Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit

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Europäische Workcamps mit Geflüchteten – ewoca³ und ewoca³(+) – for everyone!

Welche Rahmenbedingungen braucht es?

Ruhephasen und Auszeiten müssen mit eingeplant und auf besondere Bedürfnis- se eingegangen werden. Den Familien der Geflüchteten ist das Konzept der non-verbalen Bildung, insbe- sondere auch das Format der Workcamps, häufig nicht bekannt, was zu Unsicherhei- ten und Skepsis führt. Die traumatischen Erfahrungen durch Krieg und Flucht ver- stärken die Angst und Sorge der Eltern, die sich schwer damit tun, ihre Kinder für zwei Wochen in fremde Betreuung zu ge- ben (selbst dann, wenn das Camp in der direkten Umgebung stattfindet). Die meisten Teamer/-innen sind Sozial­ pädagog(inn)en oder Ehrenamtliche, die keine zusätzliche psychologische oder

therapeutische Ausbildung im Bereich Traumatisierung haben. Es ist daher fraglich, ob die Teamer/-innen mit der Belastung umgehen können, die es be- deutet, wenn der/die Geflüchtete in die traumatisierte Erfahrung zurückfällt. Das Leitungsteam muss sehr gut vorbereitet werden und zumindest intensiv im Be- reich der interkulturellen Begegnungsar- beit weitergebildet sein. Teilweise besteht Sorge bei den Partner- ländern, mit Geflüchteten zusammen- zuarbeiten. Die Einbindung der Geflüch- teten muss daher vorher kommuniziert werden, um eventuelle Vorbehalte auszu- räumen. Es muss verhindert werden, dass sich die Geflüchteten rassistischen Kom- mentaren ausgesetzt sehen.

1. Es muss Sprachkompetenz vor-

handen sein, das heißt es muss Ansprechpersonen geben, die die Herkunftssprache beherrschen, um mit den Teilnehmenden in ihrer Sprache zu kommunizieren.

2. Gute Kommunikation mit den

Sozialarbeiter(inne)n und mit den Eltern im Vorfeld ist notwendig. Am besten sollte es mehrere Vorberei- tungstreffen gemeinsam mit den Eltern der Geflüchteten geben, um mehr über Werte, Haltung, Menta- lität zu erfahren, sich kennenzuler- nen und besondere Bedürfnisse zu besprechen. Durch mehrere Treffen mit den Eltern und den jungen Menschen werden das Vertrauen und die Sicherheit vermittelt, dass die jungen Geflüchteten gut in den Camps aufgehoben sind. Darüber

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