IHK-Global Business Ausgabe 10/2023

10 | 2023 IHK Global Business

SÜDKOREA Asiens Wirtschaftswunderland SEITE 4

ITALIEN Fußball: Neue Großstadien geplant SEITE 10

VIETNAM Ehrgeizige Förderziele für Seltene Erden SEITE 18

EDITORIAL

mit Korea steht ein „Hidden Champion“ im Mittelpunkt dieser Ausgabe. Dabei ist Korea nicht nur eine Kulturnation mit über 1.000-jähriger Geschichte, seit den 1960er Jahren hat das demokratische Südkorea auch einen rasanten Aufstieg vom Agrar- zum High- Tech-Land durchlaufen. 2021 zählte es zu den Top 10 der größten Volkswirtschaften der Welt, in Asien rangiert es nach China, Japan und Indien auf Platz 4. Fast ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts werden mittlerweile in der Industrie, rund 64 Prozent im Dienstleistungssektor erwirt- schaftet. Familiär geprägte Großkonzerne wie Samsung, Hyundai und LG kennzeichnen die Wirtschaft. Deren Produkte sind überall auf der Welt ein Begriff und stark gefragt. Für deutsche Unternehmen, auch aus Baden-Württemberg, ist der südostasiatische Tigerstaat ein wichtiger Handelspartner, ja so- gar der zweitwichtigste Exportmarkt in Asien. Beide Länder feiern dieses Jahr 140 Jahre bi- laterale Beziehungen. Im Titel-Interview habe ich versucht, Ihnen die Besonderheiten im Wirtschaftsleben Koreas näherzubringen. Darüber hinaus hält die neue Ausgabe wieder viele interessante Neuigkeiten und hilfreiches Hintergrundwissen aus zahlrei- chen Ländern bereit. Das Spektrum reicht von geänderten Steuergesetzen in Ägypten bis zu Vietnams reichen Vorkommen an Seltenen Erden. Schauen Sie mal rein! Viel Spaß bei der Lektüre! Ihre Liebe Leserinnen und Leser,

9 Großbritannien:

CE-Kennzeichen unbefristet gültig

16 Uruguay:

Sprungbrett nach Lateinamerika

Hee-Kyung Choi Asienexpertin

19 Ägypten:

Umfangreiche Steuerreform

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INHALT

IHK Global Business 10 | 2023

ASIEN-PAZIFIK

 JETZT AUCH AUF LINKEDIN!

17 Indien Pharmaverpackungen stark nachgefragt Webinar: Export nach Indien – BIS Zertifizierungen 18 Vietnam Ehrgeizige Förderziele für Seltene Erden 18 Japan Dekarbonisierung auf der Schiene 18 Indonesien Mehr Chemie-Eigenprodukte

International

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TITELTHEMA

4 Südkorea Asiens Wirtschaftswunderland

#GemeinsamWeltweit #ihkrheinneckar

MENA/AFRIKA

KOMPAKT

DIE ZAHL

19 Ägypten Steuerreform beschlossen 20 Marokko Unterstützung beim Import von Obst und Gemüse 20 VAE Ambitionierte Klimastrategie Nachhaltiges Bauen

8 Kurznachrichten

EUROPA/ZENTRALASIEN

9 Großbritannien CE-Kennzeichnung bleibt unbefristet gültig Rückkehr zur EU-Forschung 10 Italien Fußball: Neue Großarenen in Rom und Mailand geplant 10 Rumänien Neue Züge sollen Wirtschaftszentren besser verbinden 11 Polen Pfandpflicht für Getränke- flaschen kommt 11 Russland Teilaussetzung des Doppelbesteuerungsabkommens 12 Polen / International Bahntechnik-Anbieter aus dem Ländle auf der Leitmesse TRAKO

672.900 E-AUTOS wurden im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland gefertigt, 93 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit ist Deutschland noch vor den USA Vizewelt- meister bei der Produktion und Spitzen- reiter in Europa. QUELLE: VDA

ZOLL & RECHT

22 BAFA Neue Allgemeine Genehmigungen 22 Zoll ATLAS 3.0: Klarstellung zu Pflichtangaben 22 Hybridveranstaltung Tarifdschungel – Wie finde ich die richtige Zolltarifnummer? 22 Belarus Sanktionen ausgeweitet 23 Russland Nachweise für Eisen- und Stahlimporte in die EU 23 Großbritannien Neues Einfuhrsystem veröffentlicht 23 USA Zollabfertigungsgebühr steigt

DATUM DES MONATS

24. Oktober 1883

Ein deutsches Kriegsschiff erreichte das Fischerdorf Jemulpo (heute die Großstadt Incheon) an der Nordwestküste Koreas. An Bord: ein Unterhändler des Kaiserreichs. Einen Monat später wurde ein Handels-, Freundschafts- und Schifffahrtsabkommen unterzeichnet –

AMERIKAS

14 USA Infrastrukturausbau treibt Nachfrage nach Baumaschinen Seminar: Aktuelle Rechts- und Steuerfragen im US-Geschäft 15 Brasilien Kosmetikindustrie setzt auf Luxus und Nachhaltigkeit 16 Uruguay Sp rungbrett nach Lateinamerika

RUBRIKEN

und damit offiziell diplomatische Beziehungen aufgenommen. Das

21 Veranstaltungen 23 Impressum

140-jährige Jubiläum wird 2023 in beiden Ländern groß gefeiert – mit Konzerten und Events. QUELLE: DEUTSCHE BOTSCHAFT SEOUL, BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOREA IN DEUTSCHLAND

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SÜDKOREA

Land der Morgenstille heißt Korea in der Landesspra- che. Still aber ist es ganz und gar nicht im umtriebigen Tigerstaat in Fernost: Vom industriellen Nachzügler hat er sich zu einem wichtigen Handelspartner Deutschlands in Asien gemausert.

Asiens Wirtschaftswunderland Die Zahlen sind beeindruckend. Allein Firmen aus Baden-Württemberg lieferten 2022 Waren über 6 Milliarden Euro nach Korea. Wir sprachen mit IHK-Asienexpertin Hee-Kyung Choi über Deutschlands zweitwichtigsten Exportmarkt in Asien.

