DRK GB 2021

Tafel Unsere Tafeln: Trotz Pandemie gewohnter Service!

Der Übergang in das Tafel-Jahr 2021 war nahtlos und wir haben die Erfahrungen aus 2020 mitgenom- men, um Prozesse und Strukturen unter Pandemiebedingungen weiter anzuwenden und zu verbessern. Zum Jahresende grübelten wir nicht über alles, was nicht ge- klappt hat, sondern stellten uns ganz bewusst die Frage: Was ha- ben wir alles geschafft? • Unsere 3 Mannheimer Ausgabe- stellen sowie die Tafel Edingen- Neckarhausen konnten ohne einen Tag Schließung zu den gewohnten Öffnungszeiten die Kunden bedienen. • Die Notlösung der Tafel Hocken- heim im Alten Fahrerlager wurde zum festen Angebot für die Bür- ger vor Ort und läuft reibungs- los ab, vordergründig dank dem kontaktarmen Konzept der Aus- gabe. • Die mobile Tafel Schriesheim konnte regelmäßig durchgeführt werden. • In Ehren- und Hauptamt muss- ten wir keine großen Ausfälle be- klagen.

Wie konnten wir das alles erreichen? Tafelarbeit ist Teamarbeit und un- ser Team ist bunt. Um den Tafelalltag zu stemmen, organisieren wir uns seit 2004 mit einer vielfältigen Mischung aus hauptamtlichen Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern. Hieraus hat sich über die Jahre ein System entwickelt, das kompetent und flexibel reagieren kann. Bei der Ta- fel laufen verschiedene Prozesse ganz selbstverständlich ineinan- der. Wer bildet das Fundament? Die Menschen, die Tafelarbeit mit Le- ben füllen. Im Team unseres Tafelleiter Hu- bert Mitsch befinden sich neben hauptamtlichen Mitarbeitern, Bun- desfreiwilligen und ehrenamtlichen Helfern noch weitere wichtige Ta- felhelfer. Wir beschäftigen Kunden des Job- centers, die im Rahmen einer zu- sätzlichen Arbeitsgelegenheit an einer Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt arbeiten.

ihre Sozialstunden im Lager oder im Tafelladen ab- leisten. Praktikanten aus Schule, Aus- und Weiterbildung oder Studium, die ihre praktischen Erfahrungen im Tafelalltag sammeln wollen, begegnet man ebenfalls regelmäßig in unseren Einrichtungen. Gemeinsam arbeiten diese Menschen Tag für Tag da- für, Lebensmittel zu retten. Die besonderen Umstände der Pandemie und die Ab- stands- und Hygieneregeln sind uns allen in Fleisch und Blut übergegangen. Was ist der Motor, der uns antreibt? Die Logistik, das Lager und die Spender Der Betrieb unserer sechs Ausgabestellen und des Standorts des Logistikzentrums der Regiotafel setzt eine eingespielte Logistik und Lagerhaltung voraus. Dies ist in den vergangenen Jahren gewachsen und hat sich stets optimiert. Mittlerweile sind unsere Le- bensmitteltouren digital geplant und werden per App auf Tablets gesteuert, so bleibt mehr Zeit, um mit den Spendern vor Ort in Groß- und Einzelhandel ein per- sönliches Wort zu wechseln, denn Tafelarbeit ist Netz- werken in Reinkultur. Vernetzung findet regional statt, mit den Spendern, die uns täglich mit Waren versor- gen, die wir an unsere Kunden weitergeben können, aber auch überregional und sogar international.

Unser Alltag: Lebensmittel retten und Kunden bedienen Am Ende eines Tages haben wir unzählige Kilo Le- bensmittel gerettet und dutzenden bedürftigen Men- schen die Möglichkeit gegeben, für ein kleines Geld einzukaufen. Beeinflusst von Pandemie oder Engpäs- sen im Spendenvolumen ist der direkte Kontakt zu unseren Kunden im Laden nicht verloren gegangen. Das macht unsere Arbeit aus. Tafelarbeit ermöglicht Teilhabe auf mehreren Ebenen: • Mitmachen ist Teilhabe Jeder hat bei uns die Möglichkeit, zu unterstützen. • Kunde sein ist Teilhabe Jeder Euro, den man im Tafelladen spart, kann in Teil- habe investiert werden Teilhabe als Erfolgsgeschich- te: Teil haben, Teil werden, Teil sein. Als Wohlfahrtsverband und Träger der Tafelarbeit übernehmen wir soziale Verantwortung für unsere Mitmenschen. Dies wird manchmal auch sehr deut- lich sichtbar. Wie aus einem Anruf bei Herrn Mitsch eine Erfolgsgeschichte wurde wollen wir Ihnen nicht vorenthalten: Im April 2018 meldete sich ein junger Mann bei der Tafelleitung und fragte an, ob es möglich ist, bei der Tafel Sozialstunden abzuleisten. Die Folgen einer ju-

Bei uns finden sich Menschen, die

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