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Beispiel: Dolmetschung in DINA.international

» Um bei DINA die Dolmetschkanäle nutzen zu können, werden den Dolmetschenden die Moderationsrechte zugeteilt. Damit verfügen sie automatisch über Rech- te, die über die Notwendigkeiten des Dolmetschens hinausgehen. Hierüber müssen die Dolmetschenden informiert werden, damit sie nicht aus Versehen Funktionen ausführen, die nicht beabsichtigt sind (z. B. Redner*innen stumm schalten).

Die digitale Begegnungs-Plattform der Internationalen Jugendarbeit – DINA.international – bietet im einge- bundenen Videokonferenztool BigBlueButton die Mög- lichkeit einer Dolmetschfunktion. In DINA ist – wie auch beispielsweise bei Zoom oder Webex – auch das Relais- Dolmetschen ohne zusätzliche Technik möglich. Das bedeutet, dass zwischen allen Sprachen gedolmetscht werden kann. Beim Relais-Dolmetschen greifen die Dolmetscher*innen nicht den Originalton der sprechen- den Person ab, sondern den Ton eines*r Kollegen*in. Ein Beispiel: Sind bei einer Veranstaltung Dolmetschen- de für die Sprachpaare Deutsch-Englisch, Deutsch-Fran- zösisch und Deutsch-Polnisch beteiligt, kann auch zwi- schen Französisch und Polnisch gedolmetscht werden, indem die Deutsch-Polnisch-Dolmetscher*innen das abhören, was die Kolleg*innen vom Französischen ins Deutsche dolmetschen, und dies dann wiederum ins Polnische übertragen. Die Dolmetschung in DINA konnte beim Internationalen Barcamp „Digital Transformer Days 2022“ erfolgreich eingesetzt werden. Die Plenumsteile des Barcamps wur- den in sechs Sprachen gedolmetscht: Englisch, Deutsch, Französisch, Polnisch, Tschechisch und Türkisch. In den Barcamp Sessions wurde in der Regel Englisch gespro- chen, aber auch eine Präsentation vom Deutschen ins Englische gedolmetscht. Einige wichtige Erfahrungswer- te aus der Dolmetschung in DINA bei den Digital Trans- former Days: » Unverzichtbar ist ein vorgeschaltetes Testmeeting mit allen Dolmetschenden und der Person, die den technischen Support übernimmt. Da die Bedienung der Dolmetschfunktion nicht intuitiv funktioniert, müssen alle Dolmetschenden die Funktionen auspro- bieren und dabei auch die eigene Technik überprüfen können.

» Während des Meetings muss es einen technischen Support für die Dolmetschenden geben.

» Bei großen Dolmetschteams ist es darüber hinaus sinnvoll, eine koordinierende Person für das Dol- metschteam einzusetzen, die über einen gemeinsa- men Kommunikationskanal mit allen Dolmetschen- den verfügt, um schnell auf mögliche Eventualitäten reagieren zu können. Dies geschieht idealerweise nicht im Gruppenchat, den alle Teilnehmenden einse- hen können, aber auch nicht in Einzelchats, da dies zu zeitaufwändig ist. Zusätzlich sollte auch eine Notfall­ erreichbarkeit z. B. per Telefon gegeben sein. » Wenn Präsentationen über die Bildschirmteilung gezeigt werden, sollten diese vorab an die Dolmet- schenden geschickt werden. Zum einen können sie sich dann besser auf die Inhalte vorbereiten. Zum anderen haben sie die Möglichkeit, die Präsentation auf einem anderen Bildschirm zu öffnen und damit größer darzustellen, als dies in DINA möglich ist. » Beim Relais-Dolmetschen ist es wichtig, kleine Pausen beim Wechsel der Redner*innen zu beachten, damit nichts verloren geht. Bei der Dolmetschung entsteht automatisch eine leichte Verschiebung. Die Dolmet- schenden brauchen Zeit, den (über das Relais gedol- metschten) Satz zu Ende zu bringen und dann wieder auf den Floor (Eingangston) umzuschalten. Dies muss allen Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung er- läutert und die Einhaltung während der Veranstaltung im Blick behalten werden.

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