„Treue Begleiter auch im Alter“ Das Zusammenleben mit einer grauen Schnauze stellt uns vor ganz neue Herausforderungen. Die Sinne eines Hundeseniors funktionieren nicht mehr so wie früher, wir müssen Rücksicht auf seine körperliche Leistungsfähigkeit nehmen und unsere Ansprüche zurückschrauben. Und dennoch ist die Zeit mit dem alten Hund kostbar
einem Hund alt zu werden, so schwierig kann sich das Zusammenleben auch ge- stalten. Menschen mit alten Hunden kom- men leider nicht so oft in meine Hunde- schule. Treffe ich sie auf einem meiner Vorträge, heißt es dann ganz oft: „Mein Rudi ist jetzt 8 Jahre alt, der hat keine gro- ße Lust mehr auf Bewegung und lernt eh nichts mehr!“ Doch ist ein Hund mit 8 Jahren wirklich schon alt und kann ein alter Hund wirklich nichts mehr lernen, nichts mehr unternehmen? Um diese Frage zu beantworten, muss man zunächst wissen, um was für einen Hund es sich handelt. Denn während der 8-jährige Australian Shepherd erst knapp zwei Drittel seiner Lebenserwartung er- reicht hat, sieht es bei der Deutschen Dog- ge im gleichen Alter ganz anders aus, da ein Hund dieser Rasse nur eine Lebenser- wartung von ca. 6 bis 8 Jahren hat. Auch wenn eine Dogge mit 8 Jahren also bereits als Methusalem gilt, kann man ihr den- noch etwas beibringen und mit ihr aktiv sein. Es kommt nur darauf an, das Lernen und die Aktivität an die veränderten Le- bensumstände des Hundes anzupassen. Auch ältere Menschen haben noch Freu- de am Lernen, verreisen gern und sind aktiv. Nicht wenige Rentner nutzen ja so- gar die neu gewonnene Zeit, um jetzt end- lich bisher aufgeschobene Vorhaben in die Tat umzusetzen.
können problemlos 14 bis 16 Jahre alt werden, mittlere Hunderassen wie der Border Collie werden in der Regel 12 bis 14 Jahre alt und große Hunderassen lediglich 8 bis 12 Jahre. Zudem muss man beachten, dass einige Hunderassen aufgrund genetisch bedingter Erkrankun- gen eine deutlich geringere Lebenserwar- tung haben. In der Zucht sollte daher immer auch das erreichte Lebensalter der Hunde mit einbezogen werden, damit man das frühe Versterben aufgrund von Krankheiten erkennt und es durch geziel- te Zuchtstrategien beeinflussen kann. Die Rassezugehörigkeit ist natürlich aber keine Garantie auf das jeweilige maxi- male Lebensalter. Hunde sind Individuen, und so spielen natürlich auch die individuellen Lebens- umstände wie Ernährung, Versorgung, Pflege etc. eine Rolle. Und immer wieder gibt es dann auch Hunde, die scheinbar uralt werden und alle Erwartungen über- treffen. Auch das haben sie also mit uns Menschen gemeinsam.
J eder Hundehalter kann wohl viele einzigartige Geschichten von seinem Hund erzählen. Und auch wenn diese oft sehr emotional sind, ist die grundle- gende Aussage darin natürlich richtig: Hunde sind wie wir Menschen Individuen mit verschiedenen Charakteren und Vor- lieben, sie sind einzigartig! Die meisten Geschichten von seinem Hund kann wohl der erzählen, der ihn ein ganzes Leben lang bis ins hohe Alter begleitet hat. Hun- de-Senioren mit ihren liebenswerten Ei- genheiten, ein wenig schrullig, ein wenig stur, haben einfach ihren ganz besonde- ren Charme. Doch so schön es ist, mit Florian Howind leitet die DOGS Hundeschule im hohen Norden im Kreis Schleswig-Flensburg. Mit dem Beruf erfüllte er sich den lang ersehnten Wunsch, endlich einer Arbeit nachzugehen, die ihn erfüllt. Es gibt wenig Schöneres als morgens aufzustehen und sich selbst zu sagen: „Cool! Ich DARF zur Arbeit gehen!“. www.martinruetter.com/ schleswig-flensburg
Hunderassen und ihre Lebenserwartung
Auch alte Hunde wollen noch aktiv sein
Hunde altern schneller, je größer sie sind. Kleine Hunderassen wie der Dackel
7/2022 Martin Rütter 57
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