Politische Dimension Internationaler Jugendarbeit

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Politische Dimension der Internationalen Jugendarbeit

Politisch und gesetzlich relevante Dokumente als Referenzrahmen für die praktische Arbeit

Referent für internationale Bildungsarbeit im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V.; Kontakt: prker@adb.de

F ür die meisten Aktivitäten und Maß- nahmen Internationaler Jugendarbeit finden sich normative Bezugspunkte in internationalen Abkommen und Rahmen- vereinbarungen, denen sich die meisten Staaten in und außerhalb Europas ver- pflichtet haben. Sie tragen dazu bei, inter- nationale Begegnungen als Erfahrungs- räume politischen Lernens zu erschließen und Begegnungen in einen menschen- rechtlichen, antidiskriminierenden und an gesellschaftlicher Vielfalt und Teilha- be orientierten Kontext zu verorten. Be- sonders in Partnerschaften mit Ländern, deren aktuelle gesellschaftspolitische Situation von Ausgrenzung und Diskrimi- nierung geprägt ist, kann es hilfreich sein, jene rechtlichen Rahmenbedingungen als gemeinsame Werteorientierung zu thematisieren und als Ausgangspunkt für Auseinandersetzung und Diskussion zu nutzen. Dadurch lässt sich eine Vielzahl von positiven Anknüpfungspunkten fin- den, die zur gemeinsamen und partner- schaftlichen Bearbeitung einladen. Fragen der Menschenrechtspolitik kom- men im Kontext internationaler Begeg- nung eine wichtige Rolle zu, da es auf ganz unterschiedlichen Ebenen Rahmen- abkommen gibt, denen sich Deutschland und die meisten Partnerländer Internatio- naler Jugendarbeit verpflichtet haben.

Auf der Internationalen Ebene der Verein- ten Nationen (UN) sind dies

Alle diese Übereinkommen, so sie von den UN-Mitgliedsstaaten ratifiziert sind, bil- den einen Rahmen für Jugendarbeit und somit für Jugendbildungsarbeit im jewei- ligen nationalen Kontext. Für die Überein- kommen gibt es auch spezifische Aktions- programme, beispielsweise das „World Programme for Human Rights Education“ bei denen sich die Mitgliedsstaaten auf Schwerpunkte konzentrieren. Die Berücksichtigung der menschen- rechtlichen Perspektive im Sinne eines Human Rights based Approach kann ge- rade für internationale Begegnungsarbeit hilfreich und zielführend sein. Sie eröff- net jungen Menschen neue Lern- und Erfahrungsräume, gesellschaftspoliti- sche Kontexte unter der Perspektive von Machtverhältnissen und Rechten zu er- schließen. Die menschenrechtliche Pers- pektive sollte sich aber nicht allein mit der rechtlichen Rahmung auseinandersetzen,

• der internationale Pakt über bürger- liche und politische Rechte, • der internationale Pakt über wirt- schaftliche, soziale und kulturelle Rechte, • das Übereinkommen zur Beseiti- gung jeder Form von Diskriminie- rung der Frau, • das Übereinkommen über die Rech- te des Kindes, • das internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung und • das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinde- rungen. 1

1 Alle Übereinkommen finden sich hier in einer Übersicht: www.humanrights.ch/de/internationale- menschenrechte/uno-abkommen/einstieg/

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