RÜTTER
Hörzeichen in Verbindung mit Sicht- zeichen erleichtern das Lernen; der Hund sollte sie aber auch einzeln verstehen
Geräusche rund um sich herum sehr gut bzgl. der Richtung orten, während das binokulare Hören, also das Erken- nen der Richtung eines Geräuschs, uns Menschen durch die seitlich angesetz- ten und unbeweglichen Ohren gerade einmal in einem Bereich von 140 Grad vor uns möglich ist. Auch wenn die Wörter der mensch- lichen Sprache für Hunde zunächst einmal alle bedeutungslos sind, kön- nen sie durchaus lernen, Wortsignale anhand ihres unterschiedlichen Klangs zu unterscheiden. Da die visuelle Kom- munikation unter Hunden jedoch eine viel größere Rolle spielt als die auditive, machen wir ihnen das Lernen leichter, wenn wir ein Hörzeichen, wie ein Wort oder einen Pfiff, mit einem Sichtzeichen verbinden. Dennoch solltest du ein Si- gnal nicht nur in der Kombination bei-
der Signale trainieren, sondern darauf achten, dass dein Hund sowohl nur auf das Hörzeichen als auch nur auf das Sichtzeichen reagiert. Wird dein Hund im Alter einmal taub oder blind, kannst du weiterhin mithilfe des Sichtzeichens bzw. Hörzeichens mit ihm kommuni- zieren.
welche die fünf Geschmacksrichtungen „umami“ (herzhaft/würzig), „bitter“, „sauer“ und „süß“ und „salzig" unter- scheiden können. Der salzige Geschmack ist bei Hun- den jedoch nicht so stark ausgeprägt. Da Hunde sich zum großen Teil von Fleisch mit natürlichem Salzgehalt ernähren, war die Erkennung salzhaltiger Nah- rungsmittel von geringer Bedeutung. Genau wie bei uns Menschen bildet sich das Geschmacksempfinden jedoch nicht allein über die Geschmacksknos- pen der Zunge, sondern auch über den wahrgenommenen Geruch. Und be- stimmt hast auch du schon gemerkt, dass dein Hund nicht alles gleich gern frisst. Info: Insbesondere bittere Ge- schmacksstoffe werden gemieden. Das macht sich der Mensch z. B. bei spezi- ellen Verbänden mit aufgetragenen Bit- terstoffen zunutze, um den Hund vom Lecken an einer verbundenen Stelle abzuhalten. Der Tastsinn Vergleichbar mit dem menschlichen Tastsinn bildet auch beim Hund die Kombination mehrerer Rezeptoren den Tastsinn. Rezeptoren in der Nähe der Haarwurzel registrieren Bewegungen der Haare. Tieferliegende Rezeptoren in der Haut sind druckempfindlich. Weitere Rezeptoren registrieren Kälte und Schmerz. Den „Vibrissen“ (umgangssprach- lich für „Schnurrhaare“) , besonders feste und längere Haare an Lefzen,
“ Auch Hunde haben ein Zeitgefühl.
Das Alleinbleiben sollte in kleinen Schritten, angefangen mit Sekunden, erlernt werden. ”
Info: Eine Hundepfeife hat nicht etwa einen „magischen Ton“, der deinen Hund zuverlässig zu dir bringt. Auch wenn viele Hunde den Pfiff zunächst interessant finden und zum Menschen rennen, musst du den Rückruf damit genauso in kleinen Schritten trainieren wie mit einem Wortsignal (z. B. „Hier“). Der Geschmackssinn Wenn man bedenkt, wie genüsslich sich viele Hunde auf Pferdeäpfel stür- zen und aus Pfützen trinken, könnte man ihnen aus Menschensicht schon den Geschmackssinn absprechen. Aber in der Tat befinden sich auf der Hun- dezunge bis zu ca. 1700 Geschmacks- knospen (im Vergleich dazu besitzt der Mensch ca. 9000 Geschmacksknospen),
Ob Hundepfeife oder Wortsignal, der Rückruf muss inkleinen Schritten trainiert werden
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