Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit

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Europäische Workcamps mit Geflüchteten – ewoca³ und ewoca³(+) – for everyone!

Europäische Workcamps mit Geflüchteten – ewoca³ und ewoca³(+) – for everyone!

Katharina Teiting vom Internationalen Bil- dungs- und Begegnungswerk (IBB) beschreibt, wie Workcamps im Rahmen des Förderpro- gramms ewoca³ Möglichkeiten bieten, junge Geflüchtete zu integrieren und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.

e woca³ ist ein Förderprogramm für Jugendeinrichtungen aus Nordrhein- Westfalen, das internationale Jugendbe- gegnungen unterstützt und ermöglicht. Das Konzept folgt dem Gedanken von Ein- ladung und Gegeneinladung: Jugendliche aus drei Ländern führen innerhalb von drei Jahren drei internationale Workcamps durch – eines in jedem Land. Die Jugendeinrichtungen aus Deutsch- land gehen hierbei Partnerschaften mit jeweils zwei anderen europäischen Län- dern ein. Von der Türkei über Italien, von Polen über Belarus und von Bosnien- Herzegowina bis Finnland entsteht so ein Netzwerk für junge Menschen. Durch inhaltliche und praktische Arbeit folgen die Projekte dem europäischen Thema „Bildung für nachhaltige Ent- wicklung“. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen zusammenwachsen und gemeinsam Freizeitaktivitäten durchfüh- ren. So werden sie durch die internatio- nalen Begegnungen in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert. Die Workcamps dauern jeweils 14 Tage und pro Camp nehmen mindestens 18 Jugendliche teil, 6 Jugendliche aus jedem Land. Der IBB als Träger will internationale Projekte für alle zugänglich machen, unabhängig von Herkunft, Bildungsbiographie oder dem Geldbeutel der Eltern. Teilnehmen können

an den europäischen Außengrenzen, Einwanderung in die EU und die ange- spannte europäische Friedensidee the- matisiert werden. Auch die kritische Auseinandersetzung mit Rassismus, Dis- kriminierung und Ausgrenzung gehört dazu. Gewünschtes Resultat ist, dass die Jugendlichen als Botschafter/-innen von Diversity und als Multiplikator(inn)en ge- gen Rassismus und Ausgrenzung in der Gesellschaft wirken. Das Format Workcamp ist besonders geeignet für die Arbeit mit heterogenen Zielgruppen. Durch die praktische Arbeit in sozialen Projekten können Sprachbar- rieren überwunden werden und die inter- nationale Verständigung wird vereinfacht. Auch für die Geflüchteten bietet dies eine gute Möglichkeit, da auch die anderen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern kommen, so dass ohnehin Sprachbarrie- ren in der Gruppe zu überwinden sind.

auch Jugendliche, die als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind.

Der IBB will gesellschaftliche Inklusion wie auch Gleichberechtigung von jun- gen Menschen voranbringen. Zur gesell- schaftlichen Inklusion gehört auch die Inklusion von Geflüchteten im lokalen Umfeld. So können junge Geflüchtete gleichaltrige junge Menschen aus ihrer Umgebung kennen lernen. Durch die Zu- sammenarbeit in den Camps wird eine positive Haltung gegenüber Geflüchte- ten von den Jugendlichen entwickelt. Ein wichtiges Thema von ewoca³ ist Diversity, Wertschätzung von Vielfalt. Ziel ist es, dass sich die Jugendlichen in den Work- camps mit diesem Thema auseinander- setzen und Diversity leben. ewoca³ steht für europäische Bildung und somit auch für die kritische Ausei- nandersetzung mit der EU. Gemeinsam mit Geflüchteten können in den Begeg- nungen auch Themen wie die Situation

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