IHK-Magazin Ausgabe 01/2022

STANDORT HEIDELBERG

Fühlt sich als Kreativ- Unternehmerin in Heidel- berg gut aufgehoben: die Fotografin Sabine Arndt

KREATIVKRAFT HEIDELBERG Wirtschaftszweig mit Potenzial „Das Kultur- und Kreativwirtschaftszent- rum Dezernat#16 in Heidelberg ist für mich der perfekte Standort“, so die Fotografin, Künstlerin und Autorin Sabine Arndt. „Mit unserem eigenen Kunstverein KONNEX Art konnte ich hier schon zahlreiche Fotoaus- stellungen realisieren und durch die Events, Workshops und Seminare, die diese Location nutzen, auch die Sichtbarkeit meiner Arbeit deutlich erhöhen.“ Heidelberg mit seiner breit aufgestellten Wirtschaft und vielen wis- senschaftlichen Einrichtungen ist für die auf Business-Fotografie spezialisierte Unterneh- merin ein gutes Pflaster. Und sie schätzt die Unterstützung der Kreativwirtschaft durch die Stadt. „Ich finde es richtig, einen Fokus auf die Professionalisierung und wirtschaft- liche Orientierung der Branche zu setzen.“ Insgesamt 950 Betriebe, darunter große Player wie der Wissenschaftsverlag Springer,

aber auch viele kleine Start-ups, zählen in Heidelberg zumKultur- und Kreativsektor. Das sind elf Prozent aller Unternehmen in Heidel- berg. Sie beschäftigen insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 700 Millionen Euro im Jahr 2019. Das geht aus demBericht „Kreativkraft Heidelberg“ hervor, den die Stabsstelle Kultur- und Kreativwirt- schaft gemeinsammit demAmt für Stadtent- wicklung und Statistik imHerbst 2021 vorlegte. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist in Heidelberg inzwischen zu einem festen Bau- stein und Instrument der Stadt- und Stadt- teilentwicklung geworden – beispielsweise bei der Gestaltung des Patrick-Henry-Village und des ehemaligen Areals von Heidelberger Druckmaschinen. Zur Unterstützung trägt auch die Zwischennutzungsagentur „Team Z“ bei, die leere Räume zu temporären Wir- kungsstädten für die Branche verwandelt.

IHK- GESCHÄFTSFÜHRER ANDREAS KEMPFF „Von Wissenschaft und Wirtschaft profitieren“ Heidelberg bietet als Wirtschaftsstandort viele Möglichkeiten – doch es gibt noch Luft nach oben, wie IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff im Interview erläutert.

IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff gibt Ausblicke auf die Entwicklung von Heidelberg, beispielsweise auf der Fläche des Patrick-Henry-Village.

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Das McKinsey Global Institute sieht Heidel- berg als einen der dynamischsten Standorte in Deutschland und sogar in Europa. Wo sehen Sie das wirtschaftliche Potenzial der Stadt? Andreas Kempff: Die Stärke und insbesonde- re das Potenzial von Heidelberg liegen ganz klar im Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft. Das zeigt die relevante Zahl von Ausgründungen aus der Universität und den wissenschaftlichen Einrichtungen mit dem Hintergrund, die Ergebnisse der wissenschaft- lichen Forschungsprojekte wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen und an den Markt zu bringen. Die neugegründete Fakultät für Inge- nieurwissenschaften wird diese Entwicklung noch befeuern. Aber im Neuenheimer Feld als Standort der Forschungsinstitute und Kliniken ist kaum noch Platz …. Kempff: Ich baue hier auf das Patrick-Henry- Village, das auf 100 Hektar zur „Wissensstadt für morgen“ entwickelt werden soll. Das ist meines Erachtens die richtige Vision, denn das Neuenheimer Feld wird auch nach der

Umsetzung des Masterplans schnell wieder an seine Grenzen stoßen. Wenn man Wachstum ermöglichen will, wird man nicht umhinkom- men, wissenschaftliche Einrichtungen vom Neuenheimer Feld ins PHV zu verlagern. Die neue Fakultät für Ingenieurwissenschaften wird aufgrund ihrer Anwendungsnähe viel Platz für Ausgründungen brauchen. Wo sehen Sie kurzfristig die wichtigsten Pro- jekte der Stadt? Kempff: Die Heidelberger Wirtschaft – und hier besonders der Handel und die Gastro- nomie – haben erheblich unter der Pandemie gelitten. Gerade vor diesem Hintergrund wäre es wichtig, die Lösung von Problemen im politischen Raum zu beschleunigen. 2022 werden wir unsere Mitglieder zum Standort Heidelberg befragen. Ich bin sicher, auch die Verkehrsproblematik wird hier eine wichtige Rolle spielen – die Infrastruktur ist die Lebens- ader der Wirtschaft.

59.500 BESCHÄFTIGTE arbeiten in wissens- intensiven Dienst- leistungen.

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