Seoul arbeitet eng mit koreanischen Fahrzeugherstellern zusammen, ZF hat bereits vor Jahrzehnten in Korea investiert und wächst stetig. Insgesamt erzielten Autobauer und Kfz-Zulieferer aus Baden-Württem- berg letztes Jahr Exportumsätze von gut 4 Mrd. Euro. 3,75 Millionen Autos wurden 2022 in Korea produziert. 2023 wollen Hyundai 781.000 und Kia 585.120 Autos in Korea verkau- fen, mehr als im letzten Jahr. Gute Aussichten für deutsche Zulieferer. Zudem steigt der Anteil von Hybrid-, Elektro- und Wasserstoffautos. 2022 hat er sich auf knapp 27 Prozent des Inlandsabsatzes erhöht. Auch die Nachfrage nach SUVs nimmt zu. Ein weiterer Grund für den Erfolg ist, dass deutsche Automobilherstel- ler und -zulieferer seit Inkrafttreten des EU-Korea Handelsabkommens, keine kostspieligen Tests mehr

tronik, Chemikalien und im Automo- tive-Sektor beseitigt worden. Generell genießen Produkte „Made in Germany“ und „Engineered in Germany“ einen exzellenten Ruf in Korea. Man verbindet diese mit sehr guter Qualität, Zuverlässigkeit sowie Langlebigkeit. Besonders erfolgreich waren hiesige Autobauer und ihre Zulieferer. Was sind die Ursachen? Choi: Die Automobilindustrie ist eine Schlüsselindustrie in beiden Ländern, vor allem auch in Baden-Württem- berg. Sie ergänzen sich ausgezeichnet. Beispielsweise beliefert Röchling Automotive OEMs in Korea, die Eberspächer Gruppe aus Esslingen ex- portiert erfolgreich ihre Heizlösungen und Lösungen zur Clean Mobility; BOS Automotive Products Asia mit ihrem Customer Service Center in

Frau Choi, wie kommt es, dass deut- sche Unternehmen, auch aus Baden- Württemberg, so erfolgreich nach Südkorea exportieren? Hee-Kyung Choi: Deutschlands Aus- fuhren nach Südkorea stiegen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 14,9 Pro- zent auf 21,5 Milliarden (Mrd.) Euro. Das übertrifft den bisherigen Höchst- stand aus dem Vorjahr. Allein aus Baden-Württemberg stammten Waren im Wert von über 6 Mrd. Euro. Rich- tung Asien lieferten hiesige Unter- nehmen letztes Jahr einzig ins Reich der Mitte mehr Waren. Das Freihandelsabkommen zwi- schen der EU und Korea, das seit Juli 2011 in Kraft ist, hat diesen Export- erfolg maßgebend gefördert. Denn das Handelsabkommen schaffte Zölle auf fast 99 Prozent der Erzeugnisse ab. Zudem sind viele nicht-tarifäre Hemmnisse bei Pharmazeutika, Elek-

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SÜDKOREA

Top 10-Exportgüter aus Baden-Württemberg nach Südkorea

die Waren zollermäßigt oder zollfrei geliefert werden. Mit Koreas Wirtschaft verbindet man „Chaebols“. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff? Choi: Chaebols sind große Unterneh- mensgruppen, meist Mischkonzerne, die in verschiedenen Branchen tätig sind. Weltbekannt ist die Samsung Group, die etwa ein Viertel der gesamten koreanischen Ausfuhren repräsentiert. Weltweit setzt Sam- sung über 233 Mrd. US-Dollar um. Da überrascht es kaum, dass Korea oft als „Samsung Land“ bezeichnet wird. Viele Chaebols sind Weltmarktführer in den jeweiligen Industrien: So steht Hyundai für Kfz, Logistik und Bau- wirtschaft, die SK Group für Energie, Elektronik und Kommunikation und LG für Elektronik, Chemie und Batte- rien. Sie alle sind Familienunterneh- men, viele gehen gerade an die dritte Generation. Anders als die vorherige, die im eigenen Unternehmen erste berufliche Erfahrungen gesammelt hat, startet die dritte Generation nach dem Studium im Ausland bewusst in externen Unternehmen und anderen Industrien, um ihr Blickfeld zu erwei- tern und internationale Kontakte im Vorfeld zu knüpfen. Tausende Autos warten auf ihren Export in die Welt: Die Automobilindustrie zählt zu den „Schrittmachern“. Große Misch- konzerne wie die Hyundai Motor Group und Samsung sind „global Player“.

2020 2021

2022

2022 Deutschland- anteil (in %)

Warengruppe in Mio. Euro KFZ UND KFZ-TEILE 3.163,8 3.396,9 4.082,0

51,9

MASCHINEN 708,9 687,5 641,0

19,7

DV-GERÄTE, ELEKTRONISCHE UND OPTISCHE ERZEUGNISSE

526,4 386,4 410,9

19,0

PHARMAZEUTISCHE ERZEUGNISSE 203,1 218,6 309,3

27,0

ELEKTRISCHE AUSRÜSTUNG 201,6 201,0 229,1

16,3

CHEMISCHE ERZEUGNISSE

93,0 111,9 110,8

5,1

METALLERZEUGNISSE

51,5

55,3

56,6

16,8

GUMMI- UND KUNSTSTOFFWAREN 30,6

33,5

33,1

11,8

NAHRUNGS- UND FUTTERMITTEL

43,4

22,3

23,4

4,4

METALLE

17,7

14,1

21,1

4,5

INSGESAMT

5.169,8 5.264,3 6.077,3

28,2

QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG

und Korea ist es ausschließlich die Ursprungserklärung auf der Rech- nung. Die Ursprungserklärung kann in jeder Amtssprache der EU oder in Koreanisch abgegeben werden. Sie kann für Sendungen bis zu einem Warenwert von 6.000 Euro vom Unternehmen selbst abgege- ben werden. Bei einem Warenwert über 6.000 Euro kann diese nur von „Ermächtigten Ausführern“ erstellt werden. In diesem Fall muss ein Unternehmen also zwingend Ermäch- tigter Ausführer sein. Nur so können

speziell für den koreanischen Markt durchführen müssen. Die Sicherheits- normen der EU bewertet Korea als gleichwertig mit eigenen technischen Normen. Dies erleichtert die Ausfuhr erheblich. Bei bestimmten Komponenten, die Sicherheit und Umwelt gefährden könnten, ist es dennoch notwendig, deutsche Produkte bei koreanischen Zertifizierungsstellen prüfen zu lassen. Die koreanische Agentur für Technologie und Normen (KATS, Korean Agency for Technology and Standards) als Teil des Ministeriums für Handel, Industrie und Energie (MOTIE, Ministry of Trade, Industry and Energy) legt südkoreanische Standards für die jeweiligen Produkte fest und erteilt die „KC-Mark“ (Korean Certification-Mark) als ein- heitliches Prüfzeichen in Korea. Haben Sie Tipps, wie Unternehmen mögliche Präferenzzölle durch das Freihandelsabkommen zwischen EU und Korea einfach nutzen können? Choi: Koreanische Kunden bestehen häufig darauf, dass sie nur den reduzierten Zollsatz bezahlen. Um Präferenzen für deutsche Produkte geltend machen zu können, ist ein Ursprungsnachweis erforderlich. Im Handelsabkommen zwischen der EU

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SÜDKOREA

Die koreanische Regierung will Start-up-Nation werden. Seit 2017 fördert ein eigenes Ministerium KMU und Start-ups (Ministry of SMEs and Startups, MSS), um ihnen Gewicht neben den Großkonzernen zu geben. 22 extrem erfolgreiche Start-ups, sogenannte Unicorns, gab es letztes Jahr, vier mehr als im Jahr zuvor. In den Bereichen Fintech, Delivery, E-Commerce, Cloud Computing/Big Data, KI, SAAS (Software-As-A- Service), Biotech und Konsumgüter sind die jungen Unternehmen beson- ders stark. Die Halbinsel ist auch eine führende Roboternation. Viele Roboter sind bereits in der Industrie, im Dienst- leistungsbereich und in der Medizin im Einsatz. Korea hat mit die höchste Roboterdichte weltweit. 932 Roboter kamen 2020 auf 10.000 Mitarbeitende. Die Fragen stellte Matthias Kruse, Geschäftsführer International. BERATUNGSANGEBOT Markterschließung Südkorea Sie fragen sich, ob Korea Potenzial für Ihre Produkte oder Dienstleistun- gen hat? Sie exportieren bereits nach Korea und planen einen eigenen Vertrieb aufzubauen oder möchten die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern verbessern? Vereinbaren Sie einen individuellen Termin mit unserer Expertin Hee-Kyung Choi. Frau Choi steht seit Juli 2023 Mit- gliedsunternehmen der IHK Rhein- Neckar beim Asiengeschäft tatkräftig zur Seite. Zuvor betreute sie bei der AHK Korea in Seoul deutsche Mittel- ständler bei der Markterschließung.  Hee-Kyung Choi 0621 1709-134 hee-kyung.choi@ rhein-neckar. ihk24.de Weitere Informationen und Unter- stützung bietet Ihnen auch die AHK Korea in Seoul. korea.ahk.de

