IJAB journal 1|2022: Nachhaltig unterwegs

Wir sagen Dankeschön!

Navigieren im Bermuda-Dreieck

Rolf Witte

Das Wort „Bermuda“ löst ja meist sehr positive Assoziationen aus: Es klingt nach Urlaub auf einer Inselgruppe in der Karibik, nach subtropischem Klima, nach einem Stück vielleicht noch heiler Welt. Weniger positive Assoziationen werden geweckt, wenn dem „Bermuda“ noch das Wort „Dreieck“ hinzugefügt wird, was dann das Seegebiet zwischen Bermuda, Florida und Puerto Rico bezeich- net: Schiffe und Flugzeuge verschwinden bei besten Wetterbedingungen und trotz erfahrener Pilot*innen und Besatzung spurlos.

einstellung auch nicht durch Schlechtwetterfronten davon abbringen lassen – was alle Gesprächs- und Projektpartner*innen mit großem Respekt auf ihre persönliche unermüdliche Leistung und dadurch auch auf die große fachliche Kompetenz von IJAB blicken lässt. Dass IJAB in der langen Amtszeit von Marie-Luise Dreber so erfolgreich gewesen ist, das ist ihr Verdienst und das ihres Teams, das sie menschlich zugewandt zu führen und zu motivieren weiß. Dabei hat sie das Schiff IJAB immer wieder an sich verändernde Wetter- und Strömungsbedingungen angepasst. In ihre Amtszeit fällt der grundlegende Umbau vom Internationalen Jugendaustausch- und Besucherdienst der Bundesrepublik Deutschland in die Fachstelle, wie wir sie heute kennen. Aus einem Dienstleister, der Delegationen aus dem Ausland in Deutschland begleitete und deutsche Fachkräf - te internationale Luft schnuppern ließ, wurde eine national und international agierende Ideenschmie- de, die wesentliche Impulse für das Arbeitsfeld der Internationalen Jugendarbeit gab und gibt und die es der Kinder- und Jugendhilfe ermöglicht, einen Blick über den Tellerrand nationaler Jugendpoli - tik hinaus zu werfen. Dabei wurden immer wie - der neue Themen identifiziert und bearbeitet. Dazu gehören z. B. Digitalisierung, Inklusion und

Ich habe mir angewöhnt, das Agieren der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit und ihrer Direktorin Marie-Luise Dreber mit dem Segeln in eben diesem Bermuda-Dreieck zu vergleichen. Wobei die Schen - kel des Dreiecks durch die Interessen der Mitglieds - organisationen, durch das für IJAB zuständige Bun - desjugendministerium sowie durch die Nationale Agentur JUGEND für Europa definiert sind. Als Marie-Luise Dreber 2001 die Leitung der Geschäftsstelle übernommen hat, da bestieg sie die Brücke eines noch recht übersichtlichen Bootes. In diesem Herbst übergibt sie das Steuer eines veri - tablen Tankers an ihren Nachfolger Daniel Poli.

Marie-Luise Dreber ist es gelungen, IJAB und damit auch der Internationalen Jugendarbeit insgesamt, deutlich mehr Gewicht zu verleihen.

Ihr beherztes Navigieren um die Riffs und Klippen, die beim Entwickeln und Umsetzen von neuen und zukunftsweisenden Konzepten immer wieder unter der Wasseroberfläche auftauchen, hat sie bereits in ihren ersten Dienstjahren perfektioniert und sich mit ihrer positiven und motivierenden Grund­

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