Internationales Know-how für die Kinder- und Jugendhilfe

Vorwort

Marie-Luise Dreber, Direktorin von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.

Der Reader bietet einen Überblick über die Fachkräfteinitiative.International – ein bis dato einzigartiges, innovatives Projekt von IJAB in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildes- heim, dass sich zum Ziel gesetzt hat, 26 Projekte aus ganz Deutschland über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren auf dem Weg zu einer inter - national ausgerichteten Kinder- und Jugendhilfe- organisation zu begleiten. Dabei steht jedes der beteiligten Projekte an ganz unterschiedlichen Punkten des Weges: Manche Träger arbeiten bisher nur national; andere haben bereits Expertise in der internationalen Zusammen- arbeit. Was sie alle eint, ist das Anliegen, die Fachkräfte zu qualifizieren und sie fit zu machen für internationalen Austausch und Zusammen- arbeit. Schließlich kann eine international ausge - richtete Organisation nur so gut sein, wie das darin tätige Personal. Fachkräfte sind der Motor, der das Schiff in die richtige Richtung steuern soll. Doch wohin geht die Reise? Was heißt Internationalisierung der Institution? Und wie kann sie gelingen? Der Reader gibt dazu Impulse und Anregungen. Er dient als Orientierungshilfe für die unmittel- bar am Prozess beteiligten deutschen Fach­ kräfte; gleichzeitig nimmt er gedanklich auch die jeweiligen Kooperationspartner*innen der Projekte im In- und Ausland mit in den Blick. Denn Internationalisierung ist keine Einbahn­ straße. Sie muss gelebt und von allen Beteiligten gemeinsam entwickelt und gestaltet werden. Zentrale Instrumente auf dem Weg zu einer international ausgerichteten Institution sind die Personal-, Organisations- und Qualitätsentwick- lung. Und schließlich ein schlüssiges Konzept zur Umsetzung.

Mit dem Reader sprechen wir alle Fachkräfte an, die motiviert sind, sich persönlich, mit ihrer Organisation oder mit Angeboten für junge Menschen international auf den Weg zu machen. Der Reader bietet methodisches Handwerkszeug sowie Tipps und Tricks für die Praxis. Doch Achtung: Die Initiative steht erst am Anfang! Und wie bei jedem Experiment, werden wir erst am Ende der Fachkräfteintiative.International im Dezember 2023 klüger sein. Wer Neues entde- cken will, sollte auch Risiken in Kauf nehmen. Internationales Arbeiten heißt Flexibilität und Kreativität mitzubringen und es bedarf ausrei- chender finanzieller Mittel. Die aktuelle politi - sche Weltlage zeigt uns, dass Frieden und Verständigung ein hohes Gut sind. Junge Men- schen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung optimal zu fördern und zu selbstbewussten Weltbürger*innen zu befähigen, sollte DAS zentrale Anliegen aller Fachkräfte sein – sowohl derer, die im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland tätig sind als auch jener, die in ähnlichen oder auch anders gelagerten Struktu- ren im Ausland arbeiten. Wir sind davon über- zeugt, dass die Fachkräfteinitiative.International einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, eine internationale Fachlichkeit innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe herzustellen. Ich wünsche allen, die sich dafür einsetzen, viel Erfolg, Durchhaltevermögen und gute Ideen, um auch über die Initiative hinaus ihre Arbeit fort - setzen zu können. Sie sind Wegweiser*innen für andere interessierte Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Möge der Funke der Begeisterung für ein internationales Miteinander überspringen.

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