Persönliche Kontakte spielen eine große Rolle. Sie schaffen Vertrauen im Business-Alltag. Selbst beste IT-Verbindun- gen ersetzen keine direkte Begegnung.

Beziehung. Das ist aus der Ferne schwierig aufzubauen und zu pflegen. Deshalb sollte man regelmäßig vor Ort sein, gerne auch auf höherer Ge- schäftsebene. Trotz weltweit schnells- tem Internet und modernster IT-In- frastruktur in Korea sind Meetings in Präsenz gerne gesehen. Nur so lassen sich Kundenwünsche zum Produkt oder zum After Sales Service identifi- zieren und mögliche - interkulturelle - Missverständnisse vermeiden. Ein Beispiel: Erst beim persönlichen Besuch eines deutschen Kfz-Zulie- ferers im Warenlager seines koreani- schen Kunden wurde klar, dass das FIFO (First-in-First-out) Prinzip schlecht oder nicht eingehalten wur- de und sich dadurch Missverständ- nisse ergaben. Ein grundlegendes Merkmal der Koreaner ist zudem das „Palli-Palli“, ähnlich dem dalli-dalli im Deutschen. Koreanische Unternehmen machen gerne Druck, erwarten oft eine prompte Antwort oder fragen mehr- mals kurz nacheinander per E-Mail nach. Umgekehrt agieren koreanische Unternehmen schnell, sind flexibel, und interessieren sich mit ihrer Can- Do-Einstellung für die Umsetzung innovativer Lösungen. Koreaner gelten als sehr technikaffin. Gibt es Marktsegmente, in denen Trend- oder Technologiescouting in Korea besonders sinnvoll sind? Choi: Korea ist Trendsetter und Test- markt für Asien. Der Digitalisierungs- grad in der Wirtschaft, aber auch im Alltag ist sehr hoch.

Was muss man tun, um mit Chaebols gut ins Geschäft zu kommen? Choi: Für einen langfristigen Ver- kaufserfolg ist es wichtig, einen direkten Kontakt zum Einkaufsleiter oder zu den Ingenieuren der Chaebols aufzubauen und zu pflegen. So lassen sich leichter wichtige Informationen zu technischen Produktspezifikatio- nen ermitteln. Es empfiehlt sich, mit einem gut vernetzten Vertriebspart- ner vor Ort zusammenzuarbeiten und über diesen den Kontakt herzustel- len. Oft sind Lieferantenportale der Chaebols nicht komplett in englischer Sprache oder es sind lediglich in Korea ansässige Partner berechtigt, an Ausschreibungen teilzunehmen. Ein gut vernetzter Vertriebspartner kann wertvolle Insider-Informatio- nen zu laufenden Ausschreibungs- verfahren geben, wie Kriterien und Preisspannen oder zur Anzahl der Mitbieter. Insgesamt empfiehlt sich immer, eine lokale Person einzuschal- ten oder einzustellen, die sich der persönlichen Kundenbeziehung und Kontaktpflege widmet und die der Landessprache mächtig ist. Der erste Eindruck entscheidet oft. Was ist beim Umgang mit Geschäfts- kunden oder Vertriebspartnern in Korea zu beachten? Choi: Koreaner legen sehr viel Wert auf Vertrauen und die persönliche

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KOMPAKT

INTERPOL Brasilien will an die Spitze Mit Valdecy Urquiza bewirbt sich erstmals ein Vertreter der brasilianischen Bundespolizei um den Posten des Interpol-Generalse- kretärs. Gerade „Länder aus Randre- gionen“ unterstützten seine Kandida- tur, so Urquiza. Sicherheitsfragen seien Brasilien wichtig. Das Land wolle sich der Welt als kompetent präsentieren. Aktuell gehören 195 Nationen zu Interpol. Urquiza plädiert in seiner Bewerbung für mehr Vielfalt, nach- dem Interpol seit fast einem Jahrhun- dert von Vertretern aus Europa oder den Vereinigten Staaten geleitet wur- de. Noch immer sind fast 70 Prozent der Schlüsselpositionen mit europäi- schen Vertretern besetzt. Auch den Frauenanteil möchte der Brasilianer erhöhen. AHK/IHK

WTO Weltweit Online-Handel vergleichen Am 28. Juli 2023 hat die Welthandelsorganisation WTO die zweite Auflage ihres Handbuchs zur Messung des digitalen Handels veröffentlicht. Damit sollen einheit- liche Verfahren geschaffen werden, um länderübergreifend vergleichbare Daten zu gewinnen. Das Werk versteht sich als praktischer Leitfaden. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung. DIHK/IHK Zur Publikation „Handbook on Measuring Digital Trade“: wto.org/english/res_e/publications_e/ digital_trade_2023_e.htm

Dubiose Geschäfte: Interpol unterstützt auch wirkungsvoll bei der Aufklärung von Geldwäsche und der Verfolgung internatio- naler Finanzströme.

AUSLANDSMESSEPROGRAMME 2024 Mit „made in Germany“ werben

LEITFADEN FÜR KMU „Brennpunkt Biodiversität"

Vom Auftritt in „German Pavilions“ profitieren vor allem kleine und mittel- ständische Unternehmen. Der gemein- same Firmenauftritt unter dem Label „made in Germany” erzielt erfahrungs- gemäß hohe Aufmerksamkeit. Weitere Informationen zu den Aus- landsmesseprogrammen sowie die Listen der 2024 geförderten Messen finden Sie auf der Website des Ver- bandes der deutschen Messewirt- schaft AUMA. AUMA/IHK

Unternehmen aus Deutschland können sich auch 2024 zu güns- tigen Konditionen auf Auslandsmes- sen präsentieren. Der Bund über- nimmt rund 50 Prozent der direkten Messekosten. Mehr als 230 Messen in über 40 Ländern stehen auf dem Programm. Hauptzielregion sind die Länder Süd-Ost- und Zentral-Asiens mit 103 Messebeteiligungen. Dazu kommen 32 Messen in Nordamerika und 35 in Europa, weitere in Afrika (27) sowie im Nahen und Mittleren Osten (25), in Lateinamerika (17) und Australien (3).

