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Ernährung

G eht es um die Ernährung unserer Hunde und deren Nachhaltigkeit, kommt man um den Fleischkonsum, der die CO2-Bilanz in die Höhe treibt, nicht herum. Trotzdem sind auch noch andere Faktoren wichtig, wenn man den Futternapf umwelt- und klimafreundlicher gestalten möchte. Und: Jeder Schritt zählt. Nehmen wir zum Beispiel den Trend „Zero Waste“ („Null Müll“), ein Teil der aktuellen Bewegung zu mehr Nachhaltigkeit. Die Bloggerin Anne Marie Bon- neau prägte den Satz: „Wir brauchen nicht eine Hand- voll Leute, die Zero Waste perfekt umsetzen. Wir brauchen Millionen von Menschen, die es unperfekt machen.“ Jeder Halter also, der Kleinigkeiten bei der Fütterung des eigenen Hundes verändert, trägt dazu bei, die Hundeernährung insgesamt etwas grüner zu ma- chen. Dabei kann nicht nur bei der Verpackung ange- setzt werden, sondern auch bei der Fütterungsart, den Zutaten oder schon beim Einkauf selber. Wer selbst aus- sucht, was in den Napf kommt, hat dabei natürlich den größten Spielraum, doch auch beim Fertigfutter gibt es nachhaltige Lösungen. WELCHE NAHRUNGSMITTEL DÜRFEN IN DEN NACHHALTIGEN FUTTERNAPF? Wenn der Hund ein Fertigfutter bekommt, sind dem Einfluss auf die Bestandteile und deren Nachhaltigkeit Grenzen gesetzt. Dies gilt besonders für Futter, das als Alleinfutter durch eine offene Deklaration an eine be- stimmte Rezeptur gebunden ist. Es gibt jedoch auch Hersteller, die auf eine offene Deklaration verzichten, damit sie sich bei der Auswahl der Komponenten nach dem saisonalen Angebot richten können. Es lohnt sich also, in den Herstellerangaben, beispielsweise auf der Internetseite, etwas genauer nachzulesen. Füttert man den Hund mit frischen Nahrungs- mitteln, hat man mehr Möglichkeiten. Der einfachste Schritt ist, den Fleischanteil zu reduzieren. Daneben sollte man auch Wert auf eine artgerechte Haltung der Nutztiere legen. Ein Biosiegel ist die eine Möglichkeit. Die andere: vom kleinen Hof zu kaufen, wo man sich selbst anschauen kann, wie die Tiere gehalten werden. Denn ein Biosiegel ist mit Kosten verbunden, die sich nicht jeder kleine Erzeuger leisten kann. Natürlich sollte man möglichst solches Fleisch für den Hund kaufen, das vom Menschen verschmäht wird, um die Fleischpro- duktion nicht zusätzlich zu erhöhen. Auch Wildfleisch kann man gut nutzen, optimalerweise direkt vom Jäger. Falls es im Barfshop bezogen wird, sollte man aber ge- nau auf die Herkunft achten und auf exotische Sorten

verzichten. Wird das Wild vom anderen Ende der Welt nach Deutschland transportiert, ist die gute Nachhaltig- keitsbilanz nämlich wieder dahin. Beim Gemüse und Obst freut sich die Umwelt, wenn man auf heimische Produkte zurückgreift – und zwar zu der Zeit, in der die- se üblicherweise geerntet werden. WIE NACHHALTIG SIND REGIONALE NAHRUNGSMITTEL? Regional bedeutet zunächst einmal, dass die pflanzli- chen Nahrungsmittel nicht weit transportiert werden müssen – und das ist gut für die Umwelt. Aufgrund des großen globalen Angebots ist es in den letzten Jahr- zehnten teilweise schwierig geworden, heimisch und saisonal einzukaufen. Das ändert sich jedoch gerade wieder, denn nachhaltiges Einkaufen gewinnt an Popu- larität. Am einfachsten kann man sich daran orientie- ren, was geerntet wird. Besorgen Sie sich einen Saison- kalender für Gemüse und Obst, dann haben Sie im Blick, wonach Sie suchen müssen. Ein Salat, der zwar aus der Umgebung kommt, jedoch im Winter im Ge- wächshaus, das viel Energie benötigt, gezüchtet wurde, ist nicht besonders umweltfreundlich. Hunde dürfen übrigens fast alles an Gemüse und Obst fressen, was wir selber nutzen. Selbst Tomaten und Paprika können Sie entgegen anderslautenden Gerüchten füttern – vor- ausgesetzt sie sind gut ausgereift.

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