IJAB journal 1|2022: Nachhaltig unterwegs

IJAB journal 1|2022

Ebenfalls wird der Wunsch an Angebote der Internatio - nalen Jugendarbeit formuliert, bereits von vorn herein klimabewusste sowie nachhaltige Angebote zu konzipie- ren, um die jungen Menschen so nicht erst in eine „klima­ unfreundliche Zwickmühle“ zu bringen. Die LEMOCC- Studie macht deutlich, dass junge Menschen vielfältige Ideen und Ansätze einbringen und es begrüßen, (mehr) gehört zu werden sowie Möglichkeiten zu bekommen, sich transnational in ihrem Engagement und ihren Diskussionen vernetzen und austauschen zu können. Sie begrüßen es sehr, dass ihre Stimmen gehört und sie beteiligt werden, um den Zusammenhang von Jugend - mobilität und Klimawandel zu diskutieren. Mit einer sol - chen Studie ist allerdings erst ein Anfang gemacht. Die Einladung, die Stimmen zu erheben und sich zu betei - ligen, muss fortgesetzt werden – heute und in Zukunft.

der drei wichtigsten Ursachen des Klimawandels betrachtet. Insgesamt sind sich die jungen Menschen nahezu einstimmig einig, dass dem Klimawandel eine hohe Bedeutung zuzuschreiben ist: Nur 0,3 % sehen im Klimawandel keine ernsthafte Herausforderung. Betrachtet man jedoch das Ausmaß der Sorgen, die sich die Befragten über ihren Umwelteinfluss machen, so zeigt sich, dass dieses mit dem Ausmaß und der Art der individuellen, grenzüberschreitenden Mobilitäts - erfahrungen zusammenhängt: Junge Menschen, die weniger grenzüberschreitende Mobilität erfahren, neh - men auch die Herausforderungen des Klimawandels als weniger dringlich wahr. Die LEMOCC-Studie macht also deutlich, dass die Wahr - nehmung des Zusammenhangs von Klimawandel und Jugendmobilität ein Teil der Mobilitätserfahrungen jun - ger Menschen selbst ist. Unabhängig von länderspezi - fischen Erfahrungen wird immer wieder herausgestellt: Das Engagement beginnt im Alltagshandeln. Insbesondere in den Gruppendiskussionen geben junge Menschen hierzu vielfältige Anregungen, welche sie auch auf Angebote der transnationalen Mobilität zu Lernzwecken beziehen. Hierzu gehört es, neu(er)e Reiseformate mitzudenken wie etwa das „slow travelling“, selteneres Reisen, längere Auf - enthalte sowie ein bewussteres Konsumverhalten vor Ort. Diesbezüglich werden sowohl die Ernährung, als auch die Unterbringung oder die vor Ort genutzten Transportmittel genannt.

→ “Listening to young people: Mobility for future” – Eine Broschüre zu den zentralen Ergebnissen der Studie können Sie auf ijab.de im Bestellservice kostenfrei herunterladen

Kontakt Dr. Agnetha Bartels und Senka Karic Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Institut für Sozial-und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim Elisa Brahimi und Florian Rück Studentische Mitarbeiter*innen am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim Prof. Dr. Wolfgang Schröer Hochschullehrer für Sozialpädagogik am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim

Mail: karic@uni-hildesheim.de Web: uni-hildesheim.de

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