Was hat die Fabrikbeleuchtung mit Insektensterben zu tun? Umweltfreundlich und ressourcen- sparend wirtschaften ist längst nicht mehr nur eine Frage von Ökologie und Unternehmensethik, sondern zunehmend auch politisch verpflich- tend. Das Lieferkettengesetz verlangt einen Blick auf den gesamten Produktionsprozess und die EU knüpft Fördermittel künftig auch an Umweltstandards. Die Folge: Unter- nehmen müssen ihr Umweltmanage- ment anpassen – oder eines entwi- ckeln. Die DIHK Service GmbH hat jetzt eine Publikation zum „Unterneh- men Biologische Vielfalt" herausge- bracht. Sie zeigt Betrieben auf knapp 30 Seiten, wie sie Maßnahmen für mehr Biodiversität umsetzen können. Die Broschüre ist kostenlos; eine Checkliste erleichtert den Einstieg ins Thema. DIHK/IHK Download unter: dihk-service-gmbh.de/de/unsere-pro- jekte/unternehmen-biologische-vielfalt

auma.de/de/ausstellen/foerderungen/ foerderungen-im-ausland

Deutscher Gemein-

schaftsstand auf der auto- mechanika in Istanbul. Die Messe steht auch 2024 wieder auf dem Programm.

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EUROPA/ZENTRALASIEN

GROSSBRITANNIEN CE-Kennzeichnung bleibt unbefristet gültig

Seit dem Brexit plant die britische Regierung die Produktkennzeichnung auf das UKCA-Label umzu- stellen und die CE-Kennzeichnung abzulösen. Nun wurden die Pläne verworfen. Das Vereinigte Königreich wird weiterhin die CE-Kennzeichnung anerkennen, was eine Abkehr von der ursprünglichen Strategie darstellt. Unter- nehmen können ihre Produkte mit CE-Kennzeichnung ohne zeitliche Begrenzung auf dem britischen Markt vertreiben, ohne die obligatorische Umstellung auf das UKCA-Label vornehmen zu müssen. Unternehmen können die UKCA-Kennzeichnung allerdings freiwillig verwenden. Unter die Regelung fallen Produkte aus den Bereichen Spielzeugsicherheit, Pyrotechnik, Freizeitboote und Wasserfahrzeuge. Ebenfalls betroffen sind Druckbehälter, Anlagen und Geräte, die Vorschriften der elektromagne- tischen Verträglichkeit unterliegen, nicht automatische Waagen, Messgeräte, Messbehälterflaschen, Aufzüge, Gerä- te für explosionsgefährdete Bereiche (ATEX), Funkanlagen, Druckgeräte, Persönliche Schutzausrüstung (PPE), Geräte zur Verbrennung gasförmiger Brennstoffe, Maschinen, Geräte und Maschinen für den Outdoor-Einsatz, Aerosol- produkte und Elektrische Niederspannungsgeräte. Nicht alles ist damit jedoch geklärt. Während die meis- ten Vorschriften in den Zuständigkeitsbereich des Mi- nisteriums für Wirtschaft und Handel (DBT) fallen, sind bestimmte Produktgruppen davon ausgenommen. Ob die CE-Kennzeichnung auch in diesen Fällen unbefristet gilt oder auf das UKCA-Label umgestellt werden muss, bleibt derzeit offen. Besonders betroffen: Bauprodukte, Seilbah- nen, Transportable Druckgeräte, Unbemannte Flugsyste- me, Bahnprodukte, Schiffsausrüstung. Die zuständigen Behörden haben zugesagt, ihre Pläne zeitnah zu kommuni- zieren. GTAI/IHK

Bewährt – trotz Brexit: das CE-Kennzeichen. Es behält auch in Zukunft für eine ganze Reihe von Produkten seine Gültigkeit, darunter Spielzeug.

GROSSBRITANNIEN Rückkehr zur EU-Forschung

Die EU und das Vereinigte Königreich haben sich geeinigt, wieder enger in den Bereichen Forschung, Innovation und Raumfahrt zusammenzuarbeiten. Damit wird das Vereinigte Königreich wieder am EU-Forschungs- programm „Horizont Europa" und Erdbeobachtungspro- gramm „Copernicus" teilnehmen. Forscher und Organisationen aus dem Vereinigten König- reich können sich ab 1. Januar 2024 wieder an „Horizont Europa“ beteiligen. In den letzten Jahren waren britische Forscher aufgrund des Brexits ausgeschlossen. Insgesamt werden etwa 2,6 Milliarden Euro pro Jahr von der Regie- rung in London zur Verfügung gestellt.

Britische Wissenschaftler werten die Rückkehr als wich- tigen Schritt. „Von der Früherkennung von Eierstockkrebs bis zur Entwicklung sauberer Energienetzwerke unter Be- teiligung dutzender Universitäten und vieler Industriepart- ner – Horizon lässt uns Dinge tun, die ohne dieses Maß an Zusammenarbeit nicht möglich wären“, teilte die Präsiden- tin von Universities UK, Sally Mapstone, mit. Die politische Einigung muss nun vom Europäischen Rat gebilligt werden, bevor sie endgültig angenommen wird. Die Vereinbarung basiert auf dem Handels- und Kooperationsab- kommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich und vertieft die Partnerschaft zwischen beiden Seiten. IHK

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EUROPA/ZENTRALASIEN

im sardinischen Cagliari konzipiert und ist auch für den Stadionumbau des FC Barcelona verantwortlich. Die neue Heimspielstätte von Inter Mailand soll in Rozzano im Südosten Mailands entstehen. Entwickelt wird das Projekt vom Architekturbüro Populous mit Hauptsitz in Kansas City, USA. Populous zählt zu den renommiertesten Stadionentwick- lern der Welt. Die Amerikaner haben unter anderem die Olympiastadien in Sydney und London realisiert und in der britischen Hauptstadt zudem das neue Wembley-Stadion gebaut. Bis April 2024 muss Inter Mailand die nö- tigen Machbarkeitsstudien vorlegen. Auch in Rozzano soll die neue Arena spätestens 2029 ihre Pforten öffnen. Daneben ist Fußballverein AS Rom dabei, ein eigenes Stadion zu errichten. Bisher trägt der Club seine Heimspiele gemeinsam mit dem Stadtrivalen Lazio Rom im Olympiastadion aus. Als neu- en Standort hat der AS Rom das Viertel Pietralata vorgesehen, nordöstlich der Innenstadt. Auch für dieses Vorhaben haben die Architekten von Populous einen Entwurf geliefert. Die Kapazität liegt bei 62.000 Zuschauern. Die Inves- titionssumme liegt momentan bei 582 Millionen Euro. Der Verein würde das Stadion gerne zum 100. Grün- dungsjubiläum 2026 eröffnen. Fach- leute rechnen jedoch nicht mit einem Baubeginn vor 2025. GTAI/IHK Viel mehr als ein Fußball-Tempel: Geplant war ursprünglich ein gemeinsames Stadion für beide Mailänder Clubs (hier Skizze von Populous Architects). Mittlerwei- le werden zwei geplant samt Erlebniswelten für die Fangemeinden.

