IJAB journal 1|2022: Nachhaltig unterwegs

IJAB journal 1|2022

Wie macht ihr das?

Menschen aufgefordert wegzugehen, während er in ei - nem Versteck Vögel beobachtete. In vielen Gesprächen haben wir gefragt, „was können wir tun, wie können wir helfen?“ Lehrer*innen und Angehörige sind oft die einzi - gen Ansprechpartner und Vertrauenspersonen für junge Menschen, daher konzentrieren wir uns bei der Durch - führung unserer Trainings bewusst auf diese Personen. Wir müssen so viele Schulen wie möglich erreichen. Wir wollen die Aktivist*innen zusammenbringen, ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht allein sind, und sie be - fähigen, sich gegenseitig zu helfen. Aus diesem Grund hat unsere Arbeit auch eine soziale Dimension in den sozialen Medien. Du hast gesagt, Schulprojekte sollten auf ein ganzes Schuljahr angelegt sein. Gibt es jetzt schon Projekte, die über das Schuljahr hinaus selbstständig von jun- gen Menschen fortgeführt werden? Ich würde jetzt gerne ein positives Bild malen und gelun - gene Beispiele benennen. Aber uns gibt es erst seit etwa zwei Jahren und einen großen Teil davon hatten wir mit der Pandemie und dem Lockdown zu kämpfen. Trotzdem sehen wir, was Lehrer*innen und Schüler*innen in sozia - len Medien tun und welche Aktivitäten sie dort entfalten. Was wir tun ist offensichtlich nachhaltig. Dies stimmt uns optimistisch, dass sich unsere Trainings, unser Paket von Tools, das Aufarbeiten der Herausforderungen auszahlen werden.

Wir gehen an die Schulen und bilden Lehrer*innen aus, damit sie einen Enviro-Leader-Kurs geben können. Teil - weise wenden wir uns auch direkt an junge Menschen, aber hauptsächlich ist unsere Methode „train the trai - ner“. Wir befähigen Lehrer*innen, ein Projekt über ein ganzes Schuljahr laufen zu lassen und glauben, dass sie das richtige Medium sind, um junge Menschen zu errei - chen. Zunächst erhalten sie von uns Informationen über Umweltthemen, dann geben wir ihnen Instrumente an die Hand, mit denen sie herausfinden können, was ihre Schüler*innen begeistert. Anschließend bringen wir ih - nen bei, wie sie Führungspersönlichkeiten herausbilden können, um im Umweltbereichen etwas zu bewirken. Diese Führungspersönlichkeiten sind wichtig, weil wir für Veränderungen sehr viele Menschen brauchen und wir sie für Umweltprobleme sensibilisieren und akti - vieren müssen. Nach unseren Trainings lassen wir die Lehrer*innen nicht allein. Wir hinterlassen ein Paket mit Unterstützungsmaterialien und ein „Buch der Herausfor - derungen“. In jeder Phase ermutigen wir die jungen Men - schen, alle Schwierigkeiten, auf die sie gestoßen sind, und das, was sie dabei gelernt haben, aufzuschreiben. Müssen junge Menschen noch für Umweltthemen sensibilisiert werden und haben sie nicht schon bewiesen, dass sie sich gut selbst organisieren kön- nen? „Fridays for Future“ ist schließlich eine globale Kampagne, die von jungen Menschen organisiert wird. Das ist richtig, aber wir wissen auch aus vielen Gesprä - chen, wie isoliert einzelne Aktivist*innen manchmal sind. Niemand tut, was sie tun – so scheint es ihnen zumindest. Selbst wenn sie von außen als „role models“ wahrgenom - men werden, spüren sie wenig Unterstützung. Eine Per - son, mit der wir sprachen, erzählte, dass ältere Menschen sie oft ausgrenzen. In einem Fall wurde er von älteren

Kontakt Andy Smith Director Enviro Education Ltd Mail: andy@enviroeducation.co.uk

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