MEET – JOIN – CONNECT!

Fazit

Da die ersten Schritte des Projekts nicht als Ersatz für die Präsenzphasen gedacht, sondern von Anfang an digital geplant waren, konnte das Team keine Frustrationen in Bezug auf das Format feststellen. Die Kinder brauchten aber eine gewisse Zeit, um sich an das Zusammentreffen mit einer Gruppe von Kindern zu gewöhnen, mit denen sie keine gemeinsame Sprache hatten. Nach und nach zeigte sich dann in den Rückmeldungen, dass die Kinder sowohl alternative Kommunikationsmöglichkeiten au- ßerhalb der Sprache (s. u.) entdeckten als auch in der Lage waren, mit Kindern aus einem anderen Land aus der Ferne Spaß zu haben. Im Allgemeinen gaben die Kin- der sehr positive Rückmeldungen zu dieser Erfahrung, die im Laufe des Projekts immer positiver wurden. Auch zu den Projektaktivitäten gab es insgesamt sehr positive Bewertungen. Es war nicht ungewöhnlich, dass die Kinder darum baten, das eine oder andere Spiel noch einmal zu spielen.

dend für die weitere Zusammenarbeit. Diese Etappe ermöglichte es den Betreuer*innen, die getrennten Kin- dergruppen zu versammeln und ein Gruppenerlebnis in einer gemeinsamen Unterkunft zu ermöglichen. Die Ent- fernung von zu Hause ist für diese Altersgruppe sowieso schon eine besondere Herausforderung. Für viele Kinder dieser spezifischen Gruppe gilt das aufgrund verschie- dener Benachteiligungen noch viel mehr. Die verschie- denen hybriden und blended Phasen im Vorfeld hatten daher einen großen Anteil am Erfolg der letzten Phase. Umgang mit Sprache und Kommunikation Jede Gruppe wurde bei jeder Phase des Projektes von ei- ner Person begleitet, die sowohl Deutsch als auch Fran- zösisch sprach. Alle Aktivitäten waren so konzipiert, dass die Kinder sowohl die Sprache des Partners als auch an- dere Arten der Kommunikation (z. B. zeigen, malen, Ges- tik) kennenlernen konnten. Außerdem wurde viel Wert auf die Wahl aktiver und handlungsorientierter Metho- den gelegt, um die Interaktion innerhalb und zwischen den beiden Gruppen zu erleichtern und zu fördern.

Der letzte Schritt (die beiden Gruppen verbrachten ge- trennt eine Woche an einem dritten Ort) war entschei-

Chancen und Herausforderungen

Empfehlungen für die Praxis

» Auch bei guter Vorbereitung muss immer mit techni- schen Herausforderungen gerechnet werden.

» Auf den Datenschutz achten 11 .

» Nicht zu viele Online-Momente einplanen.

» Das Team hat sehr viel Zeit in die Vorbereitung dieser drei Phasen investiert und das aus der Ferne und ohne gemeinsame Sprache (alle Treffen wurden konsekutiv übersetzt). Dies war eine große Heraus- forderung, insbesondere bei den ständigen Änderun- gen der Gesundheitskonzepte für Jugendzentren in beiden Ländern und den damit notwendigen Anpas- sungen der Termine bzw. der Programmpunkte (z. B. Kochen erlaubt in einem Land, in dem anderen aber nicht oder Schließung einer der Jugendeinrichtungen aufgrund von COVID-Infektionen etc.)

» Nicht zu viele verschiedene Online-Tools nutzen.

» Die Dauer der Online-Sessions an die Gruppe anpassen (hier max. 30 Min.).

» Einfache Aktivitäten auswählen, die an die Interes- sen der Gruppe angepasst sind.

» Online-Aktivitäten auswählen, die viele nonverbale Elemente haben und nicht viel Übersetzung erfor- dern.

» Gute Vorbereitung und Abstimmung des Teams im Vorfeld: Wer macht was wann?

» Flexibel bleiben, um die Aktivitäten nach Bedarf an die Gruppendynamik anzupassen.

11 In der Arbeitshilfe Fascicule franco-allemand outils d’activités numerique – Deutsch-französische Broschüre digitale Aktivitäts- werkzeuge gibt es dazu einen eigenen Abschnitt (pdf-Download unter: https://www.dfjw.org/media/fascicule-fr-all-activites- numeriques-blossin.pdf).

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