Ehrenamt
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nen und Patienten sowie Einsatzkräfte. Diese Veranstaltungen konnten 2021 leider nur eingeschränkt oder gar nicht stattfin- den. Falls eine Person erst seit Kurzem vermisst wird, tritt die Ret- tungshundestaffel in Aktion. Sie wird von der Polizei zu Such- Einsätzen angefordert. Hund und Hundeführer trainieren jede Woche intensiv, um darauf vorbereitet zu sein. Im Jahr 2021 hatte die Staffel insgesamt 32 Einsätze, darunter waren zehn Einsätze mit Flächenhunden, die ein bestimmtes Gebiet syste- matisch absuchen, zehn Einsätze mit sogenannten Mantrailern, die anhand eines Geruchsträgers Personen aufspüren kön- nen, und zwölf kombinierte Einsätze mit Flächenhunden und Mantrailern. Insbesondere bei Flächenhundeeinsätzen wird die Rettungshundestaffel vom Einsatzleitwagen-Team des DRK Of- tersheim unterstützt. Dieses koordiniert den Einsatz, sorgt für reibungslose Kommunikation und unterstützt die Einsatzkräfte mit detailliertem Kartenmaterial. Laut Polizeistatistik liegt die Fundquote bei 5,6 %. Das liest sich zunächst schockierend gering. Zumal darunter auch alle Einsätze fallen, die schon bei der Anfahrt abgebrochen wer- den, weil die Person auftaucht. Und in der überwiegenden An- zahl aller Einsätze ist die Person auch gar nicht mehr im Such- gebiet gewesen. Trotzdem sind die Einsätze wichtig, weil sie der Polizei helfen, das Suchgebiet einzugrenzen oder – was oft der Fall ist – im ÖPNV Fahndungsmaßnahmen einzuleiten, wenn der Hund feststellt, dass die Spur an der Haltestelle ab- bricht. Viele Staffeln haben niemals einen erfolgreichen Lebendfund. Unsere Staffel hatte 2021 das Glück, gleich zwei Menschen lebend zu finden. Beide Personen wären mit ziemlicher Wahr- scheinlichkeit ohne die Staffel nicht lebend gefunden worden. Eine der Personen hatte sich im Keller eines Heimes verirrt, war eine Treppe herabgestürzt und lag im Heizungskeller unter einer zischenden Anlage. Die Polizei hatte das Gebäude durch- sucht und den Mann nicht entdeckt, denn man konnte ihn dort nicht sehen oder hören. Er wäre wohl erst bei der nächsten Heizungsrevision gefunden worden. Unser Rettungshund Coo- per brauchte dafür hingegen nur 5 Minuten. Nach dem Fund wurde der Mann erstversorgt und dann einem Kollegen vom Rettungsdienst übergeben. Hilfe in der Not – der Bevölkerungsschutz in der Region Die Bereitschaften des DRK erfüllen eine weitere wichtige Auf- gabe: Aus ihren Reihen werden Einsatzformationen gebildet, die bei Unglücksfällen, Katastrophen und Konflikten aktiv werden. Mit zwei Einsatzeinheiten (EE) im Gebiet der Stadt Mannheim und zwei im Rhein-Neckar-Kreis leistet der DRK-Kreisverband Mannheim einen wichtigen Beitrag zum Bevölkerungsschutz der Region. In Mannheim stellen wir die 2. EE komplett und
die 3. EE gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdienst. Im Rhein-Neckar-Kreis stellen wir die 4. EE komplett und die 5. EE gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdienst. Insgesamt decken die Einsatzeinheiten die Bereiche Erstversorgung, Transport, Betreuung und Logistik, Technik und Sicherheit und Führung ab. Vertreten wird das DRK gegenüber der Stadt Mann- heim bzw. dem Landkreis Rhein-Neckar und anderen Behörden durch jeweils einen Rotkreuzbeauftragten mit Stellvertreter. Diese sind im Auftrag des Präsi- denten des Kreisverbandes Mannheim tätig und als Fachberater Teil der Katastrophenschutzstäbe der Behörden. 2021 waren sie wegen Corona ständig im Austausch mit den Verwaltungsstäben. Neben der Teilnahme an regelmäßigen Besprechungen, gehören die Vernetzung mit den beteiligten Akteuren sowie fi- nanzbuchhalterische und administrative Tätigkeiten zu ihren Aufgaben. Außerdem überwachen die Rot- kreuzbeauftragten die Wartung, Unterbringung und Instandhaltung der Katastrophenschutzfahrzeuge, führen den Nachweis der personellen Sollstärken der Einsatzeinheiten und haben Mitsprache bei materiel- len Beschaffungen. Bedingt durch die Corona Verordnung des Landes Baden-Württemberg konnten Anfang und Ende des Jahres 2021 keine Präsenzveranstaltungen durchge- führt werden und der Unterricht fand per Videokonfe- renz statt. Mitte des Jahres wurde unter Abstandsre- gelungen mit den Fahrzeugen und Materialien geübt.
So organisierte der Ortsverein Weinheim beispielswei- se eine Kolonnenfahrt zu Übungszwecken. Die Ein- satzbereitschaft der Einsatzeinheiten wurde durch die Helfer und Helferinnen des DRK außerdem durch die Wartung der Fahrzeuge und des Materials sicherge- stellt. Neben der bereits erwähnten Tätigkeit in den Impfzentren und Mobilen Impfteams, stellten die Ein- satzkräfte 2021 zuweilen Bereitschaften für den Ret- tungsdienst, um die Rettungsfahrzeuge nach Corona- Transporten zu desinfizieren. Auch unabhängig von Corona waren die Einsatzkräf- te 2021 stark gefordert. Im Gebiet Mannheim Stadt brannte im April aus ungeklärter Ursache ein Mehrfa- milienhaus in der Schwetzingerstadt. Das DRK war mit sieben Fahrzeugen und 18 Helfer/innen im Einsatz. 82 Personen wurde durch die Feuerwehr evakuiert, da- von kamen 6 ins Krankenhaus ein Bewohner verstarb. Die Aufgabe der Einsatzkräfte war die Registrierung der betroffenen Personen und deren Versorgung. Im Mai waren unsere Kräfte in Einsatzbereitschaft an- lässlich einer Pro-Israel-Demonstration in Mannheim. Hierfür wurde eigens ein Bereitschaftsraum beim Ortsverein Seckenheim eingerichtet. Die Demo verlief glücklicherweise ohne Zwischenfälle, ebenso wie eine weitere Demonstration in Mannheim zum Jahresende. Häufig werden unsere Einsatzkräfte zur Absicherung der Feuerwehrkräfte gerufen. Im September ereignete sich ein Unfall am Rangierbahnhof Mannheim. Die Ein- satzkräfte waren zur Absicherung drei Tage rund um die Uhr im Wechsel mit anderen Hilfsorganisationen
Rettungshundestaffel
Brand in der Schwetzingerstadt
Sanitätshelfer Praxiswochenende Notfalldarstellung
Übung RHS Notfalldarstellung
Traumakurs BG Lu Notfalldarstellung
Einsatzzentrum Oftersheim
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