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Junge Geflüchtete als Thema in der europäischen und internationalen Jugendpolitik
Junge Geflüchtete als Thema in der europäischen und internationalen Jugendpolitik des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Aktuelle Beschlüsse der Jugend- und Familienministerkonferenz B ei ihrer Jahrestagung am 2. und 3. Juni 2016 war die Integration von jungen Geflüchteten und Flüchtlingsfamilien ein zentrales Thema der Jugend- und Famili- enministerkonferenz (JFMK) in Dresden. Mit Blick auf junge geflüchtete Menschen halten die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Familie, Kinder und Jugend der Länder die Ange- bote der Jugendarbeit, Jugendsozialar- beit und des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes für einen wesentlichen Beitrag zur Bildung, Entwicklungsför- derung und Integration. Gerade diese Angebote können dazu beitragen, dass sie im gemeinsamen Erleben mit den einheimischen Kindern und Jugendlichen Zugänge zu sinnvollen Freizeitangeboten, zur Unterstützung der schulischen und beruflichen Bildung und zu non-formalen Bildungsangeboten finden, in denen auch die Werte unserer Gesellschaft gelebt und vermittelt werden. Unterstrichen wurde der grundsätzliche Vorrang der integrativen Ausgestaltung und finanziellen Stärkung bestehender Regelsysteme und Strukturen, um Begeg- nungen und gemeinsame Aktivität zwi- schen Menschen unterschiedlicher Her- kunft, in besonderen Lebenslagen sowie
Albert Klein-Reinhardt, Referent für internati- onale und europäische Jugendpolitik im Bun- desministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, verortet das Thema „Junge Geflüchtete“ im Kontext aktueller Diskurse, Beschlüsse und Entwicklungen der europä- ischen und internationalen Jugendpolitik.
Zuwanderung junger geflüchteter Menschen als Herausforderung und Chance für die europäische und internationale Jugendarbeit Schon in den gemeinsamen Leitlinien von Bund und Ländern zur Internationalen Ju- gendpolitik und Jugendarbeit, die 2001 in Weimar beschlossen wurden, wird betont, verstärkt benachteiligte junge Menschen in die Programme einzubinden und insbesondere auch den ausbildungs- und berufsbezogenen Jugendaustausch auszubauen. Insbesondere gilt es, junge ausländische Menschen, Migrantinnen und Migranten, Aussiedlerinnen und Aus- siedler, in diese Austauschmaßnahmen einzubeziehen, um damit ihren Integrati-
mit vielfältigen Einstellungen und Lebens- entwürfen zu ermöglichen. Die Entwick- lung einer Eigenständigen Jugendpolitik ist für die JFMK dabei ein strategischer Ansatz, der auch die Chancen für die Integration junger geflüchteter Menschen verbessern helfen kann. Da ein zentraler Aspekt für die zu integrierenden jungen Menschen ein möglichst frühzeitiger Zugang zu Bildung, Ausbildung und Beschäftigung ist, sieht die JFMK alle Partner der Bereiche Schule, Ausbildung, Beschäftigung, Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe in der Verant- wortung, zielorientiert zu kooperieren.
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