Ein Herz für Tiere

1995

Zusammenarbeit macht stärker

Tödliche Seuche zurück?

A us Mitleid nahm eine Türkei- Urlauberin einen Welpen aus

der Türkei nach Hause mit. Die Folgen waren fürchterlich, denn der junge Hund starb und die Obduktion er- gab: Tollwut. Die Behörden riefen über Lautsprecher, Rundfunk und TV alle Bürger, die mit dem Hund Kontakt hatten, auf, sich zu melden: Es waren mehr als 3000. 300 Frauen, Kinder und Männer wurden gegen Tollwut notgeimpft. Weil der Impfstoff knapp wurde, schaffte man Nachschub per Hubschrauber an. Vier ungeimpfte Nachbarhunde mussten eingeschläfert werden. Für alle Hunde gab es drei Monate

Leinenpflicht, für die Katzen Hausarrest. Im bislang tollwutfreien Deutschland grassierte die Angst. Heute ist Zentraleuropa wieder tollwutfrei, in der Türkei allerdings gibt es nach wie vor Infektionen. Deshalb darf kein Hund in die EU eingeführt werden, der nicht nachweislich gegen Tollwut geimpft wurde. Weil das erst in der 12. Lebenswoche geschieht, ist das auch eine Maßnahme gegen die Einfuhr viel zu junger Welpen.

Noch eine Aktie Nach dem Riesenerfolg der ersten Regenwaldaktie rief „Ein Herz für Tiere“ in Kooperation mit Oro Verde und Vitakraft erneut zum Aktienkauf auf. Diesmal wurde für jede Aktie ein Baum gepflanzt. Schirmherrin der Aktion war die damalige Umwelt- ministerin Dr. Angela Merkel. Von den Tausenden von Bäumen, die damals gepflanzt wurden, stehen noch viele. Andere fielen allerdings den Brandro- dungen und Waldbränden der letzten Jahre zum Opfer.

Wilderer hatten es schon immer auf die Hörner abgesehen und damit die beiden Nashornarten an den Rand des Ausster- bens gebracht. Als „Ein Herz für Tiere“ die Zahlen veröffentlichte, wurden pro Tag drei Nashörner getötet. Geändert hat sich das erst 2015, als die Dickhäuter unter strengen Schutz gestellt wurden. Da wa- ren die Populationen bereits um über 80 Prozent gesunken. Immerhin wurde die Abwärtskurve beim Spitzmaulnas- horn gemildert. Rund 5000 Tiere zählen die Artenschützer heute. Der Bestand des Breitmaulnashorns hat sich deutlich bes- ser erholt: Zuletzt wurden 18.000 Tiere gezählt und ihr Status von „unmittelbar vom Aussterben bedroht“ in „bedroht“ geändert. Hoffen wir, dass der Aufwärts- trend bleibt. Überlebenskampf

Wann haben Sie die letzte Telefonzelle oder eine Telefonstation ge- sehen? Vor 30 Jahren waren sie noch allge- genwärtig. Die moderns- ten von ihnen nahmen Telefonkarten, die mit Festbeträgen gekauft werden konnten. „Ein Herz für Tiere“ hat Tele- fonkarten mitgestaltet. Die sind jetzt begehrte Sammelobjekte.

KLASSENFAHRT Eine Schulklasse durfte mit Vitakraft Ferien im Regen- wald machen

JUNI/JULI 2022 / EIN HERZ FÜR TIERE 45

Made with FlippingBook flipbook maker