Rechtsextremismus und Rassismus als Themen in der IJA

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Prävention, Intervention und Bildungsarbeit: Möglichkeiten und Methoden

Ideologiedichte und Einbindungsgrad

Einbettung der organisierten Strukturen in die rechtsextreme Szene: MBR-Schalen-Modell

Kader geschlossenes rex. Weltbild, zentrale Gruppenstellung

Aktivist_innen nahezu geschlossenes rex. Weltbild, regelmäßige Aktionen

Mitläufer_innen rex.-orientiertes Weltbild, sporadische Aktivitäten, eher erlebnisorientiert Symphatisant_innen Alltagsrassismus, passiv konsumierend

Quelle: Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR): Integrierte Handlungsstrategien zur Rechtsextremismusprävention und -intervention bei Jugendlichen. www.mbr-berlin.de/materialien/publikationen-handreichungen

Jugendliche als rechtsextrem oder ras­ sistisch auffallen. Die Frage, ab welchem Punkt eine Freizeit abgebrochen werden muss oder Teilnehmende die Veranstal­ tung verlassen müssen, kann nicht unbe­ dingt im Vorhinein eindeutig festgelegt werden. Eine Beurteilung von Verhalten und Diskussionsverhalten sowie Einstel­ lungen muss sehr genau geprüft werden und hängt von vielen Faktoren ab. Zur Unterstützung bei der fachlichen Ein­ schätzung rechtsextremer Ideologie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann die ausführliche Übersicht aus der MBR-Handreichung 2 dienen. Hier wird die Einbindung von Jugendlichen nach Aus­ drucksformen, Organisierungsgrad und Ideologiedichte rechtsextremer Orientie­

Des Weiteren braucht es eine konsequen­ te und eindeutige Haltung gegenüber Teilnehmenden, die gegen die Hausord­ nung verstoßen, um im Gespräch deut­ lich zu formulieren, warum Rechtsextre­ mismus und Rassismus im Rahmen der Hausordnung verboten sind. Zur sicheren Einschätzung sollten regel­ mäßig Informationen über rechtsextreme Zeichen, Symbole und Codes eingeholt werden, da diese sehr schnelllebig sind und sich häufig ändern. Dies kann bei­ spielsweise durch aktuelles Informations­ material und/oder die Beratung durch ein Fachprojekt erfolgen.

rung sowie Verhalten und Diskussionsver­ halten erläutert. Daraus werden konkrete pädagogische Strategien abgeleitet und Handlungsempfehlungen vorgeschlagen. Das abgebildete Schaubild zeigt den komplexen Sachverhalt und stellt die Ab­ grenzung der Organisierung vereinfacht dar. Je weiter sich Jugendliche und junge Erwachsene vom Zentrum entfernt be­ finden, umso eher sind sie noch bereit, sich einer demokratischen Perspektive zu öffnen. Das Verhalten von Kadern und Aktivist(inn)en muss man dagegen so ein­ schätzen, dass sie strategisch auftreten und nicht bereit sind, ihr geschlossenes rechtsextremes Weltbild aufzugeben.

Ideologiedichte und Einbindungsgrad

Die Frage nach der Grenze der Zusam­ menarbeit spielt häufig eine Rolle, wenn

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Ebenda, S.76ff.

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