Berliner – Compendium 11 – DE

Sankt Englmar, Deutschland Waldwipfelweg in Bayern 2008 eröffnete im bayerischen Sankt Englmar der Waldwipfelweg, eine niederbaye­ rische Familienattraktion, die die Besucher:innen auf einer Höhe von 30 Metern ca. 600 Meter über und durch die Baumkronen des Bayerischen Waldes hindurchführt und dabei einen tollen Ausblick über die umliegende Landschaft bietet. Im Jahr 2014 kam dem Gründer Martin Six die Idee zu einem Waldturm. Im Laufe der Planung setzte sich die Idee eines 52 Meter hohen Turms mit einem barrierefrei gewendelten Steg durch (Breite 2,5 Meter, maximale Steigung 6 %), der die Form eines Kugelbaums haben sollte. So entstand ein Turm, dessen „Stamm“ durch einen riesigen Betonmast dargestellt wird. Über einen 400 Meter langen Holzweg, der sich wie eine Art Wendeltreppe um den Mast schlängelt, erreicht man die Aussichtsplattform. Außerdem entschied sich Six, den Turm für Kinder attraktiver zu gestalten und einen Spielplatz der besonderen Art zu integrieren. Für den Wunsch eines alternativen Aufstiegs tat sich Six mit der Berliner Seilfabrik zu­ sammen. Verschiedene Spielelemente wie Tunnel und Brücken verbinden sechs Ebe­ nen und somit ca. 23 Meter Höhe bis zur Aussichtsplattform spielerisch. Elimar Qued­ nau, Projektkonstrukteur der Berliner Seilfabrik, erinnert sich: „Die ersten Entwürfe des Turms standen fest und so haben wir in enger Abstimmung mit dem Stahlbauer fünf Netzelemente entworfen, die die Kletternden von Ebene zu Ebene bringen.“ Vom Start der „Baumkrone“ führt ein vertikaler Netzaufstieg mit versetzt ange­

Hat man den Bogen durchquert, landet man auf der zweiten Zwischenebene. Hier befindet sich ei­ nes der Highlights des Waldturms: der zehn Meter hohe DNA Tower mit einem dreidimensionalen Kletternetz, der mit seinen Pfosten fast aus dem Turm hinausragt. Quednau verriet:„Die

Idee, einen DNA Tower im Turm zu platzieren, entstand erst zu einem etwas spä­ teren Zeitpunkt der Planung. Um den Einbau des DNA Towers zu ermöglichen, mussten zusätzliche statische Berechnungen unternommen und weitere Stahlträger unterhalb der zweiten Zwischenplattform eingebaut werden.“ Auf einem Dschungelbrückenseil in einem 11,5 Meter langen Netztunnel balanciert man in 6 Metern Höhe quer durch den Waldturm. Ein zweiter bogenförmiger Auf­ stieg überbrückt den Weg zwischen den letzten beiden Ebenen und führt diesmal in ca. 7 Metern Höhe im Inneren des Turms bis zur Aussichtsplattform. Dort wartet eine weitere Besonderheit des Turms auf die Besucher:innen. Zwei engmaschige Netze, die am äußersten Rand der Plattform zu finden sind, bieten denen, die sich trauen auf das Netz zu treten, einen Blick 52 Meter in die Tiefe. Alle Seilkreuzungspunkte der Flächennetze sowie die Tunnel der Berliner Seilfabrik wer­ den mit Kugelknoten aus Aluminium verpresst. Für eine neue Ausführung wurde ein internationales Patent erteilt.„Obwohl ich weiß, dass unsere Netze auf mehrere Tonnen Nutzerlast ausgelegt sind, war der Schritt auf das Netz eine echte Überwindung. Die schwindelerregende Höhe und die Aussicht waren eine tolle Erfahrung,“ so David Köh­ ler, geschäftsführender Gesellschafter der Berliner Seilfabrik.

ordneten HDPE-Platten zur zweiten Ebene und somit auf die ers­ te von zwei Zwischenplattformen. Ein schräger Netzaufstieg bringt die Besucher:innen von dort zu einem bo­ genförmigen Aufstieg mit innenliegenden versetzten Netzen, der außen, in einer Höhe von ca. 40 Metern, am Turm entlangführt.

„Die schwindel­ erregende Höhe und die Aussicht waren eine tolle Erfahrung.“

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Berliner Custom-made

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