MEET – JOIN – CONNECT!

Fragen zur Umsetzung und zum Programm können gemeinsam besprochen und mit den Teilnehmenden Ideen gesammelt werden – eine neue Chance für die Partizipation.

und sicherlich haben die Jugendlichen selbst gute eigene Ideen. Eine Aufgabe für die Kleingruppen kann ebenso in Präsenz durchgeführt werden und die Präsentation erfolgt dann später online. Neuen Rahmen entdecken Videokonferenzen waren für viele von uns bis zum Früh- jahr 2020 nur eine Randerscheinung. Seitdem haben wir mit unterschiedlichen Dingen experimentiert, an verschiedenen Online-Treffen teilgenommen und sicher auch schon selbst organisiert. Wichtig ist es, uns immer wieder bewusst zu machen, dass wir gemeinsam lernen und neue Möglichkeiten entdecken. Das ist ein Prozess, bei dem auch mal etwas nicht funktionieren darf. Wir üben und können so experimentieren. Um den Teilneh- menden einen Rahmen und einen Einblick zu geben, hilft ein visualisierter Ablauf auch für kürzere Treffen. Was ist in welcher Reihenfolge geplant? Wann ist welche Methode vorgesehen und wann ein Austausch und eine Pause? An welcher Stelle sind wir gerade? Das bringt Orientierung und die Teilnehmenden können ihre Auf- merksamkeit so besser fokussieren. Mittels Online-Begegnungen kommt noch ein ganzes neues Element in den Jugendaustausch: Das physische Umfeld der Teilnehmenden ersetzt den gemeinsamen Seminarraum. Mit der entsprechenden Sensibilität kann dieser neue Rahmen entdeckt werden. Die Teilnehmen- den können sich gegenseitig Dinge aus ihrem Zimmer zeigen und so mehr übereinander erfahren und ins Ge- spräch kommen. Sehr spannend ist es, Gegenstände aus dem Umfeld zu suchen, die eine bestimmte Farbe haben, mit einem bestimmten Buchstaben beginnen oder besonders skurril sind. So kommt Bewegung in das Online-Treffen und wir erfahren interessante Dinge über die anderen und die Sprachen in der Begegnung. Eine Methode dazu ist auf S. 17 beschrieben. Zeit für informelle Gespräche organisieren Eine besondere Herausforderung für die Gruppendyna- mik besteht in der Organisation von formeller und we- niger formeller Zeit. Im Seminarraum machen wir Pau- se und es entstehen idealerweise spontane Gespräche unter den Teilnehmenden, die vor Ort sind. Die Semi- narleitung plant in der Zeit vielleicht schon die nächs- ten Einheiten. Automatisch funktioniert der Kontakt zwi- schen den Teilnehmenden auch nicht, aber zumindest ist es deutlich einfacher diesen aufzubauen. Bei Online- Treffen endet die gemeinsame Zeit mit dem Ende der Videokonferenz. Alternativ kann man eine

Zwischenzeit interessante Informationen und Bilder von den Teilnehmenden hochgeladen werden kön- nen. Bei der Vernetzung können auch soziale Me- dien unterstützen, über die man sich auf dem Laufenden

hält (z. B. Instagram, WhatsApp, Signal). Wichtig ist, die informelle Zeit im Auge zu behalten, um das Potenti- al zu nutzen und die Teilnehmenden einzubinden. Die Teamer*innen sollten prüfen – auch gemeinsam mit den Teilnehmenden – was zur Gruppe passt und was helfen kann, die Gruppendynamik zu unterstützen. Wann sind digitale Elemente besonders gut geeignet? Ein erstes Kennenlernen schon vorher Die Vorbereitung von Begegnungen bestand vor dem digitalen Push durch die Lockdowns hauptsächlich aus der Vorbereitung innerhalb der einzelnen Gruppen, die sich anschließend am Begegnungsort erstmals trafen. Auch wenn es einige Instrumente gab, mit denen bereits vorher Kontakte geknüpft werden konnten, so wurden diese nur von wenigen Organisationen genutzt. Jetzt können im digitalen Raum einfach und niedrigschwel- lig erste Treffen organisiert und so bereits im Vorfeld ein Kennenlernen ermöglicht, Informationen weiter- geben und die Beteiligung der Teilnehmenden erhöht werden. Fragen zur Umsetzung und zum Programm können gemeinsam besprochen und mit den Teilneh- menden Ideen gesammelt werden – eine neue Chance für die Partizipation. Eine anschließende Absprache im Leitungsteam bietet schnelle Rückmeldung und kurze Entscheidungswege. Das kann sich positiv auf eine gute Vorbereitung auswirken. Die Vorfreude auf die Begeg- nung vor Ort kann so größer werden und der gefühlte Begegnungszeitraum wird länger. Zusammenfassend ist gerade für den Einstieg und die Kennenlernphase der digitale Raum eine spannende Option. Wer weiß, wie herausfordernd ein erstes Kennenlernen bei größeren Gruppen ist, wird die Online-Optionen schätzen. Egal ob 20, 30 oder 40 Teilnehmende – mit einem Klick sind diese in Kleingruppen aufgeteilt und pünktlich wieder zurück. Das ist eine Alternative für die Gruppenleitung, die im Seminarraum versucht Gehör zu finden oder die Teilnehmenden in unterschiedlichen Räumen im Bildungshaus sucht. Kannst du mal kurz dazu kommen? Wer Begegnungen organisiert, möchte die Teilnehmen- den mit interessanten Menschen in Verbindung brin- gen. Dafür werden bisweilen auch Expert*innen oder Gesprächspartner*innen für bestimmte Themen ein- geladen. Wenn diese lange Wege zurücklegen müssen, ist das immer ein Abwägen von Aufwand und Nutzen.

gemeinsam durchgeführte „Pause“ ausprobieren, am besten mit ein wenig Struktur, z. B. indem Themenräume vorgegeben wer- den, zwischen denen man sich frei bewegen kann. Eine ande- re Möglichkeit ist die Nutzung eines Pads, auf dem in der

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