Partner Hund

„Wir sind unterwegs in der Pflicht, uns um die Sicherheit unseres Hundes zu kümmern. Hunde müssen nichts miteinander klären, jedenfalls nicht, wenn sie nicht zusammenleben.“

DEN ALLTAG GEKONNT MEISTERN

Ein Hund, der seine Beute nicht hergeben möchte, zeigt eigent- lich ein natürliches Verhalten

Er muss lernen, dass er noch etwas Besseres als die Beute bekommt

dass der Hund ein bestimmtes Signal eigentlich beherrscht. Der Mensch ist hilflos, weiß nicht, wie er sich das Ver- halten seines Hundes erklären soll, und vermenschlicht ihn nun. Denn mit dem Begriff „Sturheit“ impliziert er, dass der Hund sich mit voller Absicht weigert, das Signal des Menschen auszufüh- ren, und letztlich sogar, um damit den Menschen bewusst zu provozieren. So können aber nur Menschen denken, nach bisherigem Forschungsstand sind Hunde dazu nicht in der Lage. Was kann der Hund dafür, wenn der Mensch in ei- ner fremden Umgebung etwas verlangt, was er bisher nur zu Hause geübt hat? Ein unsicherer Hund möchte keinen Konflikt mit dem Menschen Gerade diese Situation erlebe ich als Hundetrainerin immer wieder, so wie es im Fall von Theo aus dem Beispielkasten auch war. Der Kunde schwört, dass sein Hund zu Hause immer gut mitgemacht hat, doch wenn er in der Übungsstun- de das Gelernte vorführen soll, sieht es so aus, als hätten beide nicht wirklich fleißig trainiert. Ich weiß dann, dass die Erzählungen der Kunden – zumindest in den meisten Fällen – der Wahrheit entsprechen. Denn zu Hause waren keine anderen Menschen, keine ande-

ren Hunde, keine spannenden Gerüche und keine Hundetrainerin, die das Team gespannt beobachtet. Theo ist also voll- kommen überfordert und verunsichert. Und mit Sicherheit will er in dieser ver- unsichernden Situation nicht auch noch mit seinem Menschen, seinem Sozial- partner, einen Konflikt austragen! Viel eher wird er versuchen, den Menschen zu beschwichtigen, also eine drohende Eskalation zu vermeiden. Dazu wird er submissives Verhalten zeigen. Theo wird in dem Fall also zum Beispiel das Tempo reduzieren, also langsamer zum Menschen zurückkommen, wenn die- ser ihn gerufen hat oder er eine Beute zurückbringen soll. Vielleicht friert er sogar ganz ein, bleibt stehen und wen- det den Kopf und den Blick ab. Für den Menschen sind alle diese Verhaltensweisen dann aber oft nur eine Bestätigung seiner Theorie: Der dominante Hund verweigert sich jetzt ganz, er ignoriert den Menschen voll- kommen, er schaltet auf stur. Auch das Urinieren aus Stress, das nun manchmal folgt, gehört in diese Kategorie und ist sicherlich mit eine der am meisten fehl- gedeuteten Verhaltensweisen von Hun- den im Training: „Jetzt markiert er sogar noch und spielt sich auf!“ In Wahrheit ist eigentlich das Gegenteil der Grund ▶

192 Seiten, €/D 22,– ISBN 978-3-440-17293-3

— Anti-Stress-Training —unverzichtbar für den Umgang mit nervösen und zappeligen Hunden — Mit vielen praktischen Übungen zu Sozialkompetenz und Anpassungs- fähigkeit, sowie Fragebögen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen

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