Mein Haus & Grund_Power to your Haus

TITELTHEMA | STRANDE

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wohnte. Mittlerweile gehört den Dörings das 2006 gebaute Einfamiliendomizil mit seinen 750 qm Grundstücks- und 150 qm Wohnfläche.

zwar eine große Rolle, jedoch keine so wichtige, wie mancher vielleicht ver­ muten würde. Grundsätzlich ist es an jedem Standort möglich, den Strom­ bedarf eines Privathaushalts mit der Photovoltaik zu decken. Mindestens ebenso wichtig sind aber auch eine möglichst unverschattete Fläche sowie qualitativ hochwertige Solarmodule. Bereits früh morgens gegen 5.00 Uhr erzeugt unsere Anlage mit den sieben Modulen auf der Ostseite bis zu 2.000 Watt. Damit kann ich gleich den aktuellen Bedarf am Morgen an Strom decken. Natürlich ist die Sonneneinstrahlung auch von der Jahreszeit abhängig. Den Großteil ihres Gesamtertrags fährt eine PV-Anlage in den wärmeren Sommer­ monaten ein, während sich die Sonne in den Wintermonaten eher selten sehen lässt. Den fehlenden Bedarf müssen wir vom Energieversorger beziehen, doch gleicht sich dies im Sommer – wie wir es uns erhoffen – durch die Mehrerträge zumindest teilweise wieder aus.“ Wie es sich mit den Erträgen verhält, zeigt uns Döring in einer Solar-App, die die Erzeugung, den Netzbezug und den Verbrauch des ersten Halbjahres auf­ schlüsselt. Wir erkundigen uns nach der Benutzerfreundlichkeit. „Das ist alles sehr intuitiv. Man könnte es auch die moder­ ne Modelleisenbahn nennen. Wenn Sie mal schauen, bis Juni haben wir in 2022

4,3 Megawatt erzeugt und 3 verbraucht. Die roten Balken zeigen den Netzbezug, der dadurch zustande kommt, weil ich ein Elektroauto lade. So gerne ich auch möchte, das mit dem Netzbezug kann ich leider noch nicht abstellen, da meine Wallbox älter und somit noch keine sogenannte 'intelligente Wallbox' ist“, sagt Döring und lacht. Den Autarkie­ grad der Anlage weist der Hausherr mit 60 Prozent aus. Ohne das Elektroauto läge er wohl locker bei über 80 Prozent. Trotzdem ein sehr respektabler Wert, vergleicht man das mit anderen Anlagen. Natürlich interessieren uns die Gründe für den Kauf der PV-Anlage.

Die moderne Modelleisenbahn

Seit Januar schmückt eine netzgekoppelte Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 9,86 kWp, bestehend aus 27 Solarmodulen, das Dach des Hauses. Die Anlage wirkt auf den Betrachter optisch sehr ansprechend. Schwarz schlägt hier blau. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Ganz allgemein lässt sich jedoch sagen, dass schwarze Module besonders beliebt sind. Das liegt zum einen daran, dass viele Dächer ebenfalls schwarz oder zumindest dunkel sind und sich die Photovoltaikanlage* optisch nicht allzu sehr vom Dach abhebt. Zudem wird die Farbe schwarz als besonders edel und elegant empfunden. Stimmt in diesem Fall, ein echtes architektonisches Statement. Uns fällt auf, dass auf der einen Dach­ seite mehr Module als auf der anderen montiert sind. Wir fragen nach. Döring erklärt uns die Ausrichtung seiner Anlage: „Bei der Erzeugung von Solarstrom spielt die Sonnenscheindauer

Gute Gründe für den Kauf

Die Investition musste in jedem Fall durch den Familienrat, verrät uns Döring. „Das war zu Beginn schon eine lebhafte Diskussion, als ich erzählt habe, was die Anlage kosten soll. Da haben die Kinder gesagt ‚Papa, mit dem Geld könnten wir ja aber auch dies und auch das machen‘. Darauf habe ich erwidert, aber es ist ja auch für euch!“ Abgesehen von der Unabhängigkeit von großen Stromer­ zeugern habe das ökologische Motiv eindeutig im Vordergrund gestanden. CO2-Emmissionen würden reduziert, >>

Auf der Sonnenseite

Es geht nicht immer ums Geld

Zum Schutz des Klimas und um Abhängigkeiten zu reduzieren, ist es mehr denn je an der Zeit, die Energiewende zügig voranzutreiben. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten. Einen, der als gutes Beispiel vorangeht, haben wir in Strande besucht.

Wenn wir Menschen in der Fußgän- gerzone fragen würden, was sie über Buchprüfer denken, wären die Antworten wohl „langweilig“, „zu trocken“ und „zu teuer“. Dass hier gleich ein ganzer Berufsstand ein waschechtes Imageproblem haben und negativ eingestuft werden soll, können wir so nicht stehenlassen. Wir waren zu Gast bei Carsten Dö- ring, 46, von Beruf Steuerberater.

Der Mann ist das Gegenteil dessen, was oben steht. Er ist ein smarter, charismatischer Typ, der richtig Interessantes zu erzählen hat. Döring lebt mit seiner Frau und seinen Kindern, 4, 9 und 11, im Ostseebad Strande am Westufer der Kieler Förde. Die Landeshauptstadt kennt er aber auch von ihrer anderen Seite. Aufgewachsen ist er in Schönkirchen am Ostufer. In Heikendorf und Wellingdorf hat er die

Schulbank gedrückt. Nach dem Abitur absolvierte er die Ausbildung zum Steuerfachangestellten und studierte anschließend Betriebswirtschaftslehre mit dem Wahlpflichtfach Steuern an der Christian-Albrechts-Universität. Beruflichen Stationen als Steuerberater in Berlin und Hamburg folgte die Rückkehr in seine Heimatstadt, wo die Familie erst in einer Wohnung in Friedrichsort, dann im jetzigen Haus in Strande zur Miete

Schwarze Solarmodule punkten mit ästhetischer Optik. Aber auch der Speicher macht einiges her. Blinkt die Batterie grün, befindet sie sich in der Nutzung. Bei Blau lädt sie auf.

*im Folgenden abgekürzt mit PV

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