ITALIEN Fußball: Neue Großarenen in Rom und Mailand geplant

Museen, Geschäfte, Gastronomie, Hotels und weitere kommerzielle Nut- zungen geben. Schätzungen beziffern den Mehrerlös für beide Vereine auf jeweils 60 Millionen Euro pro Jahr. Der AC Mailand realisiert sein Stadion südöstlich der Stadtgrenzen in San Donato. Spätestens 2029, zum 130-jährigen Gründungsjahr, soll das Stadion fertiggestellt werden. Die Gemeinde hat dem AC Mailand das nötige Land bereits zugesichert. Noch nicht endgültig verkündet ist der Pro- jektentwickler. Medienberichten zufol- ge ist das Büro Manica Architecture in einer sehr aussichtsreichen Position. Es hat unter anderem die Fußballarena

Die italienischen Traditionsver- eine AC Mailand, Inter Mailand und AS Rom wollen eigene Fußball- stadien bauen. Die Standorte stehen bereits fest. Die beiden neuen Arenen, die in Mailand gebaut werden sollen, wer- den kleiner ausfallen als das Giu- seppe-Meazza-Stadion, das bislang von beiden Vereinen genutzt wird. Der AC Mailand plant eine Kapazität von 60.000 Plätzen. Bei Inter Mai- land sind es 65.000. Die Einnahmen werden jedoch in beiden Stadien höher sein, da mehr hochpreisige Zuschauerplätze entstehen. Darüber hinaus wird es an beiden Standorten

RUMÄNIEN Neue Züge sollen Wirtschaftszentren besser verbinden

Die 37 neuen Züge sollen auf 13 Strecken in Rumänien eingesetzt werden und dazu beitragen, die Wirtschafts- zentren Arad, Cluj-Napoca, Constanța, Brașov, Bukarest, Timișoara, Iași, Galați, Craiova, Petroșani und Suceava miteinander zu verbinden. Pro Zug können bis zu 300 Passagiere mitfahren. Rumänien stehen insgesamt 30,9 Milliarden Euro an kohäsionspolitischen Mitteln der EU im Zeitraum 2021 bis 2027 zur Verfügung. GTAI/IHK

Die Europäische Kommission gibt 52 Millionen Euro für Rumänien frei, um damit 37 neue Elektrozüge anzuschaffen. Der Zuschlag für den Kauf des rollenden Materials mit diesen Mitteln ging laut Medienberichten an Alstom. Insgesamt plant das rumänische Verkehrsmi- nisterium in den kommenden Jahren 420 Millionen Euro in die Eisenbahnflotte zu investieren. Das Geld erhält das Ministerium aus dem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

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EUROPA/ZENTRALASIEN

POLEN Pfandpflicht für Getränkeflaschen kommt

könnten Recyclingunternehmen ihre Kapazitäten erhöhen, da mehr getrennte Abfälle zur Verfügung stehen. Der Verband der großen Einzelhandelsunternehmen (POHiD) schätzt, dass jedes Geschäft rund 200.000 Euro investie- ren muss. Dies eröffnet auch Absatzchancen für Hersteller von Abfallverwertungsmaschinen. Polens dynamische Verpackungsindustrie profitiert von stabiler Rohstoffver- sorgung. GTAI/IHK

Der polnische Staatspräsident hat ein neues Pfand- gesetz unterzeichnet, das den Einzelhandel ab 2025 verpflichtet, Pfand auf bestimmte Getränkeflaschen zu erheben. Das neue Pfandsystem gilt für Einweg-Plastik- flaschen bis zu 3 Liter, Mehrweg-Glasflaschen bis zu 1,5 Liter und Metalldosen bis zu 1 Liter. Hauptziel ist die Erhöhung der Recyclingquoten. Ab 2025 müssen Hersteller und Händler mindestens 77 Prozent aller verkauften Einwegplastikflaschen sammeln, bis 2029 sogar 90 Prozent. Derzeit erreicht Polen nach eigenen An- gaben eine Recyclingquote von rund 50 Prozent, vor allem durch Mülltrennung in privaten Haushalten. Darüber hinaus müssen PET-Flaschen ab 2025 einen Anteil von 25 Prozent recyceltem Granulat enthalten. Die Höhe des Pfandes wird voraussichtlich bei rund 11 Cent für alle Flaschenarten liegen. Nicht alle Lebensmittelgeschäfte sind verpflichtet, Pfandflaschen zurückzunehmen. Diese Pflicht gilt nur für Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mindestens 200 Quadratmetern. Kleinere Geschäfte müssen lediglich das Pfand von ihren Kunden kassieren, die Flaschen aber nicht selbst zurücknehmen. Das neue Rücknahmesystem dürfte die Nachfrage nach Pfandautomaten erhöhen. Große Lebensmitteleinzelhänd- ler wie Biedronka, Carrefour und Lidl werden voraussicht- lich in solche Automaten investieren. Darüber hinaus

Für mehr Pfandflaschen brauchen Polens Einzelhändler mehr Rücknahmeautomaten.

RUSSLAND Teilaussetzung des Doppelbesteuerungsabkommens

Wie geht es weiter? Weiterhin gelten formale Regelungen wie zum Beispiel zu den umfassten Steuern, Begriffsbestimmungen, zum Informationsaustausch und zu Verständigungsverfahren sowie zur Anrechnung ausländischer Steuern. Es gilt abzuwarten, ob die zu- ständigen deutschen Behörden die jeweiligen Artikel des Doppelbesteue- rungsabkommens nach dem Rezi- prozitätsprinzip ebenfalls aussetzen werden. IHK Weitere Informationen: ihk.de/rhein-neckar/international/ maerkte-international/russland/steuern- loehne-russland/aussetzung-des- doppelbesteuerungsabkommens

Im Februar 2023 hat die EU die Russische Föderation auf die „Schwarze Liste“ der nicht kooperie- renden Gebiete für steuerliche Zwecke gesetzt. Seitdem droht Russland mit der Kündigung der Doppelbesteuerungsabkommen gegenüber der EU. Am 8. August 2023 wurde nun das Doppelbesteuerungs- abkommen zwischen Russland und Deutschland mit der Verordnung Nr. 585 in Teilen ausgesetzt; konkret handelt es sich um die Artikel 5 bis 22 und Artikel 24 des Abkommens. Was ändert sich? Mit der Aussetzung einiger Artikel des Doppelbesteuerungsabkommens fallen Präferenzen für Unternehmen mit Betriebsstätten und Tochter-

gesellschaften in der Russischen Föderation weg. Das bedeutet: • Erhöhung des Quellensteuersatzes von 5 Prozent auf 15 Prozent bei Dividendenausschüttungen. • Veräußerungsgewinne, Zinsen und Lizenzen unterliegen nun der russi- schen Quellensteuer von 20 Prozent. • Bauausführungen oder Montagen in Russland bilden nun bereits nach Ablauf eines Monats eine Betriebs- stätte und nicht wie bisher nach einer Dauer von mehr als 12 Mona- ten. Der Gewinn der Betriebsstätte unterliegt der russischen Gewinn- steuer von 20 Prozent. • Bei Arbeitnehmern, die ihre Tätig- keit teilweise in Russland ausüben, kann es zu einer Doppelbesteuerung des Arbeitslohnes in Deutschland und Russland kommen.

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EUROPA/ZENTRALASIEN

POLEN / INTERNATIONAL Bahntechnik-Anbieter aus dem Ländle auf der Leitmesse TRAKO

Exponate als Besuchermagnet: Can Bora, Leiter Mobility von Dürr-Technik aus Bietigheim konnte dazu viel erklären.

