01-2016 D

Von PAULUS

bis heut Bonifatius, durch die Orden der Benediktiner, Dominikaner und Jesuiten, die den Glauben unter anderem bis nach In- dien, China und Japan brachten, sowie durch die orthodo- xen Kirchen, die vor allem im Norden und im Nahen Osten aktiv waren. Die Methoden der Verbreitung waren im Mittelalter äus- serst vielfältig und reichten über direkte Verkündigung, Bibelübersetzung, Schulwesen und angewandte Nächs- tenliebe zu Gebet und einem beispielhaften Leben, das andere anzog.

Menschen von Gottes Liebe erzählen – diese Arbeit verändert sich ständig. Was gleich bleibt, sind Auftrag und Ziel. Was sich ändert, sind Form und Methoden, die sich aus wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und weltanschaulichen Entwicklungen ergeben. Werfen wir einen Blick in die Geschichte: Zur Zeit von Pau- lus und der frühen Kirche im römischen Reich bildeten jüdische Synagogen oft einen Anknüpfungspunkt für den christlichen Glauben. Das Evangelium breitete sich zwar schnell aus, aber es dauerte nicht lange, bis ernsthafter Wi- derstand aufkam. In der Folge wuchs eine Bewegung, die sich nvor allem durch ansteckenden Glauben, selbstlose Nächstenliebe und standhaftes Zeugnis der ersten Chris- ten angesichts des Martyriums auszeichnete.

WELTEROBERUNG und ZWANGSCHRISTIANISIERUNG

Nach der Reformation war die katholische Mission stark mit der Welteroberung verknüpft – zum Beispiel in La- teinamerika oder auf den Philippinen. Kolonialmacht und Christianisierung bildeten eine oft verhängnisvolle Allianz. Wie es schon im Mittelalter beispielsweise bei den Sach- sen geschehen war, wurde zu dieser Zeit immer wieder Zwangschristianisierung praktiziert. Aber gerade in den letzten 200 Jahren gab es auch sehr positive Entwicklun- gen in der katholischen Mission.

Irische MÖNCHE und verschiedene ORDEN

Diese Dynamik verlor sich zusehends mit der Wende zur anerkannten Staatsreligion. Im Mittelalter geschah die Verbreitung des christlichen Glaubens vor allem durch Klöster, Orden und Einzelpersonen – beispielsweise durch irische Mönche wie Gallus und Kolumban, Personen wie

10/40-FENSTER

BURKINA FASO

CHINA

GUINEA

TSCHAD

INDIEN

SRI LANKA

KAMERUN

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