Zukunft als sinnvoll. Auch das spontane Einstellen auf unvorhersehbare organisatorische wie inhalt- liche Veränderungen, wie z.B. zeitliche Flexibilität im Programm, um mehr Raum für informellen Austausch und Reflektion bereits während der Maßnahme zu schaffen, nehme ich als wichtige Erfahrung mit. Deswegen war die Maßnahme eine Bereiche- rung Die Austausch-Gruppen haben gegenseitig enorm von ihrer pädagogischen Praxis, Erfah- rungen, Perspektiven, Ressourcen und Kom- petenzen profitiert. Noch Monate nach der Begegnung wurden auf deutscher und israeli- scher Seite pädagogische Methoden und Spiele angeleitet, die jeweils aus dem Kontext der anderen Partnerorganisation erlernt wor- den. In deutschen Falkenkreisen wurden seitdem in Gruppenstunden und auf Maßnahmen vermehrt WUPs (Aufwärmspiele) und Methoden aus dem Repertoire der Ajyal angewendet und umgekehrt. Somit kam es zu einer nachhaltigen Bereicherung der pädagogischen Praxis vor Ort und positivem Erinnerungsbezug auf die Austauschbegegnung. Die Teilnehmenden gaben durchweg an, inten- sive und bleibende Eindrücke von Israel als Ort vielfältiger Geschichte, Landschaften und Lebens- realitäten sowie Interesse an einer weitergehen- den Beschäftigung mit der (pädagogischen) Ar- beit der Austauschpartner*innen und ihren Her- ausforderungen gewonnen zu haben.
Die ausgewogene Kombination aus gemeinsamer inhaltlicher Beschäftigung in Workshops sowie persönlicher Begegnung wurde dabei als sehr för- derlich empfunden. Es sind bleibende Freundschaften entstanden, welche eine fruchtbare Basis für tiefergehende Auseinandersetzungen über Sprachbarrieren hinweg bilden. Die so ermöglichte Sensibilisie- rung für verschiedene gesellschaftliche Positio- nierungen hat die Bereitschaft zu längerfristiger Zusammenarbeit über geografische Grenzen hin- weg beigetragen. Darauf aufbauend wollen die Teilnehmenden die Erlebnisse aufbereiten zur Kommunikation in den eigenen Verband und Ein- binden in die eigene pädagogische Arbeit. Alle Teilnehmenden berichteten, dass sie gerne in der Zukunft erneut nach Israel reisen und ihr Wissen vertiefen würden. Empfehlungen an Vertreter*innen aus lokaler Politik und Verwaltung Die Finanzierbarkeit der Out-Maßnahme wäre ohne Zuhilfenahme des Corona- Aufholpaketes nicht möglich gewesen. Die Förderlogik, dass bei der Out-Maßnahme lediglich hinsichtlich der Rei- sekosten unterstützt werden kann, wirkt sich in Anbetracht der differenten sozio-ökonomischen Verhältnisse unserer Partnerorganisationen gra- vierend aus. Die Partnerorganisation selbst wird in wesentlich geringerem Ausmaß in Israel finan- ziell gefördert. Diesem Machtgefälle muss unse- rer Erfahrung nach dringend strukturell begegnet werden, um einen nachhaltigen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Ivonne Kujawski - hauptamtliche Bildungsreferent*in bei den Falken, tätig in der politischen Jugendbil- dungsarbeit. Internationale Solidarität und Freundschaft sind wichtige Grundsätze und Anspruch in mei- ner alltäglichen pädagogischen Praxis.
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