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Mensch und Hund

5. 2025

Tierphysiotherapeutin Katrin Obst mit ihrem 8-jährigen Viszla-Kurzhaar-Mix Otto

Tierphysiotherapeutin Katrin Obst: „Immer wieder zu wenig Schlaf zu bekommen ist, wie für uns Menschen auch Dauerstress. Und das drückt das Immunsystem. So wird der Hund anfälliger für Infekte aller Art. Umso wichtiger ist es, dass ihm ein bequemes Hundebett zur Verfügung steht.“ Couch und Bett vs. Hundeplatz Ob der Vierbeiner im Bett oder auf dem Sofa schlafen darf, bleibt eine persönliche Entscheidung. Katrin Obst rät jedoch davon ab: „Aus physiologischer Sicht ist regel- mäßiges rauf- und runterspringen besonders für junge, noch nicht ausgewachsene und alte, gelenkkranke Hunde nicht empfehlenswert. Und dann ist da noch der hygie- nische Aspekt: Alles, was meinen Hunden am Fell oder an den Pfoten klebt, ist dann auch auf meiner Bettwä- sche. Ich denke da auch an Zecken. Also von mir eine ganz klare Absage an Bett und Couch. Ein Hund braucht seinen eigenen Platz.“ Zudem sind geteilte Schlafplätze oft weniger erholsam – weder für Mensch noch Tier. Gesunder Schlaf – endlich ein Thema Ein bewusster Umgang mit dem Schlafbedürfnis unse- rer Hunde ist glücklicherweise immer mehr im Kom- men. „Die Generation unserer Eltern hat ihren Hunden bestenfalls eine Decke auf den Boden gelegt. Der Tep- pich war weich genug", erinnert sich Katrin Obst. Heute weiß man: Nur wer gut liegt, bleibt langfristig gesund. Das gilt auch für unsere Vierbeiner, insbesondere mit Blick auf Wirbelsäule und Gelenke. Die Qual der Wahl Der Markt bietet eine schier endlose Vielfalt an Hunde- betten – von Matratzen über Körbchen, Kissen und So- Woran erkennst du, dass dein Hund ein anderes Bett braucht? • Er schläft lieber auf dem Boden • Häufiger Wechsel des Schlafplatzes

fas. Wer hier nach Optik oder zur Einrichtung passen- der Farbe auswählt, sollte noch einmal innehalten: Entscheidend sind vielmehr die individuellen Bedürf- nisse des Hundes. Denn: Hundebett ist nicht gleich Hundebett – und jeder Hund hat seine ganz eigenen Vorlieben. „Bitte nicht nach Aussehen kaufen, sondern nach Bedarfsanalyse,“ so die Expertin. KATRIN OBSTS 5-PUNKTE-CHECKLISTE für das perfekte Hundebett: 1. DAS LIEGEVERHALTEN: Zusammengerollt oder lang ausgestreckt? „Beobachte deinen Hund – das ist der Schlüssel!“ Je nach bevorzugter Schlafposition empfiehlt sich eine andere Bett-Form. Hunde, die sich gerne einrollen, lieben oft Donuts mit weichem Rand. Diese bieten Wärme und Geborgenheit. Tiere mit wenig Unterwolle profitieren ebenfalls von dieser Form. Hunde, die Schutz suchen oder gerne den Kopf ablegen, fühlen sich in Modellen mit Rand wohl. »Lieber 10 cm zu groß als zu klein!« 2. DIE GRÖSSE: Genug Platz für Bewegungsfreiheit Ein gutes Bett erlaubt es dem Hund, sich vollständig auszustrecken. Zu kleine Modelle schränken besonders ältere oder gesundheitlich beeinträchtigte Tiere ein. Als Richtwert gilt: Körperlänge plus jeweils 20 cm vor- ne und hinten. Katrin Obst empfiehlt sogar das Probe- liegen: „Es gibt einige Geschäfte, die diesen Service an- bieten. Oder einfach mal bei Freunden mit Hund das Körbchen testen, bevor es zu klein bestellt wird. Mein Rat: Lieber 10 cm zu groß als zu klein!“ 3. DAS AUSSENMATERIAL: Einfache Reinigung ist Trumpf Der Bezug sollte nicht nur gemütlich, sondern vor allem abziehbar, waschbar und robust sein – idealerweise aus OEKO-TEX-zertifiziertem Material. Glatte Materialien sind leichter zu reinigen und für Hunde mit dichter Un- terwolle oft angenehmer als flauschige Stoffe, in denen sie schnell überhitzen.

• Unruhe oder ständiges Drehen • Druckstellen oder Fellabrieb • Er meidet das Bett komplett

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