MEET – JOIN – CONNECT!

Das Projekt befasste sich mit dem Thema Zwangsar- beit, das in einer historischen und aktuellen Dimension in Studiensitzungen analysiert wurde. Die Freiwilligen wurden ermutigt, lokale Bedingungen aktueller bzw. his- torischer Zwangsarbeit zu erforschen. Entsprechende Hilfestellung wurde vom Dokumentationszentrum ge- leistet. Zudem erhielten sie professionellen Input zu Fo- totechniken. Die Freiwilligen konnten so Eindrücke und Geschichten aus ihren Heimatländern austauschen und Inhalte und Fotos für eine Ausstellung über die Spuren der Zwangsarbeit in der jeweiligen eigenen Umgebung zusammentragen. Nach Einschätzung des SCI konnten durch das Format als Fotoprojekt die Stärken dezentraler Online-Formate besonders genutzt und manche Austauschschwierigkei- ten über Distanzen hinweg überwunden werden – der visuelle Aspekt des Projekts schaffte Nähe und ermög- lichte Einblicke in unterschiedliche Lebenswirklichkeiten. Die starke Zielorientierung auf die Erstellung einer digitalen Ausstellung übte nach Einschätzung der Organisator*innen jedoch auch Druck auf die Freiwilli- gen aus und verhinderte teils Möglichkeiten für eine ent- spanntere Zusammenarbeit. Das Ausstellungsdisplay- Tool wurde durch einen externen Anbieter, die Deutsche Digitale Bibliothek, zur Verfügung gestellt und verwaltet, sodass ein professionelles Endprodukt entstand, aber verhältnismäßig wenig Eigenverantwortung für die Er- stellung bei der Gruppe selbst lag. Der SCI und das Do- kumentationszentrum sehen das virtuelle Camp trotz dieser Herausforderungen als eine sinnvolle Ergänzung des Präsenzangebots. Im Juli 2021 wurde das virtuelle Camp Searching for Traces of Forced Labour zum zweiten Mal angeboten.

of Forced Labour (SCI)

Überblick

Projektzeitraum und Ort August 2020, 11 Online-Treffen innerhalb von 2 Wochen à 2 Stunden pro Tag. Länder und Teilnehmende 12 Freiwillige (18-50 Jahre) aus Mexiko, China, Südkorea, Bangladesch, Spanien, Italien, Serbien, der Ukraine und Deutschland. Pädagogisches Team Betreuung/Begleitung durch zwei Organisa­ tor*innen vom Dokumentationszentrum Zwangs- arbeit Berlin-Schöneweide, einen Fotografen und einen ehrenamtlichen Gruppenleiter.

Digitale Tools Zoom, Trello, Riseup-Pad

Kurzbeschreibung des Projekts Der deutsche Zweig des Service Civil International (SCI) blickt auf eine langjährige Kooperation mit dem Doku- mentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöne- weide zurück. In der Vergangenheit fanden regelmäßig internationale Workcamps im und mit dem Dokumenta- tionszentrum statt. Im August 2020 organisierte der SCI in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum das virtuelle Workcamp Searching for Traces of Forced La- bour.

Die digitale Fotoausstellung kann hier besucht werden: https://ausstellungen.deutsche-digitale- bibliothek.de/searchingfortraces/.

„Neben Trello gibt es noch einige andere Online-Platt­ formen (z. B. Padlet, Slack) für den Austausch in Gruppen. Sie alle können auf ihre Art einen Beitrag leisten, Organisatorisches für alle abrufbar zu kommunizieren und einen Anstoß zum Kennenlernen zu geben. Sie können aber keinen direkten persönlichen Austausch ersetzen – was kann das schon? Am wertvollsten war für alle der Raum zum Kennenlernen bei den gemeinsamen Video-Sitzungen.“ Leonardo Pape (Gruppenleiter)

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