Dokumentation Living Labs

physischen Begegnungen teilgenommen hatten, kannten sich bereits oder hatten digital miteinander gearbeitet. Beobachtet werden konnte allerdings, dass dieser Aspekt keine großen Auswirkungen auf das Gruppengefüge in den Begegnungen vor Ort hatte, da die Gruppe und die Teamleitung insgesamt sehr bemüht waren, alle Teilnehmenden einzubeziehen. Die Partner signalisierten, dass rein digitale Begegnungen neben schulischen, universitären oder anderweitigen Verpflichtungen nicht an sich auf ein Interesse bei der Zielgruppe der Jugendlichen stoßen, sondern viel mehr die Aussicht darauf, im Laufe des Projekts in das Partnerland reisen zu können, um die Partnergruppe vor Ort zu treffen. Die Aussicht auf die interkulturelle Auslandserfahrung hat die Akquise erfolgreicher gestaltet und die Verbindlichkeit der teilnehmenden Jugendlichen erhöht. Technik Im Projekt I am another musste der Raum für die deutsche Gruppe technisch ausgestattet werden, was sehr zeitaufwändig war. Die Internetleistung war nicht ausreichend für die Zuschaltung mehrerer Geräte über das Videokonferenztool Zoom, sodass der Träger sich aus diesem Grund eine Internetverbindung mit höherer Leistung sowie einen neuen Router anschaffen musste. Die Ausgaben hierfür konnten allerdings nicht über Projektmittel erstattet werden. Der deutsche Partner hat über IJAB einen Laptop, eine Webcam und ein Raummikrofon zur Verfügung gestellt bekommen sowie zusätzlich über den Kooperationspartner Arbeit und Leben weitere Laptops, eine Webcam, die den gesamten Seminarraum aufnehmen kann, Lautsprecher, ein besseres Raummikrofon, Verbindungskabel und zwei weitere Smartphones. Diese Geräte wurden an Theater der Klänge e. V. verliehen und nach dem Projekt an die Partner zurückgegeben. Beobachtet werden konnte, dass das digitale Setting der Begegnung auch in die Begegnungen vor Ort einfließen konnte. So wurden die digitalen Tools aus den digitalen Begegnungen auch in den Begegnungen in Präsenz genutzt. Dies hatte den Vorteil, dass in der Begegnung in Monemvasia, ein Teamer und eine Teilnehmerin, die aufgrund einer Corona-Infektion isoliert werden mussten, trotzdem teilweise am Projekt partizipieren konnten – z. B. über ZOOM oder Messenger-Apps. In der Gruppendiskussion mit den Jugendlichen des Projekts Silence is no longer here äußerten die Jugendlichen den Wunsch, dass in solchen Projekten Discord genutzt wird, da dieses Tool alle Funktionen mitbringt, die für das Projekt benötigt würden, und sie das Tool bereits in ihrem Alltag nutzen. 11 Interkulturelles Lernen Was naheliegend ist und wie auch der Ergebnisbericht zum Forschungsprojekt IJA.digital zeigt (vgl. S. 10f.), gestaltet es sich im digitalen Raum etwas schwieriger, die Partnerkultur kennenzulernen, weil das unmittelbare Erleben und das Eintauchen in das andere Land durch den Aufenthalt vor Ort fehlen. Das bedeutet, dass andere Methoden eingesetzt werden müssen, wenn es darum gehen soll, die Kultur des Partnerlandes kennenzulernen. Auch haben die Living Labs gezeigt, dass dieser

————————————— 11 Im Anschluss an die Living Labs wurden einige Teilnehmende aus dem Projekt „Silence is no longer here“ angefragt, im Rahmen e ines DIY²-Labors Discord vorzustellen und sich mit Fachkräften darüber auszutauschen, wie sie Discord in ihrem Alltag nutzen. S. hierzu die Dokumentation des DIY²-Labors: https://ijab.de/bestellservice/diy2-dokumentation-discord.

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