Jugend in den USA
curriculare Aktivität der Schule anzubieten. Mit Eltern habe ich relativ wenig zu tun, eher schreiben uns tat- sächlich Großeltern, dass sie uns unterstützen wollen. Da sehe ich hier in den USA konkret eine Lücke, wie man sie einbinden kann, damit auch sie sich engagieren können. Du bist bereits auf Unterschiede und Gemeinsam keiten zwischen den USA und Deutschland ein- gegangen. Gibt es noch andere Punkte, die du gerne herausheben würdest? Was bisher vielleicht nicht so explizit gesagt wurde: Wir müssen alle individuell handeln und wir haben auch alle eine individuelle Verantwortung zu handeln und zu schauen, wie wir unsere Gesellschaft gestalten. Aber das Narrativ, dass die Verantwortung für alles auf den Indivi- duen lastet, ist künstlich geschaffen und wird in den USA von der Öl- und Gasindustrie absichtlich genährt, damit Menschen sich allein und machtlos fühlen im Kampf für mehr Nachhaltigkeit.
Wie wir aus diesem Zyklus rauskommen, indem wir mit- einander reden, um von der individuellen zur kollektiven Handlung überzugehen, das hat man in Deutschland viel besser hinbekommen als in den USA. Hier neigt man schneller dazu, sich entweder machtlos zu fühlen oder zu sagen: Das ist alles eine Lüge. Es gibt in den USA wenige Menschen, die in der Mitte stehen. Gibt es US-spezifsche Themen für Fridays for Future ? Themen, die in den USA anders diskutiert werden als in Deutschland? Hier haben die Themen Race (Erg. IJAB: im dt. Diskurs „Rassismusdebatte“) und „Genderidentität“ eine viel grö- ßere Bedeutung. Das hat sich in den USA in den letzten Jahren sehr verändert. In Deutschland hat sich der Dis- kurs ebenfalls mehr in Richtung „Klimagerechtigkeit“ ge- wandelt, aber nicht so stark wie hier. Egal, welches Thema besprochen wird, ob Armut oder Klima, alles wird unter der Lupe der Rassismusdebatte und Genderidentität
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