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GEMEINDE ST. RADEGUND
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St. Radegund feiert 650-jähriges Ortsbestehen und 600 Jahre Pfarre mit Weihe der Friedensglocke
Anlässlich dieser beiden Jubiläen wurde am Sonntag, den 14. August, die Friedensglocke ge- weiht. Bei dieser handelt es sich um eine in Kapfenberg gegossene 910 Kilogramm schwere Glocke, die in einem Gestell aus Holz untergebracht ist und nur zu besonderen Anlässen er- klingt. Sie soll noch lange an den außergewöhnlichen Festakt „650 Jahre St. Radegund“ erin- nern. Klang und Optik wurden auf die Kirchenglocke im Turm abgestimmt. Die Messe zum Ehrentag und die Glockenweihe hat Manfred Scheuer – Bischof von Linz ge- meinsam mit den Seelsorgern der Pfarre: Markus Menner, Franziskus Schachreiter, Josef Steinkellner und Johann Niederreiter zelebriert. Eine „Klang-Kostprobe der Friedenglocke“ hören Sie exklusiv auf https://www.facebook.com/BZBezirkszeitung (oder Sie scannen den QR-Code)
Eigens für die Friedensglocke baute Stampfl Bau einen massi- ven, freistehenden Glockenstuhl. V.l.: Bürgermeister Hannes Kogler (St. Radegund in der Steiermark), Bürgermeister Simon Sigl, Diözes- anbischof Manfred Scheuer, Bür- germeisterin und NAbg. DI Andrea Holzner, Bürgermeister Gerhard Holzner und Bezirkshauptmann Mag. Gerald Kronberger. Fotos: BZ
St. Radegund gedenkt zwei seiner großartigen Bürger
zwei Jahre darauf durch Bischof Engelmar von Chiemsee geweiht. Josef Salökhl aus Braunau goss 1728 die kleine Glocke über der Sa- kristei. Im Laufe der Geschichte hat man die Pfarre stetig erweitert. So bekam St. Radegund im Jahr 1787 einen eigenen Pfarrkurator. Ein Friedhof wurde ebenfalls angelegt. Im 20. Jahrhundert wur- den drei neue Glocken montiert, die von Glockengießer Grassmayr aus Innsbruck stammen. Darüber hinaus wurde die Pfarrkirche St. Radegund umfas- send renoviert: Dach, Außenfas- sade, Kirchenstühle, Warnanlage, Stromverteiler, Altar sowie Bilder wurden erneuert. Höhepunkt des Pfarrjubiläums war die Weihe der rund 910 kg schweren und im Durchmesser 123 cm großen Stahlglocke aus Schoppernau (Vorarlberg) auf dem Jägerstätterplatz.
In seiner andächtigen Zeremo- nie ging Diözesanbischof Manfred Scheuer nicht nur auf die Vergan- genheit, Gegenwart und Zukunft des Ortes, sondern auch auf die der Menschen in St. Radegund ein. Die Pfarrkirche ist bis heute ein Ort der Beheimatung, der Stärkung, des Trostes und der Freude und für manche das Ziel einer Wallfahrt. Vor allem aber ist ein Gotteshaus lebendige Gemeinschaft und ein Haus des Friedens. Ihm gelang es dabei vorzüglich Auszüge der Bibel zu verbildlichen und allegorisch auf unsere Ge- schichte umzulegen. Zudem ani- mierte er die Zuhörer, die Kirche weiter zu denken und über den binnenkirchlichen Tellerrand hin- ausauszublicken. Es beginnt bei einer kleinen, achtsamen Geste, findet dann statt, wenn Sakramente nicht nur als Dekor einer Feier verstanden werden und geht bis zur ehren-
amtlichen Mithilfe in einem sozia- len Projekt. Laut ihm brauche es eine Kir- che, die keine Angst oder Scheu davor hat, sich mit den Menschen und mit deren Alltag auseinander- zusetzen. „Wenn man den Glauben lebt, bringt man die Menschen zugleich mit der befreienden Botschaft Got- tes in Berührung,“ sagt Scheuer und wünschte den Anwesenden das Vertrauen, die Liebe und Kraft, wie die Kirchenpatrone, die heilige Radegundis und der selige Fanz Jägerstätter sie hatten, da zu sein für die Menschen, Bedürftige und Bedrängte.“
Weit über die Gemeindegren- zen hinaus ist St. Radegund für zwei große Söhne bekannt: Zum einen den 1816 in St. Radegund geborenen Biedermeier-Maler, Johann Baptist Wengler. Zum an- deren den im Jahre 2007 selig ge- sprochenen Franz Jägerstätter, der 1907 in St. Radegund geboren und 1943 als Wehrdienstverweigerer in Brandenburg hingerichtet wurde. Diesen zwei außergewöhnli- chen und tapferen Persönlichkei- ten ist die Friedensglocke unter anderem gewidmet. „Ich wünsche mir, dass die Radegunder und alle Menschen auf der Welt dem Namen gerecht werden und in Frieden zusammen- leben“, meint PGR Obfrau Andrea Maier und ergänzt: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die bei der Vorbereitung und Durchfüh- rung des Festes geholfen und uns unterstützt haben.
Geschichte der Pfarre
Die Pfarrkirche St. Radegund kann auf eine bewegte Geschich- te zurückblicken. Am 15. April 1420 unter der Leitung des Prälaten von Raitenhaslach erbaut, wurde sie
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