Dokumentation Living Labs

Chancen, Herausforderungen, Lösungen Die Herausforderungen, denen in beiden Projekten begegnet wurde, lassen sich unter bestimmte Aspekte bündeln, die auch das Forschungsprojekt IJA.digital fokussiert wurden. Im Folgenden werden Herausforderungen und Lösungsansätze, aber auch Chancen aus den beiden Projekten zusammengefasst.

Sprache und Kommunikation 8 Sprache und Kommunikation im digitalen Raum stellen Fachkräfte der Internationalen Jugendarbeit vor neue Herausforderungen. Insgesamt zeigte sich in diesem Punkt ein höherer Bedarf an Beratung der Partner z. B. zu technischen und pädagogischen Möglichkeiten bei der Dolmetschung, der Sprachmittlung sowie der Sprachanimation im digitalen Raum. Im Vergleich zu Begegnungen vor Ort unterliegt die Begegnung im digitalen Raum besonderen kommunikativen Herausforderungen (z. B. Gestik und Mimik können nicht unmittelbar wahrgenommen werden, Ton funktioniert nicht immer optimal etc.) – die Hürde der Sprache kommt dann zusätzlich obendrauf. Die Begleitung von Projekten durch Sprachmittelnde und Dolmetschende im digitalen Raum ist aufwändiger, die dafür vorgesehenen Förderpauschalen aber nicht ausreichend. Im digitalen Raum kann nicht „mal eben“ jemand sprachmitteln oder den Chat übersetzen und konsekutives Sprachmitteln streckt die Zeit im digitalen Raum oft zu sehr, sodass Sitzungen, die nicht selten bereits ohne Dolmetschung zu lang angelegt sind, in die Länge gezogen werden. Dabei ist zu beachten: Teamer*innen können nicht zugleich Sprachmittelnde sein. Und wenn doch, müssen die Rollen ganz klar aufgeteilt werden, denn Dolmetschung funktioniert – wie eben erwähnt – nicht einfach mal so. In den beiden Living Labs-Projekten haben die Teamenden teilweise selbst diese Rolle der*des Sprachmittelnden übernommen, d.h. sie haben jeweils für ihre nationale Gruppe englischsprachige Beiträge in der Herkunftssprache der Teilnehmenden zusammengefasst oder einzelne Teilnehmende bei der Kommunikation unterstützt. Solange die pädagogische Arbeit dabei nicht zu kurz kommt und sichergestellt ist, dass die Teamenden mit den Aufgaben nicht überfordert werden, kann diese Herangehensweise funktionieren. Dennoch ist zu empfehlen, auch für digitale Projekte externe Sprachanimateur*innen/Sprachmittelnde mit dieser Aufgabe zu beauftragen. Dann noch: Im Vergleich zu physischen Begegnungen ist es leichter, eine*n Expert*in zu einem bestimmten Thema in den digitalen Raum einzuladen. Dennoch muss geklärt werden, in welcher Sprache der Input gehalten wird und welche sprachliche Unterstützung benötigt wird, damit alle Teilnehmenden die Inhalte gleichermaßen gut aufnehmen können.

Der digitale Raum bietet vielfältige – teilweise neue – Möglichkeiten mit Sprache und Kommunikation umzugehen, wie zum Beispiel die Funktion der automatischen Untertitelung oder der automatischen Übersetzung im Chat. Diese Möglichkeiten müssen strategisch und am besten ————————————— 8 Dem Bereich Sprache und Kommunikation im digitalen Raum widmet die IJAB- Arbeitshilfe „Methodik der digitalen Internationalen Jugendarbei t“ ein eigenes Kapitel , s. https://ijab.de/fileadmin/redaktion/PDFs/Shop_PDFs/IJAB_Publikation_Methodik_Jugendarbeit_DE.pdf. S. hierzu auch die Arbeitshilfen der Kompetenzstelle Sprache bei IJAB zu „Verdolmetschung von Online - Veranstaltungen“ und „Sprachanimation bei Online - Jugendbegegnungen“.

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