Aspekt leichter zu Missverständnissen führen kann, so z. B. wenn es um Absprachen zu Uhrzeiten im Programm geht. Zeitverschiebung und kulturelle Gewohnheiten waren zum Beispiel im Projekt Living Labs mehrfach eine „ Stolperfalle “ : Es kam aufgrund der Zeitverschiebung zu Missverständnissen in Bezug auf die vereinbarten Uhrzeiten und manchmal gestaltete es sich schwierig, für alle passende Uhrzeiten zu finden, da in Griechenland zwischen 14 und 17 Uhr, Siesta- Zeit, d.h. Ruhezeit herrscht und die Mahlzeiten in der Regel um Stunden später eingenommen werden, als das für gewöhnlich in Deutschland der Fall ist. Schlussfolgerungen Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass die Initiierung und die engmaschige (wissenschaftliche) Begleitung von zwei digitalen Jugendbegegnungen wichtige Erkenntnisse über Chancen und Herausforderungen, aber auch über Lösungswege der digitalen Transformation in der Internationalen Jugendarbeit hervorbringen konnte. Digitale Elemente erweitern das Repertoire und die Methodenvielfalt der Internationalen Jugendarbeit und sind an der Lebenswelt von jungen Menschen orientiert – so die Zusammenfassung aus der Forschung. Die Entwicklungen zeigen, dass sich digitale Elemente in der (Internationalen) Jugendarbeit – wie auch in allen anderen Arbeitsfeldern – noch stärker zu einem festen Bestandteil der Praxis integriert haben. Dieser sollte daher künftig in der Förderung, bei der Weiterentwicklung der Qualitätskriterien der IJA, in der Methodik und in der Qualifizierung von Fachkräften auch strategisch integriert werden. Die Beobachtungen bei den Living Labs und die Auswertung der Daten aus dem Forschungsprojekt IJA.digital 12 zeichnen ab, dass künftig mehr Mischformate in der IJA umgesetzt werden, die gezielter die Chancen der digitalen Elemente nutzen: die partizipative Gestaltung von Projekten, die Erreichung neuer Zielgruppen, die Ausweitung und Bereicherung internationaler Mobilitätserfahrung und somit eine Stärkung des Zusammenhalts innerhalb von Europa und weltweit. Damit dies gelingen kann, müssen auf allen Ebenen – von der Förderung bis hin zur Qualifizierung von Fachkräften – neue Konzepte erarbeitet werden, die auf diesen Beobachtungen fußen. Im Folgenden werden einige dieser Schlussfolgerungen für die Praxis der Internationalen Jugendarbeit zusammengefasst. Förderung und Förderbedingungen digitaler Projekte Die Partnerorganisationen kommunizierten durchgehend deutlich, dass die Förderbedingungen für mehrmonatige Mischformate (d. h. mit unterschiedlichen Elementen und sich abwechselnden Phasen, online, offline und hybrid, synchronen und asynchronen Phasen) Hürden aufweisen, die sehr viel Aufwand mit sich bringen. In beiden Projekten mussten die Partnerorganisationen für die Begegnungen vor Ort und für die digitalen Begegnungen unterschiedliche Anträge stellen und abrechnen, obwohl es sich um unterschiedliche Phasen eines Projekts handelte. Darüber hinaus mussten Drittmittel akquiriert werden, um Übernachtungs-, Verpflegungs- und Flugkosten in der Sommersaison decken zu können. Das alles ist mit sehr viel Aufwand verbunden, der die Zeit für die pädagogische Arbeit der Teams einschränkt. Der Aufwand für die Beratung der Partner bei der Kostenkalkulation, der Antragsstellung und bei der
————————————— 12 Mehr zu den Ergebnissen des Forschungsprojekts IJA.digital findet sich im Ergebnisbericht von JFF: https://ijab.de/bestellservice/digitale- projekte-in-der-internationalen-jugendarbeit.
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