04-2017 D

Heute, zwölf Jahre später, befinde ich mich nun in Guinea. So wurde ich selber Teil der Antwort auf mein Gebet als Teenie – und ich sehe es als Privileg, Gott hier dienen zu können. Martin Baumann, Mitarbeiter im ProSERTÃO in Brasilien: Susanne und ich kamen beide bereits als Kinder mit inter- kulturellen Mitarbeitenden in Kontakt und in uns formte sich schon damals der Wunsch, eines Tages im Ausland tätig zu sein. Für Susanne war dieser frühe Funke genug, um als Jugendliche klar diesen Weg einzuschlagen. Bei mir hingegen – ich war damals ein junger Landwirt – hatte Gott etwas mehr Mühe, mich in Richtung weltweite Arbeit zu lenken. Es ging nur etappenweise voran: Berufung in eine Aufgabe in einer christlichen Gemeinde, Ausstieg aus dem Bauernberuf und anschliessend vier Jahre theologi- sche Ausbildung. Dabei wurde mir klar: Wirklich wichtig ist, dass ich bereit bin, auf Gott zu hören und dorthin zu gehen, wo er mich haben möchte. Ein Auslandmitarbeiter aus Piaui, Brasilien, sagte zu uns gegen Ende der Seminarzeit: «Gott braucht in Piaui Land- wirte, um den Menschen in den Inlanddörfern zu dienen.» Ich war der einzige Landwirt in jener Runde. Tief angespro- chen unternahm ich bald darauf die ersten Schritte in Rich- tung Brasilien, wo wir nun seit 1988 arbeiten. Lukas Bernhardt, Mitarbeiter im Lighthouse Battambang in Kambodscha: Als ich 1998 eine Kurzbibelschule absolvierte, war ich über- zeugt, dass Gott mich ins Ausland rief. Voller Elan besuchte ich danach einen Missionskongress, um herauszufinden, welches Land es denn sein sollte. Doch Gott schickte mich wieder nach Hause mit dem Auftrag, ihm ganz einfach überall dort zu dienen, wo er mich hinstellte. So tat ich das – und wurde einer der Gründer des Godi Frauenfeld. Das Ausland war fürs Erste vergessen. Als ich dann 2006 eine Gruppe junger Menschen bei ih- rem Einsatz nach Kambodscha begleiten durfte, erinnerte mich Gott plötzlich an 1998. Ich bekam die Bestätigung, dass es nun an der Zeit war, meine Heimat zu verlassen und in einer für mich neuen Welt ein neues Zuhause auf- zubauen, und wagte den Schritt. Dem Hinaus folgte ein Hinein: Ich zog 2007 als Immigrant nach Kambodscha und wohnte hier als Ausländer, bis ich 2015 den kambodscha- nischen Pass erhielt.

Made with FlippingBook - Online magazine maker