithilfe der von ihnen vorgeschlagenen Tools Aufgaben im Projekt können Kompetenzen, die sie in ihrer Lebenswelt erworben haben, eingebunden und aktiviert werden. Diese Mitgestaltung kann das Gefühl der Selbstwirksamkeit bei den Jugendli- chen stärken und sie für das Projekt motivieren. Außerdem ist eine frühzeitige Einbindung der Jugendlichen förderlich für eine lebensweltnahe Gestaltung der Maßnahme.

Erschwerte Kommunikation Kommunikation kann im Online-Setting eben- falls ein herausforderndes Thema sein. Unter- schiedliche Herkunftssprachen und Sprach- kenntnisse, eingeschränkte Wahrnehmung der Gestik und Mimik, das Versagen der Technik spielen hier eine Rolle. Welche Aspekte in On- line-Settings für die Kommunikation wesentlich sind und was bedacht werden muss, um Kom- munikation möglichst effizient zu gestalten, wird ausführlich in Abschnitt 4 ab S. 18 dargestellt. Zusätzliche Vorbereitung Projekte, in denen Online-Tools eingesetzt wer- den, erfordern neue Formen der Vorbereitung der Teilnehmenden. Neben einer landeskund- lichen wird auch eine medienbezogene Vorbe- reitung relevant, um die Handlungsfähigkeit der Jugendlichen im jeweiligen Setting sicherzustel- len. Dies kann z. B. bedeuten, manche Teilneh- mende mit den nötigen Endgeräten auszustatten. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Teilnehmenden über die nötigen Kenntnisse zum Umgang mit den eingesetzten Tools verfügen. Fehlende Verbindlichkeit Im Hinblick auf die Verbindlichkeit der Teilnah- me kann es bei digitalen Projekten zu Heraus- forderungen kommen. Lange Pausen zwischen Online-Terminen, Alltagsverpflichtungen der Teilnehmenden sowie Zeitverschiebungen können dazu führen, dass Vereinbarungen und Termine nicht eingehalten werden. Die Mög- lichkeit während eines Online-Termins jederzeit Mikrofon und Kamera auszuschalten, birgt das Potenzial, dass Teilnehmende weniger bis gar nicht aktiv an Online-Sessions teilnehmen. Mit der Gestaltung der Online-Termine kann dem entgegengewirkt werden. Längere Redezeiten einzelner Personen, zu wenig Pausen oder Interaktionsmöglichkeiten gilt es zu vermeiden, da sie sich negativ auf die aktive Teilnahme der Jugendlichen auswirken können. Vielmehr gilt es, eher kurze, interaktive und abwechslungsrei- che Formate zu entwickeln, die auf den aktiven Austausch zwischen den Teilnehmenden sowohl während einer Online-Session als auch zwischen einzelnen Terminen abzielen. Hilfreich kann auch eine gemeinsam mit den Jugendlichen er- stellte „Netiquette“ sein, in der Verhaltensregeln im Projekt festgelegt werden.

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