IJAB journal 1|2023
Youth Research 5 ; Knowledge HUB: Covid-19 6 , Pool of European Youth Researchers ( PEYR 7 )) oder von der EU- Kommission (u.a. Youth Wiki 8 ) zur Verfügung gestellt werden, eine wichtige Ressource dar, um sich grenz- überschreitend mit globalen Themen in der Jugend - politik und Jugendarbeit auseinanderzusetzen, einen transnationalen Wissensaustausch zwischen Forschung, Politik und Praxis im Jugendsektor zu etablieren und eine Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinaus zu unterstützen. Die europaweiten Aushandlungen zur European Youth Work Agenda (EYWA) 9 und die natio- nale Umsetzung über den so genannten Bonn-Prozess 10 setzen genau hier an. Sie ermöglichen eine transnatio - nale Verständigung über Youth Work und stärken so die Anerkennung von Jugendarbeit insgesamt. Jugendarbeit durch grenzüber schreitende Öffnung sichtbar machen Vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Heraus - forderungen, innerhalb derer junge Menschen ihre Jugend gestalten, gilt es Jugendarbeit wieder verstärkt im öffentlichen Diskurs bekannt zu machen, sich in der Politikgestaltung als anwaltschaftliche Vertretung für junge Menschen einzumischen und auf das Potential der Jugendarbeit in ihrer ganzen Vielfalt, Kreativität und ihrem Engagement für die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen hinzuweisen. Hierfür bedarf es eines zunehmend grenzüberschreitenden Verständnisses von Jugendarbeit und einer gemeinsamen Kraftanstrengung über nationale Grenzen hinaus, um sich für die Qualität und die Entwicklung von Jugendarbeit von der lokalen über die europäische bis hin zur internationalen Ebene einzusetzen.
Für eine transnationale Soziale Arbeit – und somit auch für das Arbeitsfeld der Jugendarbeit – bedeutet dies: “An exclusive ‘local’ and ‘sedentary’ (.) focus would be con - trary to several clients’ mobile and/or transnational life and/or to the border-crossing nature of the themes soci- al workers encounter (.)”. 3 Das heißt, um Jugendarbeit insgesamt stärker grenz - überschreitend zu denken und auszugestalten, ist zum einen eine stärkere Verzahnung der mobilitäts- und mig - rationsspezifischen Erfahrungsräume junger Menschen notwendig. Hierdurch würden sich Öffnungsprozesse sowohl für die Internationale Jugendarbeit (im Hinblick auf migrantische Erfahrungsräume junger Menschen) als auch für die stärker lokal ausgerichtete Jugendarbeit (Ausweitung der internationalen Mobilitätsangebote für alle Jugendliche) ergeben. Innerhalb der Jugendarbeit sind es vor allem transnatio- nale außerschulische Jugendbildungsprojekte, transnati - onale Jugendbegegnungen und Jugendinitiativen, die es schaffen, niedrigschwellig Zugänge für junge Menschen zu ermöglichen und für globale Themen, wie u.a. Demo - kratie, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Nachhal - tigkeit oder Diversität zu sensibilisieren (vgl. u.a. das transnationale Erasmus+-Projekt Breath+ 4 , in dem die transnationale Verständigung über die kritische Ausein - andersetzung mit der Kolonialgeschichte der beteiligten Länder und damit einhergehende Empowerment-Pro - zesse im Mittelpunkt stehen). Zum anderen stellen transnationale Wissensarenen wie sie unter anderem vom Youth Partnership (u.a. MOOC on Essentials of Youth Work, Youth Policy,
3 Schrooten, M. (2021): Transnational social work: Challenging and crossing borders and boundaries. In: Journal of Social Work, 21(5) 1163-1181 4 https://ihaus.org/breath 5 https://pjp-eu.coe.int/en/web/youth-partnership/mooc-on-youth-work
Kontakt Prof. Dr. Kathrin Klein-Zimmer Hochschule Koblenz Fachbereich Sozialwissenschaften
6 https://pjp-eu.coe.int/en/web/youth-partnership/covid-19 7 https://pjp-eu.coe.int/en/web/youth-partnership/peyr 8 http://www.youthwiki.eu 9 https://www.bonn-process.net/context/eywa 10 https://transferstelle-eywa.de
Mail: kleinzimmer@hs-koblenz.de Web: https://www.hs-koblenz.de/profile/kleinzimmer
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