Im intensiven Gespräch: Andreas Drumm von Schaumstoffverarbeiter Odenwald-Chemie

Messe-Neulinge: Ralf Stegmeyer, Geschäftsführer von Invatec und sein Team waren erstmals auf dem Stand dabei.

sich über unserer Produktneuheiten zu informieren.“ Andreas Drumm, Vertriebsleiter Dichtungstechnik beim Schaumstoff- und Vliessysteme-Verarbeiter Oden- wald-Chemie in Neckarsteinach, war nach sechs Jahren und drei TRAKO- Ausgaben erstmals wieder mit vor Ort: „Ich bin überrascht, wie sich die Messe weiterentwickelt hat: von einer rein polnischen zu einer europäischen Messe mit Fachbesuchern aus ganz Europa.“ Ihn wie auch die anderen Aussteller überzeugte das Publikum: „Es sind die Entscheidungsträger, also Geschäftsführer, Einkäufer und Ingenieure, die ganz konkreten Bedarf an unseren Lösungen haben.“ Auch Firmen, die zum ersten Mal auf der TRAKO ausstellten, waren rund- um zufrieden. „Für uns war der Ge- meinschaftsstand ideal, um uns einen Überblick über die Akteure und das Marktpotenzial in Polen zu verschaf- fen. Wir mussten uns um nichts küm-

Vom 19. bis 22. September 2023 nutzten neun Unter-

mern und waren als Teil eines großen Gemeinschaftsstands gut sichtbar,“ so Ralf Stegmeyer, Geschäftsführer von Invatec, Hersteller von Kunststoff- Kabelkanälen aus Satteldorf. Nach vier intensiven Messetagen waren sich die Aussteller einig: Die TRAKO ist nach der Weltleitmesse InnoTrans in Berlin die wichtigste europäische Leitmesse für Bahntech- nik und der baden-württembergische Firmenstand eine gute Möglichkeit für Unternehmen, mit vertretbarem zeitlichem und finanziellem Aufwand Flagge zu zeigen.

nehmen den Baden-Württembergi- schen Firmengemeinschaftsstand auf der Leitmesse für Bahntechnik TRAKO in Danzig, um ihre Bahntech- niklösungen zu präsentieren, ihre Bestandskunden und Partner zu treffen und Neukunden zu gewinnen. Die IHK Rhein-Neckar organisierte den Gemeinschaftsstand bereits zum vierten Mal; einige der Aussteller waren von Anfang an dabei, darunter der Kompressoren-Hersteller Dürr Technik aus Bietigheim. „Um auf dem Bahntechnikmarkt erfolgreich zu sein, muss man Präsenz zeigen, den Bekanntheitsgrad kontinuierlich stei- gern und Geduld haben“ meint Can Bora, Leiter der Business Unit Mobi- lity von Dürr Technik. „Nach sechs Jahren auf dem polnischen Bahn- markt kennt man uns: Die Kunden kommen ganz gezielt an den Stand, um sich mit uns auszutauschen und

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AMERIKAS

USA Infrastrukturausbau treibt Nachfrage nach Baumaschinen

Ungebremster Bauboom: Zahlreiche Infrastruk- turvorhaben kurbeln die Nachfrage nach modernen Baumaschinen in den USA an.

ze „Buy America" oder „Buy American" zum Tragen. Für Importtechnik muss das kein Ausschlusskriterium sein, denn oft gibt es keine lokalen Anbieter. Der US-Maschinenbau ist vor allem bei Universalanlagen gut aufge- stellt. Ganz anders bei Spezialmaschinen: In manchen Nischen existieren überhaupt keine inländischen Hersteller. Private Projektträger, die mehrheitlich im Hochbau tätig sind, unterliegen keinen Anfor- derungen an die lokale Wertschöpfung. Sie haben weitgehende unternehmerische Entscheidungsfreiheit. Deutsche Anbieter in Nischen stark Hersteller von Baumaschinen müssen auch die Umweltgesetze bezüglich Verwendung, Transport und Entsorgung der in den Maschi- nen verbauten Materialien beachten. Zusätz- lich hat die US-Umweltschutzbehörde EPA Verwaltungsbestimmungen zu Abgasober- grenzen erlassen, die auch für Baumaschinen mit Verbrennungsmotoren gelten. Traditionell führen japanische Lieferanten die Importstatistik an. China landet mit wei- tem Abstand auf Rang 2. Das Reich der Mitte spürt aber durch den immer wieder hochko- chenden Technologie- und Handelskonflikt deutlichen Gegenwind in den Vereinigten Staaten. Dieser Effekt dürfte sich vor allem bei öffentlich geförderten Projekten bemerkbar machen. Lieferanten aus Deutschland spielen in be- stimmten Nischen eine dominierende Rolle. Dies gilt beispielsweise für Straßenwalzen und Bodenverdichter, Maschinen für den Straßen- bau sowie Tiefbohrmaschinen. 2022 stiegen die deutschen Lieferungen in die USA um 41 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden US$. In den ersten fünf Monaten 2023 verstärkte sich der Zuwachs nochmals leicht auf 43 Prozent. Damit dürften die deutschen Maschinenbauer ihre Lieferungen bis Dezember auf bis zu 2,4 Milliarden US$ steigern. GTAI/IHK

Durch den Infrastructure Investment und Jobs Act (IIJA) erfährt der ameri- kanische Bausektor derzeit starke Wachs- tumsimpulse. Bis 2026 sind Zuschüsse in Höhe von 1.200 Milliarden US-Dollar (US$) vorgesehen. Mit den Geldern soll die an vielen Stellen veraltete Verkehrsinfrastruktur auf Vordermann gebracht werden. Die Modernisierung der Wasserwirtschaft und der Breitbandnetzausbau in ländlichen Gebieten sind ebenfalls Teil des Programms. Die hohen Investitionen kurbeln die Nach- frage nach Hightech-Gerät für Straßen- und Tiefbau an. Das bietet Chancen für auslän- dische Anbieter. So steigen etwa die Bauma- schinen-Einfuhren. Nach Angaben der U.S. International Trade Commission importier- ten die Vereinigten Staaten 2022 Bau- und Bergbaumaschinen im Wert von 19 Milliar- den US$ – ein sattes Plus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Local Content kein Ausschlusskriterium Bei öffentlich finanzierten Projekten gilt in den USA bei Kapitalgütern zumeist ein Mindestanteil an lokaler Wertschöpfung. Es kommt jeweils eines der beiden Geset-

43% mehr als im Vorjahr gaben US-Tiefbaufirmen in den ersten fünf Monaten 2023 für deut- sche Maschinen aus. QUELLE: GTAI

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AMERIKAS

Brasilianer(innen) greifen nach Luxus- ware: Hochpreisige Kosmetik-Produkte sind besonders stark gefragt.

