Rechtsextremismus und Rassismus als Themen in der IJA

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Prävention, Intervention und Bildungsarbeit: Möglichkeiten und Methoden

Prävention, Intervention und Bildungsarbeit: Möglichkeiten und Methoden Pädagogischer Umgang mit den Ideologieelementen des Rechtsextremismus – Ansätze einer Bildungsarbeit gegen Rechts in der Mitte der Gesellschaft

A ngebote der Jugendarbeit – in der lokalen Variante genauso wie in der internationalen Ausrichtung – haben ver- schiedene denkbare Berührungspunkte mit dem Phänomen des Rechtsextremis- mus: als Thema von Jugendbegegnungen, durch organisierte Neonazis als Teilneh- mende, über diskriminierende Sprüche, szenetypische Klamotten oder rechte Musik, in Form von Übungsleiter(inne)n aus dem rechten Spektrum, durch extrem rechte Szenestrukturen oder Übergriffe im lokalen Umfeld von Veranstaltungen. Die Bedarfe, um situationsangemessen reagieren zu können, sind dabei sehr un- terschiedlich: zum Beispiel Kenntnisse extrem rechter Symbolik, juristisches Knowhow, Argumentationssicherheit oder Wissen um Unterstützungsstruk- turen. Für die kontinuierliche und nach- haltige Auseinandersetzung mit dem Thema und als Grundlage für eine sichere eigene Haltung erscheint dabei die Aus- einandersetzung mit den Ideologieele- menten eines extrem rechten Weltbildes von besonderer Bedeutung. Vor dem Hintergrund des intersektiona- len Ansatzes und der Erfahrungen des Projekts „breit aufgestellt“ ging es im gleichnamigen Workshop im Rahmen der

Der Autor ist seit 1999 Bildungsreferent bei Arbeit und Leben Hamburg und leitet das Projekt „breit aufgestellt“ am Projektstandort Hamburg.

Das Projekt „breit aufgestellt“ des Bundesarbeitskreises Arbeit und Leben in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung setzt sich seit zwei Jahren die Fortbildung von Multiplikator(inne)n zum Ziel, um im Rahmen von Bildungsarbeit qualifiziert gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus/Homo- phobie, aber auch Antiziganismus, Nationalismus oder Sozialdarwinismus wirken zu können und so der extremen Rechten den Nährboden zu entziehen. Das Pro- jekt ist ein Teil des umfassenden Fortbildungsangebots „Qualifiziert handeln!“ mit dem die Bundeszentrale für politische Bildung erfolgreich neue Wege in der Rechtsextremismusprävention beschreitet.

Austausch über die Anschlussfähigkeit an die professionellen Handlungsfelder der Workshop-Teilnehmenden sowie die da- mit verbundenen Zielgruppen statt.

Fachtagung darum, die inhaltlichen Di- mensionen des pädagogischen Umgangs mit den Ideologieelementen des Rechts- extremismus aufzufächern. Dazu wurden in einem ersten Schritt Begriffsklärungen vorgenommen, das Handlungsfeld kontu- riert und Standards formuliert. Anschlie- ßend wurden Schlussfolgerungen für An- sätze einer Bildungsarbeit gegen Rechts in der Mitte der Gesellschaft vorgestellt, um diese dann an exemplarischen Metho- den zu verdeutlichen und hinsichtlich der Potentiale und Risiken ihrer Umsetzung zu diskutieren. Abschließend fand ein

Einstieg: Bingo!

Um die Gruppe kennenzulernen, einen ersten Einstieg ins Thema zu finden und den Austausch aufzunehmen, spielte die Gruppe „Bingo“: Alle Teilnehmenden er- hielten einen Bogen mit einem Raster vol- ler Personenbeschreibungen.

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