USA-Special 2022: Deutsch-US-Amerikanischer Jugendaustausch

Jugend in den USA

Seit 2008 bringt Gangway e. V. - Straßensozialarbeit in Berlin junge Kreative aus Deutschland und den USA in den Austausch – worum geht es bei BronxBerlinConnection ?

Internationaler Jugendaustausch ist mit vielen Ländern der Welt möglich – warum die USA, warum New York?

Kaum ein eigenes Land steht Deutschland so nah wie die USA. Durch die Vielzahl der hier stationierten amerika- nischen Truppen kam die Hip-Hop Kultur nach Deutsch- land und ist inzwischen zu einer ganz eigenständigen Kultur mit eigenen Styles, Themen und eigener Sprache gewachsen. Als Entstehungsort der Kultur ist New York dennoch einzigartig. Hier hat alles begonnen und kaum eine andere Stadt fasziniert Jugendliche mehr als sie. Ju- gendliche aus Berlin und New York haben auch neben der Hip-Hop Kultur viel gemeinsam. Sie alle sind in der Großstadt aufgewachsen und sie alle haben eine dem- entsprechend „dicke Haut“. Beide Städte sind voll junger Künstler*innen und es ist schwer, herauszustechen. Vie- le der jungen Teilnehmer*innen haben außerdem einen Migrationshintergrund und dementsprechende Rassis- muserfahrung.

In unserer Arbeit mit einer Gruppe von 15 Jugendlichen, teilweise frisch aus der Haft entlassen, haben wir uns im Jahr 2008 dazu entschieden, eine Reise nach New York zu unternehmen. Seitdem haben wir damit nicht aufge- hört. Die Plattform des Projekts ist die Hip-Hop-Kultur: Ein Thema, das auf Berliner Straßen heute nach wie vor sehr populär ist. Wir bringen Jugendliche aus New York und Berlin zusammen, damit sie sich kennenlernen und austauschen. In diesem Prozess lernen sie neue Lebens- welten kennen und schauen dabei auch auf das eigene Leben, aus einer neuen Perspektive. Hip-Hop kommt aus den urbanen Lebensräumen von New York und es ist hier, wo wir unsere Zeit verbringen: Die South Bronx, Harlem, Brooklyn. Wir lernen über Polizeigewalt, Rassis- mus, die Verbindung von Hip-Hop zur Sklaverei, zu Jazz und Blues, zu Aktivist*innen wie Malcolm X und Martin Luther King. Wir verstehen Wa engesetze, fehlende so - ziale Dienstleistungen und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Menschen, die sie brauchen. Wir nehmen auch an Workshops im Knast teil. Gleichzeitig treten wir bei Veranstaltungen im Goethe-Institut und im Deutschen Konsulat auf.

Mit wem arbeitet ihr auf amerikanischer Seite zusammen, auf wen treffen eure Teilnehmenden?

Unser Partner in New York ist das Hip Hop ReEducation Project in Brooklyn. Darüber hinaus arbeiten wir der- zeit mit einer Vielzahl von Organisationen zusammen,

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