Deutsch-US-Amerikanischer Jugendaustausch – USA-Special 2022
Jugendarbeits- und Menschenrechts projekte in der Pine Ridge Reservation Nachhaltige mehrjährige Partnerschaften – vor allem mit einem so spezifschen Partner wie der Native American Pine Ridge Reservation – basieren nicht nur auf einem Zufall: Wie wichtig der persönliche Kontakt zur Partnerorganisation, die vertiefte Auseinandersetzung mit seiner Geschichte, echtes Einander-Kennenlernen und Sich-Aufeinander-Einlassen sind, beschreibt Michael Koch, ehemaliger Mitarbeiter vom Jugendkulturbüro Offenbach.
Michael Koch
Wie alles anfing Betrachtet man das Zustandekommen der im Folgenden beschriebenen Jugendprojekte zwischen Offenbach und Native American Reservations in South Dakota, sieht das zugegebenermaßen erst einmal wie eine Aneinander- reihung von Zufällen aus: Als die beiden Offenbacher Jugendarbeiter*innen Michael Koch und Claudia Weig- mann-Koch einen Sommer im Norden der kanadischen Provinz Saskatchewan zu Gast bei den Dene First Nation People waren, fiel den beiden kurz vor der Rückreise ein Flugblatt auf, in dem die Begnadigung des seit 24 Jah- ren inhaftierten American Indian Movement -Aktivisten Leonard Peltier in den USA gefordert wurde. Noch in der gleichen Nacht überlegten sie, den Verein „Tokata- LPSG RheinMain e. V.“ zu gründen, der sich die Unter - stützung sowohl dieses Gefangenen als auch indigener Jugend-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte zur Auf- gabe machte. Im Zuge dieser Arbeit lernten die beiden Jugendkulturbüro-Mitarbeiter*innen den Cousin des Gefangenen kennen, selbst Jugendarbeiter in der Pine Ridge Reservation in South Dakota. Schnell entstand die gemeinsame Idee, für die jungen Menschen dort Musik- instrumente und -equipment als Spende für ein Rock- band- und Hip-Hop-Produktionsset zu sammeln. Bei
einem Besuch in South Dakota 2002 regte die Leiterin des dortigen Jugendzentrums dazu an, diese Spende gemeinsam mit Jugendlichen aus Deutschland zu über-
geben. Zurück in Offen - bach stieß diese Idee auf viel Zuspruch in Musik- und Menschenrechtskreisen sowie beim Jugendhilfe- ausschuss der Stadt Offenbach. Mit Arbeit und Leben Hessen war schließ- lich ein weiterer wichti- ger Kooperationspartner gefunden. Als von dieser Idee in den USA und Eng- land weltbekannte Rock- und Bluesmusiker*innen 1 erfuhren, unterstützten
Dies war der Start eines bis 2017 andauernden Projektes Internationa- ler Jugendarbeit, das immer wieder junge Menschen aus Native American Reservations und aus Deutschland zusammenbrachte.
diese die 2004 erstmals stattfindende Spenden- und Jugendbegegnungsaktion mit Benefizkonzerten. Dies war der Start eines bis 2017 andauernden Projektes Internationaler Jugendarbeit, das immer wieder junge Menschen aus Native American Reservations und aus Deutschland zusammenbrachte. An den sieben Reisen in die USA sowie drei Projekten in Offenbach nahmen
→
27
Made with FlippingBook - Online catalogs