Partner Hund

WELPEN

Kleine Entdecker Die Erfahrungen, die ein Hundekind in den ersten Wochen und Monaten seines Lebens macht, sind entscheidend für das ganze Leben. Auf diesen Seiten begleiten wir Sie und Ihren Welpen mit nützlichen Tipps

geben, bedeutet das noch nicht, dass es verinnerlicht ist. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn er Sie morgen verständ- nislos anschaut, obwohl er doch gestern sofort richtig reagiert hat. Viel wichtiger, als immer neue Signale zu lernen, ist es, die gelernten zu festi- gen. Sie sollen sich so tief ins Gedächtnis graben, dass sie ins Verhaltensrepertoire Einzug finden. Dass der Angesprochene also nicht überlegen muss, was von ihm gewünscht wird, sondern ganz automa- tisch korrekt reagiert. Ihr Signal, ob Wort oder Geste, soll einen unwillkürlichen Impuls auslösen. Immer wieder aufs Neue Dazu sind unzählige Wiederholungen notwendig, drinnen, draußen, mit und ohne Ablenkung. Wenn Sie jeden Tag eine neue Übung ansetzen, wird das junge Gehirn damit überfrachtet und schaltet ältere Lerneinheiten wieder aus. Außer- dem bleibt die Begeisterung auf beiden Seiten aus, wenn immer weniger klappt. Das können Sie leicht verhindern. Starten Sie Ihre privaten Schulstunden immer mit den bereits gelernten Signalen und loben Sie den jungen Schüler über- schwänglich fürs korrekte Ausführen. Das motiviert und verschafft Ihnen ungeteilte Aufmerksamkeit. Dann fügen Sie Ihren Lerninhalten ein neues Modul zu, etwa aus dem Sitz ein Platz zu machen oder umgekehrt. Sobald Sie merken, dass der junge Hund Übersprunghandlungen zeigt, sich kratzt oder gähnt, beenden Sie den Unterricht mit einer superleichten Übung, die dem Hundekind bereits in Fleisch und Blut übergegangen ist. Dann haben Sie beide ein Erfolgser- lebnis – die beste Voraussetzung, um zu einem späteren Zeitpunkt oder am nächsten Tag den Unterricht fortzusetzen.

Nie wieder lernen Junghunde so schnell wie in ihren ersten Lebensmonaten. Das freut uns, birgt aber auch Risiken Nicht alles auf einmal

D

as „Sitz!“ sitzt im Nu. Das „Hier zu mir!“ ist überhaupt kein Problem. Der junge Hund tanzt auf zwei

Fortschritten, die sein junger Zögling in nur wenigen Tagen schafft. Das macht stolz und ist verführerisch. Denn wie es scheint, ist das Lernvermögen des Klei- nen noch lange nicht ausgeschöpft. Das stimmt: Junge Hunde wollen lernen, sie wollen sich orientieren und ausprobieren, aber das Gehirn braucht dazu auch Zeit für Verknüpfungen. Wenn der Welpe sich prompt auf den Po setzt, sobald Sie ein entsprechendes Signal

Beinen, er robbt auf Kommando unter der Couch durch und bringt begeistert jeden Ball, den wir ihm werfen. Er ist halt der Klügste überhaupt. Das Gehirn braucht seine Zeit Es gibt kaum einen engagierten Hunde- halter, der nicht begeistert ist von den

50 PARTNER HUND | JULI 2022

Made with FlippingBook flipbook maker