Empfehlungen für die Praxis
» Zeitverschiebung berücksichtigen: Aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen kann es für Interessier- te einzelner Länder je nach angebotenen Uhrzeiten fast unmöglich sein, an einem bestimmten vir- tuellen Camp teilzunehmen. Eine Zeit am frühen Nachmittag mitteleuropäischer Zeit bietet oft den größten Spielraum. » Verbindlichkeit stärken: Im Gegensatz zu in Prä- senz stattfindenden Camps, bei denen die Teilneh- menden vor Projektbeginn eine Anmeldegebühr sowie ihre eigenen Reisekosten zahlen, ist die Ver- bindlichkeit der Teilnahme bei virtuellen Camps, die meist weder Kosten noch Anreise erfordern, sehr viel geringer. Es lohnt sich, dies bei der Planung zu bedenken, konstant zu kommunizieren und bei- spielsweise schon vor dem ersten Treffen asynchro- ne Formen der Vorstellung und des Kennenlernens einzubeziehen. Dabei kann den Teilnehmenden beispielsweise die Aufgabe gestellt werden, sich bis zu einer bestimmten Deadline anhand eines Videos, Bildes oder einer Sprachnachricht vorzustellen und die entsprechende Datei auf der Plattform der Wahl (Slack, Padlet etc.) für alle zugänglich hochzuladen. » Asynchrone Phasen bewusst und gezielt pla- nen: Je nach Projekt kann die asynchrone Arbeit an bestimmten Aufgaben sinnvoll und hilfreich sein. Darüber hinaus stärken Impulse aus dem virtuellen Camp, die im persönlichen Umfeld direkt umgesetzt und geteilt werden, nicht nur die Auseinander-
setzung mit einem bestimmten Thema, sondern sorgen auch für Abwechslung zum Treffen vor dem Bildschirm und Anlass zum vertieften Austausch beim nächsten virtuellen Treffen in der Gruppe. » Raum für informellen Austausch schaffen: Unabhängig von Inhalt, technischer Umsetzung und Zeitrahmen der virtuellen Projekte werden der per- sönliche Austausch und das Kennenlernen in der interkulturellen Gruppe von den Teilnehmenden als besonders wertvolle Erfahrung geschätzt. Hier ist es sinnvoll, Räume für informellen Austausch anzu- bieten, beispielsweise Videokonferenz-Räume auch nach offiziellem Ende eines Treffens noch offen zu halten. » Teilnehmende aktiv einbeziehen: Die Anleitung eines Energizers, das Vorbereiten einer Playlist für die Abschiedsparty, die Kontrolle des Zeitmanage- ments während einer Session… Wie auch in Prä- senzformaten kann es bei virtuellen Camps hilfreich sein, wenn Teilnehmende gezielt einzelne Aufgaben und Verantwortung für die Gestaltung der Treffen übernehmen. Dies ist insbesondere bei einem längeren Zeitraum sinnvoll, wenn Aufgaben aus eigener Initiative übernommen anstatt zu Beginn zugeteilt werden.
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