BRASILIEN Kosmetikindustrie setzt auf Luxus und Nachhaltigkeit

stark, auch Kosmetika legten mit 16 Prozent überdurchschnittlich zu. Während einfache Körperpflege- und Kosmetikprodukte stagnierten, ge- wann das Luxussegment deutlich hin- zu. So vermeldete der Verband ABPS 2022 einen Umsatzanstieg bei hoch- wertigen Produkten um 30 Prozent. Luxusmarken setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit. Hierzu zählt Aesop,

eine ursprünglich australische Marke, die L'Oreal im April 2023 von der bra- silianischen Firma Natura übernahm. Cosnova folgt ebenfalls dem Trend: Nach der erfolgreichen Etablierung der preisgünstigen Marke Essence Cosmetics brachte der deutsche Hersteller im März 2023 vegane und tierversuchsfreie Kosmetika der Pre- miummarke Catrice auf den Markt. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über das Internet. Laut Euromonitor wuchs der Ab- satz von nachhaltiger Naturkosmetik im Jahr 2022 doppelt so stark wie der Gesamtmarkt. Boticário inves- tiert derzeit über 35 Millionen US$ in die nachhaltige Produktion in São José dos Pinhais (Paraná). Auch Natura und Unilever investieren in die Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette. Marken mit gutem Internetauf- tritt profitierten in den vergangenen Jahren von der raschen Entwicklung des Onlinehandels. Onlinevertrieb und Versandlogistik bieten auch deutschen Herstellern neue Möglich- keiten, Verbraucher in Brasilien zu erreichen. Auch für deutsche Zuliefe- rer von Vorprodukten, Verpackungen und Maschinen bleibt Brasilien ein höchst interessanter Wachstums- markt. GTAI/IHK

Mit einem Branchenumsatz von 26,9 Milliarden US-Dollar (US$) ist Brasilien dem Marktforschungsin- stitut Euromonitor zufolge der viertgrößte Markt für Kosmetika weltweit. Nur Verbraucher(innen) in den USA, China und Japan konsumie- ren mehr. Das Segment Parfum wuchs 2022 mit 21 Prozent laut Euromonitor besonders

SEMINAR

23. NOVEMBER 2023 Aktuelle Rechts- und Steuerfragen im US-Geschäft Die rechtlichen Fragestellungen, denen sich Unternehmen im US-Geschäft gegenübersehen, sind vielfältig und komplex. Auch das

TERMIN UND UHRZEIT: 23. November 2023, 13:30 bis 17:00 Uhr TEILNAHMEENTGELT: 140 Euro für IHK-Mitglieder, 210 Euro für Nichtmitglieder PROGRAMM UND ANMELDUNG:

amerikanische Steuersystem unter- scheidet sich deutlich vom deutschen Steuerrecht. Ob Mitarbeiterentsen- dung, Firmengründung, Dienstleis- tungserbringung, Warenversand oder Arbeitsrecht – in unserer Veranstaltung erfahren Sie, welche rechtlichen und steuerlichen Leitplanken im US-Ge- schäft zu beachten sind.

 ihk.de/rhein-neckar/recht-usa IHRE ANSPRECHPARTNERIN: Kathrin Fausel 0621 1709-226

 kathrin.fausel@rhein- neckar.ihk24.de

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AMERIKAS

URUGUAY Sprungbrett nach Lateinamerika

Klein, aber attraktiv: Uruguay gilt als eines der stabilsten und sichersten Länder Lateinamerikas. Kira Potowski, Geschäftsführerin der AHK Uruguay und Kai von Linden vom Kompetenzzentrum Lateinamerika der IHK Pfalz zeigen im Gespräch mit uns auf, warum deutsche Unternehmen das Land zunehmend als vielversprechenden Investitionsstandort, Südamerika- Hub und Nischenmarkt in den Fokus nehmen. Trotz überzeugender Standortvorteile wird Uruguay oft unterschätzt. Womit kann das Land aus Unternehmens- sicht punkten? Kira Potowski: Tatsächlich schneidet Uruguay in den Indizes zu Korruption, Demokratie, Gewerbefreiheit und Rechtsstaatlichkeit stets auffallend gut ab. Unternehmerinnen und Unterneh- mer schätzen aber auch das vorteilhaf- te Steuersystem, sprich das Erlassen von Eigenkapitalsteuer, Mehrwert- steuer und Importsteuer in den vielen Freihandelszonen (13 an der Zahl). Auch der freie Devisenmarkt und die Befreiung von der Gewerbeertrags- steuer ziehen Investitionen an. Oft fällt der Begriff des „Entry Hub“. Was hat es damit auf sich? Potowski: Uruguay gilt aufgrund sei- ner geografisch vorteilhaften Lage als „Entry Hub“, also als Einstiegsmarkt, für ausländische Firmen. Dank wirt- schaftlicher und politischer Stabilität erleben die Firmen hier ein „soft land- ing“. Einer weiteren Marktexpansion auf dem Kontinent steht dann nichts mehr im Wege. In welchen Branchen sind die Ge- schäftschancen für deutsche Firmen derzeit besonders aussichtsreich?

erwähnt sei der Bausektor. Recycling- lösungen für Bauschrott, aber auch alternative Baustoffe, insbesondere der Holzbau, erfahren in Uruguay eine steigende Nachfrage. Uruguay im Aufwind: Der kleine Pampas-Staat am Rio de la Plata punktet mit stabilen Verhältnissen und fortschrittlicher Entwicklung. Gute Gründe für unternehme- risches Engagement. Was sollten Unternehmen beim Markteintritt beachten? Von Linden: Wir empfehlen eine Ko- operation mit lokalen Unternehmen einzugehen. Uruguayische Dienstleis- ter bevorzugen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und legen großen Wert auf einfache Instandhaltung und umfangreichen After-Sales-Care. Die Fragen stellte Kathrin Fausel.

Kai von Linden: Uruguay hat es geschafft sich im Feld der erneuer- baren Energien zu profilieren. Großes Potenzial wird insbesondere der Erzeugung grünen Wasserstoffes zu- geschrieben, wo sich die Republik in Rankings sogar vor dem großen Nach- barn Argentinien behaupten kann. Die geografischen und klimatischen Voraussetzungen sind einfach ideal. So können hochkompetitive Produk- tionskosten erreicht werden. Wie sehen hier die Prognosen aus? Von Linden: Laut der aktuellen Green Hydrogen Roadmap könnte Uruguay 2040 fast 1 Million Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Ermöglicht werden soll das mit einer Elektrolysekapazität von 10 Gigawatt und einer installierten Leistung an Erneuerbaren Energien in Höhe von 20 Gigawatt. Hier bestehen für deutsche Unternehmen interessante Markteinstiegschancen. Gibt es weitere attraktive Branchen? Potowski: Hervorheben kann ich die Lebensmittelindustrie. Uruguay ist durch Land- und Viehwirtschaft geprägt. Es gibt Bedarf an techno- logischen Lösungen in der Auto- matisierung, ressourcenschonenden Lebensmittelproduktion, Lebens- mittelsicherheit und bei effizienten Abfüll- und Verpackungsprozessen. Außerdem besteht Potenzial im Ab- fallmanagement. Hier gibt es ambi- tionierte Regierungsvorgaben, wie die derzeitige internationale Ausschrei- bung zur Errichtung eines landeswei- ten Pfandsystems. Und nicht zuletzt

 Kira Potowski, Geschäftsführerin der AHK Uruguay in Montevideo

 Kai von Linden, Leiter des Kompetenzzentrums Lateinamerika bei der IHK Pfalz in Ludwigshafen

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Kathrin Fausel

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ASIEN-PAZIFIK

Indiens Pharmamarkt wächst – und mit ihm die Nachfrage nach sicheren und nachhaltigen Verpackungen.

INDIEN Pharmaverpackungen stark nachgefragt

TEILNAHMEENTGELT: 60 Euro pro Person für IHK-Mitglieder 90 Euro pro Person für Nichtmitglieder WEITERE INFORMATIONEN UND ANMELDUNG:  ihk.de/rhein-neckar/system/veranstaltungssuche/vstdetail- antrago/5232590/49259 IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN:  Gabriele Borchard 0621 1709-131 gabriele.borchard@rhein-neckar.ihk24.de erhofft. Die Investitionen dürften die zukünftigen Produk- tionsmengen weiter wachsen lassen. Damit steigt auch die Nachfrage nach Verpackungen, die nachhaltig sind und nicht mit den Inhalts- und Wirk- stoffen der Medikamente reagieren. Im Fall von Alumi- niumverpackungen (Blister-Packungen) soll vermehrt auf Zellulosenitrat verzichtet werden. Darüber hinaus liegen umweltfreundliche und recycelte Verpackungsmaterialien oder auch Papierverpackungen im Trend. Daneben spielt Fälschungssicherheit verstärkt eine Rolle. Immer wieder gelangen gefälschte Präparate in Indien in Umlauf. Mit Lösungen wie QR-Codes auf Verpackungen versuchen die Hersteller, dem entgegenzuwirken. GTAI/IHK

Indiens Pharmabranche zählt zu den wichtigen Industriezweigen des Landes. Seit 2021 fördert Indien mit dem Subventionsprogramm „Production-Linked Incentives“ die lokale Waren-Herstellung, darunter auch die von Arzneimitteln. Die Subventionen sind überwiegend an Mindestinvestitionen und nachzuweisende Produk- tionssteigerungen geknüpft. Neben Vor- und Zwischenpro- dukten wird auch die Herstellung fertiger Arzneimittel unterstützt. Im Mai 2023 wurde eine Liste geförderter Pharmaproduktionen veröffentlicht. 55 Unternehmen sollen unterstützt werden. Sie haben laut offiziellen Angaben bereits umgerechnet rund 2 Milliarden US-Dollar investiert und damit in etwa so viel, wie von der Regierung

WEBINAR

26. OKTOBER 2023 Export nach Indien – BIS Zertifizierungen

In unserem Webinar informieren wir Sie, welche Produkte von einer Registrierung- oder Zertifizierungs- pflicht in Indien betroffen sind und wie Sie selbst recherchie- ren können, ob Ihr Produkt darunterfällt. Wir zeigen Ihnen, wie der Zertifizierungsprozess abläuft, insbesondere bei elektronischen Produkten und bei Produkten aus Stahl und anderen Metallen. Darüber hinaus erfahren Sie, was bei einer eventuell erforderlichen Werkszertifizierung Ihrer Produk- tionsstätte in Deutschland auf Sie zukommt. TERMIN, UHRZEIT UND ORT: Donnerstag, 26. Oktober 2023, 10:00 bis 11:15 Uhr, online

 Sabrina Weigold 0621 1709-131 sabrina.weigold@rhein-neckar.ihk24.de

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ASIEN-PAZIFIK

VIETNAM Ehrgeizige Förderziele für Seltene Erden

INDONESIEN Mehr Chemie- Eigenprodukte Im Rahmen der „Making Indonesia 4.0“-Roadmap plant die indonesische Regierung zukünf- tig Importe von einigen chemischen Erzeugnissen durch eine Produktion im eigenen Land zu substituieren. Im Jahr 2022 wurden importabhän- gige Produkte wie Industriechemika- lien, Arznei- und Düngemittel bis hin zu Vorprodukten von Kunststof- fen im Wert von 33,4 Milliarden US-Dollar (US$) eingeführt. Aus Deutschland werden vor allem Industriechemikalien und Medika- mente für knapp 1 Milliarde US$ geliefert. Weiter hochwertige Importe gefragt Im Land können Produkte wie ein- fache Kunststoffverbindungen, Harn- stoffdünger oder Generika hergestellt werden. Ausländische Unternehmen sollen durch die Reform des Inves- titionsrechts im Jahr 2021 angelockt werden. Kompliziertere Waren und auch Produktionsanlagen werden mangels eigenen Know-hows weiter einge- führt. GTAI/IHK

Hinzu kommt die Aufbereitung. Bis 2030 sind sieben neue Projekte ge- plant. Insgesamt sollen dabei 62.500 Tonnen an Seltenen Erden pro Jahr gewonnen werden. Im Zeitraum von 2031 bis 2050 ist eine Steigerung auf 82.500 Tonnen pro Jahr vorgesehen. Wer Seltene Erden in Vietnam fördern will, muss auch in die Aufbereitung investieren: Förderlizenzen werden nur im Zusammenhang mit der Auf- bereitung von Erzen mit einem Gehalt an Seltenen Erden von mindestens 95 Prozent erteilt. GTAI/IHK

Vietnam verfügt nach Schät- zungen von Geological Survey über die weltweit zweitgrößten Reserven an Seltenen Erden. Im Entwicklungsplan für den Bergbau, der im Juli 2023 verabschiedet wurde, gibt die vietnamesische Regierung ambitionierte Ziele für die Förderung vor. Bis 2030 sollen jährlich bis zu 2 Millionen Tonnen der Roherze abgebaut werden; das entspräche in etwa einer Ausbeute von bis zu 156.000 Tonnen an Seltenen Erden.

Vietnam spielt ganz vorn mit Vorkommen an Seltenen Erden weltweit in Millionen Tonnen

China Vietnam Brasilien Russland Indien Australien USA

44

22

21 21

6,9

4,2 2,3

0

5

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25

30

35

40

45

QUELLE: U. S. GEOLOGICAL SURVEY 2023

JAPAN Dekarbonisierung auf der Schiene

tet. Das Land ist bei der Versorgung mit blauem und grünem Wasserstoff jedoch auf die Kooperation mit internationalen und nationalen Akteuren angewiesen. Mit dem kommerziellen Einsatz von Wasserstoff- Schienenfahrzeugen ist erst im Jahr 2030 zu rechnen. Viele ländliche Strecken in Japan sind nicht elektrifiziert. Die Züge, die außerhalb der Ballungszentren verkehren, werden noch mit fossilen Kraftstoffen betrieben. GTAI/IHK

West Japan Railway (JR West) hat angekündigt, alle seine Diesellokomoti- ven bis 2030 auf Biokraftstoffe umzurüsten. Zudem will die East Japan Railway (JR East) verstärkt auf Wasserstoff setzen, um eine bessere Klimabilanz zu erzielen. JR East hat im Jahr 2022 mit Tests von mit Wasserstoff betriebenen Zügen begonnen. Deren Systeme stammen von Hitachi und Toyota Motor. Japan hat als eines der ersten Länder weltweit eine Wasserstoffstrategie erarbei-

623 SCHIENEN-KILOMETER für die Shinkansen- Hochgeschwindigkeits- züge sind geplant oder bereits im Bau. QUELLE: GTAI

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